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Ereignisse - Geburtstage - Todestage

Damals am 15. Juni

Magna Charta | Serbische Niederlage auf dem Amselfeld | 2. Haager Friedenskonferenz | «Blutnacht von Zürich» | Tote bei Autorennen in der Schweiz | Geburt von Johnny Hallyday | Tod von Ella Fitzgerald | Räumung des Gezi-Parks | Tod von Franco Zeffirelli | Ukraine-Konfefenz auf dem Bürgenstock

Herausgegriffen

Bürgenstock
15./16. Juni: Grossaufmarsch zur Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock: Wohl nie in den letzten Jahren war es gelungen, derart viel politische Prominenz um einen Tisch zu versammeln: Fast hundert Staats- und Regierungschefs aus aller Welt, Minister, hochrangige Diplomaten und Diplomatinnen waren da. Einige kamen aus Ländern, die Wladimir Putin gar nicht so abgeneigt sind. Der indische Aussenminister war da, der saudische auch. Diese geballte Ladung an Prominenz galt als Demonstration gegen den Kreml-Diktator. Natürlich war zu erwarten, dass die Schlusserklärung wenig konkret ist. Das ist bei allen anderen internationalen Konferenzen nicht anders. Niemand war im Vorfeld der Konferenz so naiv, um an einen raschen Frieden in der Ukraine zu glauben. Die Konferenz hatte vor allem Symbolcharakter. Selenskyj reiste gestärkt vom, Bürgenstock ab. (Foto: Keystone/EDA/Alessandro della Valle)

Es geschah an einem 15. Juni

1215: Die Magna Charta

Magna Carta
Auf einer Wiese bei Runnymede westlich von London unterzeichnet König John I. (Johann Ohneland) zusammen mit revoltierenden englischen Adligen die Magna Carta (Magna Charta). Darin werden fundamentale Freiheitsrechte festgeschrieben. Die Magna Carta gilt bis heute als Symbol von Rechtsstaatlichkeit und individueller Freiheit. Die verbrieften Freiheitsrechte gelten nur für den Adel. Der Kirche wird die Unabhängigkeit von der Krone garantiert.

1389: Schlacht auf dem Amselfeld

Amselfeld
25’000 Serben gegen 40’000 Osmanen. Die Schlacht, die auf einem Gelände im heutigen Kosovo stattfand, brachte keinen eindeutigen Sieger, doch die Serben gerieten in die Defensive. Beide Seite verlieren ihre Staatsführer. Die Schlacht von 1389, bei der serbische und osmanische Truppen aufeinandertrafen, ist vor allem als serbischer Nationalmythos von grosser Bedeutung. Im Bild: Russische Miniatur aus der Illustrierten Chronik Iwans IV. (Лицевой летописный свод), 1568–1576. Eine zweite Schlacht auf dem Amselfeld fand 1448 statt. Sie endete anders als die erste Schlacht auf dem Amselfeld (1389) mit einem eindeutigen Sieg der osmanischen Türken.

1502: Kolumbus entdeckt die Karibik-Insel Martinique.

1775: George Washington wird Kommandant der Kontinental-Armee.

1785: Die ersten Todesopfer der Luftfahrtgeschichte

Jean-François Pilâtre de Rozier
Dem 29-jährige Physiker und Luftfahrtpionier Jean-François Pilâtre de Rozier gelang am 15. Oktober 1783 mit königlicher Erlaubnis die Fahrt in einem Heissluftballon («Montgolfière») der Brüder Montgolfier. Das war die erste historisch gesicherte bemannte Luftfahrt der Menschheit. Der Ballon erreichte eine Höhe von 26 Metern, war aber noch mit Seilen am Boden festgemacht. Am 21. November 1783 gelang Pilâtre die erste Freiballonfahrt der Geschichte. Sie dauerte 25 Minuten. Am 15. Juni 1785 startete Pilâtre mit seinem Mitfahrer Pierre Romain in Boulogne-sur-Mer mit einem Ballon Richtung Grossbritannien. Nach fünf Kilometern entzündete sich die Ballonhülle. Beim Absturz kamen beide Insassen ums Leben. Sie waren die ersten Todesopfer der Luftfahrt.

1843: Geburt von Edvard Grieg, norwegischer Komponist und Pianist der Romantik.

1888: Tod des deutschen Kaisers Friedrich III. Er regierte nur 99 Tage. 

1904: Katatrophe auf dem East River

«General Slocum»
Der Raddampfer «General Slocum» fängt auf dem New Yorker East River Feuer. 1021 der 1350 Menschen an Bord – Mitglieder einer Kirchgemeinde aus «Kleindeutschland» – kommen ums Leben. Das Bild zeigt das untergegangene Dampfboot. (Foto: Library of Congress, Washington)

1907: Beginn der 2. Haager Friedenskonferenz. 44 Staaten versuchen, rechtliche Normen für eine friedliche Beilegung internationaler Streitfälle zu erreichen.

1907: Beginn der 2. Haager Friedenskonferenz. 44 Staaten, unter ihnen die Schweiz, versuchen, rechtliche Normen für eine friedliche Beilegung internationaler Streitfälle zu erreichen. Man einigt sich auf Verhaltensregeln im Konfliktfall. Vertreten ist die Schweiz von Fürsprecher Gaston Carlin (Zweitunterster rechts). Für die Land- und Seekriegsführung werden Normen ausgearbeitet. Ferner kommt man überein, einen internationalen Schiedsgerichtshof in Den Haag zu errichten. Die Konferenz dauert bis zum 18. Ok…
1907: Beginn der 2. Haager Friedenskonferenz. 44 Staaten, unter ihnen die Schweiz, versuchen, rechtliche Normen für eine friedliche Beilegung internationaler Streitfälle zu erreichen. Man einigt sich auf Verhaltensregeln im Konfliktfall. Vertreten ist die Schweiz von Fürsprecher Gaston Carlin (Zweitunterster rechts). Für die Land- und Seekriegsführung werden Normen ausgearbeitet. Ferner kommt man überein, einen internationalen Schiedsgerichtshof in Den Haag zu errichten. Die Konferenz dauert bis zum 18. Oktober 1907.

1932: «Zürcher Blutnacht»: Nach achtwöchigem Streik der Heizungsmonteure wird ein Demonstrationsverbot erlassen, dem sich die Streikenden – aufgewiegelt von den Kommunisten – widersetzen. Beim Röntgenplatz geht die unter sozialdemokratischer Leitung stehende Zürcher Stadtpolizei mit Gummiknüppeln und Säbeln auf die Demonstranten los. Ein Demonstrant stirbt, 30 Personen, unter ihnen fünf Frauen, werden teils schwer verletzt. Die Ereignisse offenbarten schwere Divergenzen zwischen KP und Sozialdemokraten.

1934: Geburt von Peter Zinsli, Schweizer Volksmusiker. Er stirbt am 3. Dezember 2011.

1938: Tod von Ernst Ludwig Kirchner, deutscher Maler.

1943: Geburt von Johnny Hallyday

Johnny Hallyday
Keiner hält so lange durch wie er. Über 50 Jahre lang füllt er die grössten Konzertsäle, Stadien und Plätze Frankreichs. Zu seinem 40-jährigen Bühnenjubiläum kommen 600’000 Menschen auf das Pariser Marsfeld. Das Stade de France ist fünf Mal hintereinander bis auf den letzten Platz besetzt. Mick Jagger sagte: «In Frankreich ist Johnny unerreichbar». Fast 200 Mal ist er auf Tournee und verkauft 85 Millionen Schallplatten. Vier Mal ist er verheiratet, zum ersten Mal 1965 mit der Sängerin Sylvie Vartan. Hallyday stirbt am 5. Dezember 2017 an Lungenkrebs. Im Bild: Hallyday mit seiner Frau Letizia am 6. Mai 2007 in Paris. (Foto: Keystone/AP/François Mori)

1953: Geburt von Xi Jinping, Staatspräsident Chinas (seit 2013), Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas (seit 2012) und Vorsitzender der Militärkommission (seit 2012).

1961: Walter Ulbricht dementiert, in Berlin eine Mauer bauen zu wollen. Zwei Monate später wird sie gebaut.

1969: Tote bei Bergrennen

Naters, Blatten, Bergrennen
Bei einem Autorennen zwischen Naters und Blatten im Kanton Wallis rast ein Rennwagen in die Zuschauermenge. Fünf Menschen sterben. (Bild: Screenshot, Schweizer Fernsehen, Archiv)

1969: Georges Pompidou wird französischer Staatspräsident. Er regiert bis zu seinem Tod am 2. April 1974.

1972: Ulrike Meinhof wird verhaftet.

1993: Tod von James Hunt, britischer Rennfahrer und Weltmeister in der Formel 1 (1976). 

1996: Tod von Ella Fitzgerald

Ella Fitzgerald
1996: Die amerikanische Jazz-Sängerin wird als Queen of Jazz bezeichnet. Sie verfügte über einen Stimmumfang von drei Oktaven. Ihr Repertoire reicht von Swing über Bebop, Blues, Bossa Nova, Samba, Gospel bis zu verjazzten Weihnachtsliedern. Im Bild: Ella Fitzgerald 1954 mit Marilyn Monroe in einem Nachtklub in Hollywood. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)

1998: Nato-Kampfflugzeuge führen über Albanien und Mazedonien Manöver durch.

2011: Die Bundesversammlung wählt Bundesanwalt Erwin Beyeler nicht wieder. Für das absolute Mehr fehlen fünf Stimmen.

2013: Überraschung in Iran: Der gemässigte Geistliche Hassan Rouhani gewinnt die Präsidentschaftswahl.

2013: Mit Tränengas, Wasserwerfern und Schlagstöcken räumt die türkische Polizei den Gezi-Park in Istanbul. Die Demonstranten kämpfen weiter.

2019: Tod von Franco Zeffirelli

Franco Zeffirelli
Zeffirelli, der im Alter von 96 Jahren in Rom starb, war der uneheliche Sohn eines Stoffhändlers, fasziniert von Sizilien, ein Egozentriker, homosexuell, stets extravagant gekleidet, ein Freund Berlusconis, Senator – und einer der begnadetsten und weltweit gefeiertsten Film- und Opernregisseure. Bekannt wurde er zunächst durch Shakespeare-Verfilmungen. 1967 realisierte er mit Elizabeth Taylor und Richard Burton «Die Widerspenstige Zähmung», ein Jahr später «Romeo und Julia» mit Leonard Whiting und Olivia Hussey. Für Romeo und Julia erhielt er eine Oscar-Nominierung. Weltberühmt wurde er 1977 durch die sechsstündige Bibelverfilmung «Jesus von Nazareth». Dieses Werk prägte das Christus-Bild mehrerer Generationen. 1990 inszenierte er mit Mel Gibson «Hamlet». 1999 folgte «Tee mit Mussolini» und 2002 «Callas Forever», ein Denkmal für seine hochverehrte Maria Callas. Zeffirelli war es auch, der 1964 im Royal Opera House in Covent Garden die Callas-Vorstellung inszenierte, in der sie als Tosca auftrat. Zeffirelli verbrachte seine letzten Jahre im Rollstuhl und konnte kaum mehr sprechen. Von sich selbst sagte er, er sei anfällig für Pathos, Gefühl und opulente Inszenierungen. «Manchmal muss ich selbst weinen, wenn ich meine Filme sehe», sagte er. Für Berlusconis Forza-Italia-Partei sass er sechs Jahre lang im italienischen Senat. Das Bild zeigt ihn 2014 in seiner Römer Wohnung. (Foto: Keystone/EPA/Ansa/Alessandro di Meo)

15./16. Juin: Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock (siehe oben)

  • MORGEN: DAMALS AM 16. JUNI
  • GESTERN: DAMALS AM 14. JUNI
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