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Ereignisse - Geburtstage - Todestage

Damals am 22. April

Ende des Konzils von Konstanz | Geburt von Kant | Geburt von Lenin | Geburt von Robert Oppenheimer | Erstmaliger Einsatz von chemischen Waffen | Geburt von Yehudi Menuhin | Tod von Richard Nixon

Herausgegriffen

Ypern
1915: Weltweit erstmaliger Einsatz von Giftgas. Bei Ypern in Belgien während der zweiten Flandernschlacht setzen deutsche Truppen 150 Tonnen Chlorgas ein. Innert weniger Minuten sterben 5000 französische und britische Soldaten. Seither wird die Gaswaffe regelmässig eingesetzt. Zur Abwehr binden sich zunächst französische, britische und belgische Soldaten mit Urin getränkte Tücher um den Kopf. Später werden Schutzhauben mit Natriumthiosulfat-Filter entwickelt, der das Chlorgas neutralisiert. Schnell machen sich auch die Alliierten an die Entwicklung der Gaswaffe und setzen am 25. September 1915 erstmals Chlorgas bei dem an der belgischen Grenze liegenden französischen Städtchen Loos ein. Beim Gaskrieg während des Ersten Weltkrieges sterben etwa 100'000 Soldaten, 1,2 Millionen werden verwundet. (Bild: National Archives Nr. 530722, USA)

Es geschah an einem 22. April

1370: Beginn des Baus der Pariser Bastille.

1418: Ende des Konzils von Konstanz

Konzil von Konstanz
Ziel des Konzils, das am 5. November 1414 begann, war die Beendigung des Abendländischen Schismas und die Wiederherstellung der Einheit der Kirche. Gleich drei Päpste hatten um die alleinige Macht gerungen: Gregor XII. (Rom) und die Gegenpäpste Benedikt XIII. (Avignon) und Johannes XXIII.(Bologna/Lodi). Auf Vermittlung von König Sigismund trat der in Rom residierende 82-jährige Papst Gregor XII. «freiwillig» zurück. Die beiden andern, Benedikt XIII. und Johannes XXIII. wurden zum Rücktritt gezwungen. Benedikt XIII. betrachtete sich bis zu seinem Tod als einzig rechtmässiger Papst. Johannes XXIII. floh, wurde festgenommen und verzichtete schliesslich auf das Papstamt. In der Folge wurde der italienische Kardinal Oddo di Colonna zum Einheitspapst gewählt. Er nahm den Namen Martin V. an. Das Konzil verurteilte die Lehren von Jan Hus und Hieronymus von Prag als Häresie. Beide wurden als Ketzer verurteilt und verbrannt – obwohl ihnen der König freies Geleit versprochen hatte. Die Buchmalerei von Ulrich Richental zeigt König Sigismund (oben) und Königin Barbara beim Einzug ins Konzilgebäude.

1451: Geburt von Isabella von Kastilien, katholische Königin von Kastilien und León (1474–1504) sowie Aragón (1469–1504), verheiratet mit Ferdinand II. Ferdinand und Isabella zwingen alle Juden und Muslime zur christlichen Taufe – wenn sie ablehnen, müssen sie ausreisen. 

1500: Offizielle Entdeckung Brasiliens durch den portugiesischen Seefahrer Pedro Álvares Cabral

1592: Geburt von Wilhelm Schickard, deutscher Astronom, Mathematiker, Konstrukteur der ersten Rechenmaschine (Rechenuhr) 1623. 

1724: Geburt von Immanuel Kant, deutscher Philosoph der Aufklärung (u. a. «Kritik der reinen Vernunft» 1781).

1816: Geburt von Charles-Denis Bourbaki, französischer General. Im Deutsch-Französischen Krieg gelangt er im Februar 1871 mit seinen 87’000 Soldaten bei Les Verrières im Kanton Neuenburg über die Schweizer Grenze. Zuvor hatten ihm die Deutschen den Rückzug abgeschnitten. Seine Soldaten werden sechs Wochen lang in der Schweiz interniert und verpflegt.

1854: Geburt von Henri Marie La Fontaine, belgischer Jurist, Politiker, Träger des Friedensnobelpreises 1913.

1870: Geburt von Lenin (Wladimir Iljitsch Uljanow)

Lenin
Das Bild zeigt den Revolutionär und russischen, später sowjetischen Regierungschef 1922 in Gorky. Er starb am 21. Januar 1924. (Keystone/AP)

1904: Geburt von Robert Oppenheimer, amerikanischer Physiker, «Vater der Atombombe». 

1906: Grösster Ausbruch des sizilianischen Ätna seit 250 Jahren: hundert Tote.

1909: Geburt von Rita Levi-Montalcini, italienische Neurologin, zusammen mit Stanley Cohen ist sie Trägerin des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin 1986 «für ihre Entdeckung des Nervenwachstumsfaktors». 

1915: Weltweit erstmaliger Einsatz von Giftgas (siehe oben)

1916: Geburt von Yehudi Menuhin

Yehudi Menuhin
Der amerikanisch-schweizerisch-britischer Violinvirtuose, Bratschist und Dirigent gehört zu den bedeutendsten Geigenvirtuosen des 20. Jahrhunderts. Im Bild: Menuhin, bei Morgenübungen in einem Hotel. Undatierte Aufnahme. (Keystone/Photopress-Archiv)

1944: Tod von Edmund Schulthess 

Edmund Schulthess
Schweizer Bundesrat (FDP/AG) von 1912 bis 1935. Das Bild von 1928 zeigt Bundespräsident Schulthess vorne in der Mitte sitzende. (Stehend v.l.n.r.) Jean-Marie Musy, Ernest Chuard, Karl Scheurer, Heinrich Häberlin und (sitzend v.l.n.r.) Robert Haab, Edmund Schulthess, Giuseppe Motta. Schulthess überzeugte nach dem 1. Weltkrieg die Wirtschaftsverbände, die wöchentliche Arbeitszeit auf 48 Stunden zu begrenzen. Dies stiess bei rechten Kreisen auf Widerstand. 1922 wollte er mit einer «Lex Schulthess» die Arbeitszeit wieder auf 54 Stunden verlängern – auf drei Jahre befristet. Diese Vorlage wurde 1924 in einer Volksabstimmung abgelehnt. Seine staatsinterventionistische Politik trug ihm viele Feinde ein. Das von Schulthess eingebracht Einführungsgesetz zur AHV und IV scheiterte 1931 in der Volksabstimmung. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise begann Schulthess die Einfuhren zu kontingentieren und die Preise und Löhne zu senken. Das brachte ihm harte Kritik ein. Amtsmüde trat er am 15. April 1935 zurück. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)

1933: Tod von Sir Frederick Henry Royce, britischer Automobil-Pionier, Mitgründer des Unternehmens «Rolls-Royce».

1937: Geburt von Jack Nicholson, amerikanischer Schauspieler (u. a. «Easy Rider» 1969, «Chinatown» 1974, «Profession: Reporter» 1975, «Einer flog über das Kuckucksnest» 1975).

1944: Geburt von Steve Fossett, amerikanischer Abenteurer. Er umrundet als erster Mensch die Erde in einem Ballon. Fossett stirbt Anfang September 2007 beim Absturz seines Flugzeuges in Kalifornien. 

1945: Tod von Käthe Kollwitz, deutsche Bildhauerin.

1946: Mussolini Leiche geraubt

Duce
In der Nacht von Ostermontag auf Dienstag schleicht sich eine Gruppe Faschisten, angeführt von Domenico Leccisi, auf den Mailänder Friedhof, wo Mussolini in einem Einzelgrab liegt. Sie graben die Leiche aus und lassen im Sarg einen Stiefel und ein faschistisches Pamphlet zurück. Darin heisst es: «Endlich, oh Duce, haben wir dich bei uns. Wir werden dich mit Rosen umgeben, aber das Parfüm deiner Tugenden wird das der Rosen übertreffen.»

1971: Jean-Claude Duvalier (Baby Doc) wird Präsident von Haiti.

1982: Geburt von Kaká, (Ricardo Izecson dos Santos Leite), brasilianischer Fussballspieler u. a. beim AC Mailand (2003–2009), Fifa-Weltfussballer des Jahres (2007). 

1994: In Deutschland wird «Dagobert», der Kaufhauserpresser, festgenommen.

1994: Tod von Richard Nixon

Richard Nixon
Nixon, der 37. US-Präsident, amtierte von 1969–1974. Am 8. August 1974 trat er im Zusammenhang mit der Watergate-Affäre zurück und kam damit einem Amtsenthebungsverfahren zuvor. Sein Nachfolger wurde Gerald Ford. Nixon, ein Republikaner, war der einzige amerikanische Präsident, der seinen Rücktritt einreichte. Er starb mit 81 Jahren in New York. Im Bild: Nixon bei der Präsidentenparade am 22. Januar 1969 in Washington. Er hatte bei den Wahlen am 5. November 1968 301 Wahlleute gewonnen, sein Konkurrent Hubert Humphrey deren 191. Landesweit errang Nixon 43,3 Prozent der Stimmen, Humphrey deren 42,7. (Foto: Keystone/Str)

1997: Peruanische Truppen stürmen die japanische Botschaftsresidenz in Lima 

Lima
Damit endet eine Geiselnahme blutig. Das «Movimento Revolucionario Túpac Amaru» hatte am 17. Dezember 1996 während eines Diplomatenempfangs in der japanischen Botschaft über 400 Diplomaten, Politiker, Offiziere und Geschäftsleute als Geiseln genommen. Die 14 sehr jungen Geiselnehmer verlangten von Präsident Fujimori die Freilassung aller Túpac Amaru-Häftlinge. Im Laufe der Zeit wurden über 300 Geiseln freigelassen. Am 22. April 1997 stürmten 140 Elite-Soldaten, unterstützt von amerikanischen, britischen und eventuell israelischen Kräften die Botschaft. Zu diesem Zweck waren Tunnels unter der Botschaft gegraben worden. Sprengungen machten dann den Weg frei ins Gebäude. Bei der anschliessenden Schiesserei wurden alle 14 Geiselnehmer getötet, ebenso zwei Soldaten, 71 Geiseln wurden befreit. Das Bild zeigt peruanische Soldaten, auf dem Dach der Residenz des japanischen Botschafters.(Foto: Keystone/Screenshot APTV)

2005: Tod von Erika Fuchs, deutsche Übersetzerin der Micky Maus-Geschichten, Chefredaktorin des deutschen «Micky Maus»-Magazins (1951–1988). 

2010: Die belgische Regierung tritt zurück. Das Land wird anderthalb Jahre lang ohne Regierung sein.

2012: Der Sozialist François Hollande gewinnt die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahl.
 

2018: Andrea Nahles wird mit 66,35 Prozent zur neuen SPD-Parteichefin gewählt. Damit werden die Sozialdemokraten erstmals von einer Frau angeführt. Nahles soll die serbelnde 155-jährige Volkspartei wieder aufrichten. Bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen verzeichnet die Partei schwere Verluste. Wegen ihres Zickzack-Kurses gerät sie auch parteiintern unter Beschuss. Sie tritt im Juni 2019 zurück. (Foto: Keystone/dpa/Boris Roessler)

2022: Massengräber bei Mariupol

Gräber, Mariupol
Das Satellitenbild des amerikanischen Satellitenunternehmens «Maxar» zeigt Gräber 20 Kilometer von der südukrainischen Stadt Mariupol entfernt. Das frische Gräberfeld, das neben dem Friedhof Manhusch liegt, soll Ende März angelegt und in den letzten Wochen erweitert worden sein, erklärt «Maxar Technologies». Vadym Boychenko, der Bürgermeister von Mariupol schätzt, dass hier zwischen 3000 und 9000 tote Zivilisten liegen könnten. Offenbar wollen die Russen vertuschen, dass die Belagerung und der Beschuss der Stadt Tausende Opfer fordert. (Foto: Keystone/Satellitenbild Maxar Technologies via AP)
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