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Ereignisse - Geburtstage - Todestage

Damals am 9. November

Ende der Französischen Revolution | Kaiser Wilhelm II. abgesetzt | Proklamation der Republik in Deutschland | Geburt von Robert Frank | Die Reichskristallnacht | Tod von de Gaulle | Fall der Berliner Mauer | Tod von Yves Montand | Taifun Haiyan auf den Philippinen

Herausgegriffen

Berliner Mauer
9. November 1989: Die Berliner Mauer fällt. Oder besser: Sie wird eingerannt. Zuvor hatte die DDR ein neues Reisegesetz beschlossen. Um 18.53 Uhr erklärt der für die Medien zuständige Günter Schabowski an einer Pressekonferenz, dass die Möglichkeit einer «ständigen Ausreise» «unverzüglich» in Kraft trete. Um 19.30 Uhr meldet das DDR-Fernsehen, dass Privatreisen «nach dem Ausland ohne besondere Anlässe beantragt werden» können. Die ARD-Tagesschau berichtet um 20.00 Uhr (nicht ganz korrekt): «DDR öffnet Grenzen.» Sofort begeben sich Zehntausende an die Mauer. Grenzbeamte beginnen, die Übergänge nach Westberlin zu öffnen. (Foto: Keystone/EPA/DPA/Fischer)

1888: Geburt von Jean Monnet

Jean Monnet
Er war ein Wegbereiter der europäischen Einigungsbestrebungen und einer der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaften. Er wird als «Vater Europas» bezeichnet. (Foto: PD)

1905: Geburt von Erika Mann, Schriftstellerin, Tochter von Thomas Mann.

1918: Revolution in Deutschland

Die Meuterei der Matrosen, die am 3. November in Kiegl begann, entfacht eine Revolution in ganz Deutschland. Überall Demonstrationen, Aufstände, Streiks. Die Volksseele kocht. Doch nicht nur Republikaner und Demokraten rebellieren: auch die Kämpfer für ein bolschewistisches Deutschland bringen sich in Stellung. Ein Jahr zuvor hatte Lenin in Russland die Macht übernommen. Im Bild: Revolutionäre Arbeiter und Soldaten mit zwei Maschinengewehren in den Strassen von Berlin, 9. November 1918 (Foto: Deutsches Bun…
Die Meuterei der Matrosen, die am 3. November in Kiel begann, entfacht eine Revolution in ganz Deutschland. Überall Demonstrationen, Aufstände, Streiks. Die Volksseele kocht. Doch nicht nur Republikaner und Demokraten rebellieren: Auch die Kämpfer für ein bolschewistisches Deutschland bringen sich in Stellung. Ein Jahr zuvor hatte Lenin in Russland die Macht übernommen. Im Bild: Revolutionäre Arbeiter und Soldaten mit zwei Maschinengewehren in den Strassen von Berlin, 9. November 1918 (Foto: Deutsches Bundesarchiv, Bild Y 1-6C43-238-67)

1918: Prinz Max setzt Wilhelm II. ab

Prinz Max
Prinz Max von Baden (Mitte, vorn), der letzte Regierungschef unter Wilhelm II., erklärt Kaiser Wilhelm II. für abgesetzt. Wilhelm befindet sich im Grossen Hauptquartier im belgischen Spa. Am Tag danach flüchtet er nach Holland. Im Bild: Prinz Max von Baden auf dem Weg in den Reichstag, November 1918. (Bild: Deutsches Bundesarchiv, Bild 183-R04159)
Scheidemann

1918: Ausrufung der Republik: Der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann, ein Vertrauter von Friedrich Ebert, erfährt, dass der Linkssozialist Karl Liebknecht am Nachmittag die «Sozialistische Republik Deutschland», eine Art Sowjetdeutschland, ausrufen will. Scheidemann will ihm zuvorkommen. Er eilt aus der Kantine des Reichstagsgebäudes, stellt sich auf den Balkon und proklamiert die Republik. (Foto: Deutsche Bundesarchiv, Bild 175-01448)
 

Friedrich Ebert

1918: In Berlin übernehmen zwei Tage vor Ende des 1. Weltkrieges die Sozialdemokraten von Friedrich Ebert (Mehrheitssozialisten) die Macht. Prinz Max von Baden, der letzte Reichskanzler des Kaiserreichs hatte Kaiser Wilhelm II. für abgesetzt erklärt und Ebert zum provisorischen Reichspräsidenten ernannt. Zuvor hatte der am 3. November begonnene «Kieler Matrosenaufstand» in ganz Deutschland die «Novemberrevolution» ausgelöst. Die ausgerufene Republik mündet 1919 in die «Weimarer Republik». Ebert bleibt bis zu seinem Tod 1925 Reichspräsident. (Bild: Deutsches Bundesarchiv, Bild 102 0112)
 

1918: Tod von Albert Ballin, Hamburger Reeder, Generaldirektor der «Hamburg–Amerika Linie» (HAPAP, ab 1899), Erfinder der Kreuzfahrt.

1918: Tod von Guillaume Apollinaire, französischer Dichter und Schriftsteller italienisch-polnischer Abstammung.

1919: Tod von Eduard Müller

Eduard Müller
Der freisinnige Berner Politiker war Schweizer Bundesrat von 1895 bis 1919. Müller war Rechtsanwalt, Richter und Offizier. Vor seiner Wahl zum Bundesrat war er Berner Stadtpräsident. Er gilt als einer der Väter des Zivilgesetzbuches. Da er eine deutsche Mutter hatte, warfen ihm die Romands während des Ersten Weltkrieges vor, deutschfreundlich zu sein, und starteten eine heftige Kampagne gegen ihn. Er starb zwei Monate bevor er zurücktreten wollte. Undatierte Aufnahme (Foto: Keystone/Photopress-Archiv/RIA/Str)

1924: Geburt von Robert Frank

Robert Frank
Der in Zürich geborene schweizerisch-amerikanische Fotograf, Filmregisseur und Kameramann hat mit seiner Serie «The Americans» (1958) nach Angaben von Experten «die Ästhetik des Fotobuchs revolutioniert». Der Bildband zählt zu den einflussreichsten des 20. Jahrhunderts. Frank hat laut Juri Steiner «einen völlig eigenständigen, subjektiven und sozialkritischen Stil einer poetisch-dokumentarischen Fotografie entwickelt, die die Amerikaner als ‚snapshot aesthetic‘ bezeichnen». Das Bild zeigt Frank am 12. Mai 1995 in Zürich anlässlich seiner Ausstellung im Kunsthaus. (Foto: Keystone/Walter Bieri).

1929: Geburt von Imre Kertész

Imre Kertész
Der ungarische Schriftsteller und Auschwitz-Überlebende erhielt 2002 den Nobelpreis für Literatur. Im «Roman eines Schicksallosen» (1975/1985) beschreibt er seine Erfahrungen in Auschwitz und Buchenwald. Werke: u. a. auch: «Fiasko» 1988, «Kaddisch für ein nicht geborenes Kind» 1992, «Galeerentagebuch» 1992, «Ich – ein anderer» 1997, «Liquidation» 2003, «Letzte Einkehr» 2009. In seinen letzten Jahren äussert er sich sehr kritisch über politischen Zustände in Ungarn. Am 31. März 2015 stirbt er in Budapest. Im Bild: Kertész am 15. Februar 2005 in Berlin. (Keystone/AP/Jan Bauer)

1936: Geburt von Michail Tal, sowjetischer/lettischer Schachspieler, achter offizieller Schachweltmeister (1960–1961).

1938: Die Reichskristallnacht

In der Nacht vom 9. auf den 10. November beginnen in Deutschland die organisierten blutigen Gewaltausbrüche gegen Juden. Die „Novemberpogrome“ gelten als die schlimmsten Pogrome seit dem Mittelalter. Bis zum 13. November werden 500 Juden ermordet. 1604 Synagogen und Bethäuser, Tausende jüdischer Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe werden zerstört und in Brand gesteckt. 30‘000 Juden werden misshandelt und in Konzentrationslager deportiert.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November beginnen in Deutschland die organisierten blutigen Gewaltausbrüche gegen Juden. Die «Novemberpogrome» gelten als die schlimmsten Pogrome seit dem Mittelalter. Bis zum 13. November werden 500 Juden ermordet. 1604 Synagogen und Bethäuser, Tausende jüdischer Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe werden zerstört und in Brand gesteckt. 30‘000 Juden werden misshandelt und in Konzentrationslager deportiert.

Bavaud

1938: Der Neuenburger Maurice Bavaud plant, Hitler beim Gedenkmarsch zur Münchner Feldherrnhalle zu erschiessen. Er gibt sich als begeisterter Nazi aus und erhält auf der Ehrentribüne einen Platz. In der Tasche seines Mantels hat er eine Pistole. Das Attentat scheitert, weil Hitler zu weit entfernt von Bavaud ist. Auch in den nächsten Tagen kommt er nicht genug nah an Hitler heran. Später wird er in einem Zug nach Paris festgenommen, da er keine Fahrkarte auf sich hat. Man entdeckt seine Pistole. Gegenüber der Gestapo gesteht er seinen Plan. 1941 wird er in Berlin enthauptet.
 

1940: Tod von Neville Chamberlain, britischer konservativer Politiker, Premierminister von 1937 bis 1940, Verfechter der Appeasement-Politik gegenüber den Nazis. Chamberlain und der französische Ministerpräsident Édouard Daladier erlaubten es Hitler im Münchner Abkommen, das vorwiegend deutschsprachige Sudetenland, das zur Tschechoslowakei gehörte, zu annektieren. Das Gebiet mit 3,6 Millionen Einwohnern wurde Deutschland (Bayern) und dem angeschlossenen Österreich einverleibt.

1942: Tod von Ernest Louis Chuard

Ernest Louis Chuard
Der freisinnige Waadtländer war Schweizerischer Bundesrat von 1920 bis 1928. Chuard, Agroökonom und Chemieingenieur war Professor an der Universität Lausanne. Seine Wahl in den Bundesrat kam eher überraschend. Er stand stets dem Departement des Innern vor und förderte den Ausbau des Basler Rheinhafens, der meteorologischen Dienste und den Bau des neuen Bundesgerichtsgebäudes in Lausanne. Chuard gilt als Initiant eines Bundesgesetzes zur Bekämpfung der Tuberkulose. Aufnahme aus dem Jahr 1942. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv/Str)

1943: Geburt von Bruno Stanek, Schweizer Weltraum-Spezialist.

1953: Tod von Dylan Marlais Thomas, walisischer Schriftsteller, Lyriker («18 Poems» 1934, «Under Milk Wood» 1954).

1965: Ferdinand Marcos wird Präsident der Philippinen.

1970: Tod von Charles de Gaulle

Charles de Gaulle, General, Anführer des Widerstand gegen die Nazis, wurde am 22. November 1890 geboren. Von Januar 1959 bis April 1969 war er Staatspräsident der 5. französischen Republik.
Charles de Gaulle, General, Anführer des Widerstands gegen die Nazis, wurde am 22. November 1890 geboren. Von Januar 1959 bis April 1969 war er Staatspräsident der 5. französischen Republik.

1974: Das RAF-Mitglied Holger Meins stirbt nach seinem Hungerstreik.

1989: Die Berliner Mauer fällt (siehe oben).

1990: Deutsch-russischer Vertrag

Gorbatschow, Kohl
Der russische Präsident Michail Gorbatschow und Bundeskanzler Helmut Kohl unterzeichnen in Bonn den Vertrag über «gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit» beider Länder. (Keystone/DPA/Achim Scheidemann)

1991: Tod von Yves Montand, französischer Schauspieler, Chansonnier

1993: Bosnische Kroaten zerstören die alte Brücke über die Neretva in Mostar, das Wahrzeichen der Stadt in der Herzegowina.

2004: Tod von Stieg Larsson, schwedischer Journalist und Schriftsteller («Millennium-Trilogie» 2005–2007).

2005: In der jordanischen Hauptstadt Amman sterben bei Bombenanschlägen auf das Grand Hyatt Hotel, das Radisson SAS Hotel und das Days Inn 58 Menschen. Die Täter werden al-Kaida zugerechnet. Die Attentäterin Sadschida al-Rischawi wird 2015 hingerichtet.

2010: In Burma/Myanmar gewinnt nach offiziellen Angaben die Regierungspartei die Wahlen. Im Anschluss an die Verkündigung des Resultats brechen schwere Unruhen aus.

2012: Der Chef des US-Geheimdienstes CIA, David Petraeus, reicht seinen Rücktritt ein. Als Grund gibt der 60-Jährige eine aussereheliche Affäre an.

2013: Taifun «Haiyan»

Hayan
Der Taifun fegt mit bis zu 350 Kilometern pro Stunde über die Philippinen und fordert 10’000 Tote. Es ist einer der verheerendsten Tropenstürme aller Zeiten. (Foto: Keystone/AP/Dita Alangkara)

2014: Der Schweizer Buchpreis 2014 geht an den Erzähler und Dramatiker Lukas Bärfuss.

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