Kultur

Was sagen uns die prähistorischen Malereien der Chauvet-Höhle, die Nofretete-Büste, die Wege des Buddhismus, der Wissensspeicher im mittelalterlichen Bagdad, was Sklavenbefreiung und Entkolonialisierung über Kultur?

Diego Giacometti wurde lange vor allem als Gehilfe seines berühmteren Bruders Alberto rezipiert, der an den Güssen Albertos beteiligt war. Eine Retrospektive im Bündner Kunstmuseum in Chur zeigt: Er schuf ein eigenständiges künstlerisches Werk, das weit mehr als Möbel-Design ist.

Das Bündnerdorf Mulegns wird für die nächsten fünf Jahre einen filigranen Turm besitzen, der an die Künste der Zuckerbäcker im 19. Jahrhundert erinnert. Initiatorin ist die Stiftung Origen, die schon mehrfach mit Kulturprojekten auf sich aufmerksam machte.

1975 hatte Steven Spielbergs «Jaws» Premiere und schrieb sogleich Kinogeschichte. «Der weisse Hai» wurde weltweit zum Phänomen – erst als Inbegriff des Horrors, der jedem widerfahren konnte, schliesslich als gefährdeter Raubfisch, der Schutz brauchte.

Die Kriegsmetapher schleicht sich jetzt auch in universitären Gefilden ein – im Reich der Ideenfreiheit, der Suche nach Wahrheit, der Faktentreue. Wir brauchen ein neues Ethos der Forschung.

Ihren Werken ist hierzulande in Museen nicht häufig zu begegnen. Nun zeigt die Fondation Beyeler in Riehen eine grosse Retrospektive der in den USA lebenden, 1938 geborenen Estin Vija Celmins. Ihr Werk ist von seltener Konzentration und Kompromisslosigkeit.

Putins Kampf gegen eine unabhängige ukrainische Identität heizt auch die innenpolitische Konfrontation über den gängigen Sprachgebrauch an.

Bildungsgerechtigkeit! Ein grosses Wort. Doch der radikale Umbau des Unterrichts hat eher das Gegenteil bewirkt. Ein kluger Essay von Roland Reichenbach erhellt die Zusammenhänge.

Auch Marcel Duchamps jüngste Schwester Suzanne war künstlerisch tätig. Ihr Werk kann man zum Bestand der europäischen Kunstgeschichte der Moderne zählen. Dies ist heute nur noch wenig bekannt. Das Kunsthaus Zürich zeigt ihr Schaffen in einer Retrospektive.

Eine sechsspurige Autobahn teilte seit 1980 das Zürcher Quartier Schwamendingen. Nun ist die Wunde genäht worden; allerdings bleibt die Narbe auffällig. Die Strasse wurde auf einer Länge von einem Kilometer ummantelt und mit einem Park überdacht.

Wirklich Glück hatte Schubert zu Lebzeiten mit keiner seiner elf Opernkompositionen, obwohl alle reich an musikalischen Kostbarkeiten sind. Selbst längst als Meisterwerke anerkannte Titel haben es bis heute schwer, auf den grossen Opernbühnen der Welt anzukommen.

In einem Sachbuch zeichnet der Literaturwissenschaftler Kai Sina die politische Entwicklung des Schriftstellers Thomas Mann nach, der vor 150 Jahren zur Welt gekommen ist.

Die 1953 in Tel Aviv geborene Schriftstellerin Lizzie Doron sprach am Samstag an den Solothurner Literaturtagen zum Thema «Gegen das Verstummen. Schreiben im Krieg». Da sie sich für eine friedliche Verständigung zwischen Israeli und Palästinensern einsetzt, wird sie im Israel des Benjamin Netanjahu weitgehend boykottiert.