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Ereignisse - Geburtstage - Todestage

Damals am 1. April

Geburt von Salomon Gessner | Napoleon heiratet | Geburt von Bismarck | Geburt von Edgar Wallace | RMS Atlantic kentert | Geburt von Milan Kundera | Ende des Spanischen Bürgerkriegs | Bomben auf Schaffhausen | Geburt von Mario Botta | Demo in Kaiseraugst | Beginn der Computer-Revolution | Tod von Robert Doisneau | Milošević verhaftet

Herausgegriffen

Schaffhausen, Bomben
1. April 1944: Alliierte Flugzeuge bombardieren Schaffhausen. 40 Menschen sterben, 270 werden verletzt, 465 sind obdachlos. Nachdem Bomberstaffeln bestehend aus Liberator-Bombern mindestens 371 Brand- und Sprengbomben auf die Stadt nahe der deutschen Grenze abgeworfen hatten, brechen zahlreiche Grossbrände aus. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv/Walter Scheiwiller, Milou Steiner)

Es geschah an einem 1. April

1730: Geburt von Salomon Gessner, Schweizer Dichter, Maler, Grafiker, Bonvivant, Mitbegründer der «Helvetischen Gesellschaft» und der «Zürcher Zeitung» (der späteren NZZ). Er stirbt am 2. März 1788. Am Zürcher Platzspitz erinnert ein Denkmal an ihn.

1755: Geburt von Jean Anthelme Brillat-Savarin, legendärer französischer Gastro-Schriftsteller.

1810: Napoleon heiratet die Österreicherin Marie-Louise.

1814: In London werden die ersten Gaslaternen in Betrieb genommen.

1815: Geburt von Otto von Bismarck, erster Reichskanzler des neuen Deutschen Kaiserreichs (bis 1890). Von 1862 bis 1890 ist er ausserdem (ausser im Jahr 1873) Ministerpräsident von Preussen.

1867: Die Pariser Weltausstellung wird eröffnet.

1873: Geburt von Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow, russischer Pianist, Komponist und Dirigent.

1873: Der Passagierdampfer «RMS Atlantic» der britischen White Star Line stösst bei Meagher’s Island in der kanadischen Provinz Nova Scotia auf einen Unterwasserfelsen. Von den 957 Menschen an Bord kommen 545 Menschen ums Leben. 

1875: Geburt von Edgar Wallace

Edgar Wallace
Mit 173 Romanen und 1000 Kurzgeschichten ist Wallace neben Agatha Christie der erfolgreichste und produktivste Kriminalschriftsteller aller Zeiten. Wallace kommt als uneheliches Kind zur Welt. Er ist Botenjunge, Soldat, Kriegsberichterstatter und Reporter. Er ist einer der ersten, die mit einem Diktaphon arbeiten. Abends zieht er sich in sein überheiztes Arbeitszimmer zurück und diktiert. Dazu raucht er, und alle halbe Stunde bringt ihm sein Diener gesüssten Tee. Oft arbeitet er an drei Büchern gleichzeitig. Er schreibt derart viel, dass er verdächtigt wird, Exponent eines riesigen literarischen Syndikats zu sein, was ihn verärgert. Wenn er Geld hat, lebt er auf grossem Fuss. Oft jedoch verliert er in kurzer Zeit ein halbes Vermögen. Nach seinem Tod in den USA wird sein Sarg mit einem britischen Kreuzer nach Southampton gebracht. Als das Schiff im Hafen einfährt, senken sich die Flaggen auf Halbmast. Im Londoner Zeitungsviertel läuten die Glocken. Zu seinen berühmtesten Romanen gehören «The Gaunt Stranger» (Der Hexer) 1925 und «The Squeaker» (Der Zinker) 1930. (Bild: PD, The RAMC Muniment Collection in the care of the Wellcome Library)

1896: Erste Ausgabe des «Volksrechts»

Volksrecht
Die in Zürich erscheinende sozialdemokratisch-gewerkschaftliche Zeitung war die erste von Montag bis Samstag erscheinende Arbeiterzeitung der Schweiz. Von 1970 bis 1977 erschien das Blatt teils in einem sozialdemokratischen Zeitungsverbund unter dem Namen «AZ». Zwischen 1977 und 1992 legte sich die Zeitung, die jetzt links-grün ausgerichtet war, wieder den Namen Volksrecht zu. Ab 1992 erschien sie unter dem Namen «DAZ». 1997 wurde das Blatt eingestellt.

1915: Geburt von O. W. Fischer, österreichischer Schauspieler (u. a. «Ludwig II.» 1955, «Menschen im Hotel» 1959, «Es muss nicht immer Kaviar sein» 1961). Seit den Sechzigerjahren lebt er in Vernate bei Lugano. Er stirbt am 29. Januar 2004 in Lugano.
 

Milan Kundera

1929: Geburt von Milan Kundera. Zu den berühmtesten Werken des tschechisch-französischer Schriftstellers gehören «Der Scherz» 1965, «Das Buch der lächerlichen Liebe» 1970, «Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins» 1984). Er stirbt am 11. Juli 2023. Das Bild zeigt ihn am 2. Mai 2005 in Madrid. (Foto: Keystone/EPA/Str)

 

 

1930: In Berlin wird der «Blaue Engel» von Josef von Sternberg mit Marlène Dietrich uraufgeführt.

1931: Geburt von Rolf Hochhuth, deutscher Schriftsteller, Dramatiker. International berühmt wird er mit dem 1963 publizierten Werk «Der Stellvertreter», in dem die Rolle von Papst Pius XII während des Holocaust kritisch thematisiert wird.

1934: Erste europäische Stewardess

Nelly Diener
Die Swissair stellt die Schweizerin Nelly Diener als erste Stewardess Europas in den Dienst. Die Zeitschrift «Aero-Revue» glorifizierte sie als «blonde, lockige, langbewimperte Dame» zum «Engel der Lüfte». Die Speisen und Getränke für die Passagiere bereitete sie selbst vor. Fluggäste, die unter Flugangst litten, redete Nelly Diener beruhigend zu und mit vielen spielte sie Karten. Manchmal sang oder strickte sie auch mit ihnen. Nach 83 Einsätzen starb sie am 27. Juli 1934 im Alter von 22 Jahren beim Absturz der 14-plätzigen Curtiss AT-32C Condor zusammen mit neun Passagieren bei Wurmlingen (Landkreis Tuttlingen, heute Baden-Württemberg). Die Maschine hatte sich auf dem Weg von Zürich nach Berlin befunden. Es war der erste tödliche Flugunfall der Swissair und einer der ersten Abstürze einer Passagiermaschine in Europa. (Bild: Photopress-Archiv/Str)
Jean-Pascal Delamuraz

1936: Geburt von Jean-Pascal Delamuraz, Schweizer Bundesrat (FDP/VD) von 1983 bis 1998. Er steht zunächst dem Militärdepartement und ab 1987 dem Volkswirtschaftsdepartement vor. Delamuraz ist ein pointierter Befürworter eines Beitritts der Schweiz zur EG und zur EU. Das Nein bei der Volksabstimmung zum EWR-Beitritt kommentiert er als «dimanche noir». Später setzt er sich für den Abschluss der bilateralen Abkommen ein. Er reformiert die Landwirtschaftspolitik und befürwortet eine Liberalisierung des Binnenmarkts. Zu seinen Erfolgen gehört das Ja der Stimmberechtigten zum WTO-Beitritt der Schweiz (1996). Delamuraz ist in der Westschweiz sehr populär. Er stirbt 1998 an einem Krebsleiden. Im Bild: Delamuraz am 8. Oktober 1997 im Nationalrat. (Foto: Keystone/Alessandro della Valle) 

1939: Ende des spanischen Bürgerkriegs

Spanischer Bürgerkrieg
Der fast dreijährige Spanische Bürgerkrieg geht zu Ende. Er forderte über eine halbe Million Tote. Die von den faschistischen Kräften in Deutschland, Italien und Portugal unterstützten Putschisten unter der Führung von General Francisco Franco triumphieren über die demokratisch gewählte Volksfront-Regierung, die sich aus linksbürgerlichen, sozialistischen und kommunistischen Parteien zusammensetze. Sie wurde von Mexiko, der Sowjetunion und linksgerichteten «Internationalen Brigaden» unterstützt. Auf Seiten der Volksfront nahmen auch zahlreiche Intellektuelle und Schriftsteller teil, so Ernest Hemingway. Auch rund 800 Schweizer kämpften auf Seiten der «Frente Popular». Mit dem Sieg der Putschisten beginnt die Franco-Diktatur, die bis zum Tod des Generals und Diktators im Jahr 1976 dauert. Im Bild: Francos letzter Angriff bei Toledo am 28. März 1939. (Bild: Deutsches Bundesarchiv, Bild 183-E20641-18A)

1940: Geburt von Wangari Maathai, Kenianerin, Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 2004.

1943: Geburt von Mario Botta

Mario Botta
Der in Medrisio im Tessin Geborene, der unter anderem mit Le Corbusier, Carlo Scarpa und Luigi Snozzi arbeitete, gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen schweizerischen Architekten. Er ist emeritierter Professor und ehemaliger langjähriger Leiter der Accademia di Architettura der Università della Svizzera Italiana. Der rationalistische Stil Bottas setzt sich aus einer streng geometrischen, schlichten Formensprache und Bestandteilen wie Licht und Schatten zusammen. Im Bild: Mario Botta im Mai 1995 in seinem Atelier in Lugano. (Foto: Keystone/Martin Ruetschi)

1944: Alliierte Bomben auf Schaffhausen: 40 Menschen sterben (siehe oben).

1963: Sendestart des ZDF.

1965: Tod von Helena Rubinstein, Kosmetik-Unternehmerin.

1968: Gründung der Air Zermatt

Air Zermatt
Das Unternehmen mit Sitz in Zermatt verfügt über neun Helikopter und führt Rettungs-, Transport und Touristenflüge durch. Auch bei Naturkatastrophen wie Unwetter oder Waldbrände kommt Air Zermatt zum Einsatz. Als erstes Rettungsunternehmen in der Schweiz beschäftigt es festangestellte Ärzte und Anästhesiepfleger, die die Helikopterbesatzungen auf ihren Rettungseinsätzen begleiten. Dank der Air Zermatt konnte die moderne Bergrettung begründet werden. Hilfsmittel wie Longline (Rettung aus Felswänden) und Dreibein zur Rettung aus Gletscherspalten wurden hier entwickelt und verfeinert. Das Bild zeigt die Bergung von vier Alpinisten aus der Nordwand des Matterhorns, aufgenommen am 25. August 1974. (Foto: Keystone/Str)

1969: In China wird Lin Biao zum Stellvertreter und Nachfolger von Mao ernannt.

1975: Demonstration gegen das AKW in Kaiseraugst. Über 500 Gegner von Atomkraftwerken besetzen das Baugelände in Kaiseraugst. Sie verhindern so die Weiterführung der Bauarbeiten. Die Besetzung dauert bis Mitte Juni. Das AKW in Kaiseraugst wird schliesslich nicht gebaut.

1976: Tod von Max Ernst, deutscher Maler, Grafiker, Bildhauer und Lyriker der Moderne sowie Mitbegründer des Dadaismus und Surrealismus. 

1976: Beginn der Computer-Revolution

Steve Wozniak, Steve Jobs
Steve Wozniak stellt den «Apple I» vor, den ersten weltweit in Serie hergestellten Personal Computer (PC). In den ersten zehn Monaten werden 200 Stück zum Preis von 666,66 US-Dollar verkauft. Danach wird der Apple I durch den Apple II abgelöst, der zum Welterfolg wird. Im Bild: Steve Wozniak (links) und Steve Jobs. Apple wurde in der Garage von Jobs Eltern gegründet. (Foto: Keystone/Apple)

1979: In Iran wird Ajatollah Khomeini oberster Führer der «Islamischen Republik».

1990: Die stimmberechtigen Schweizerinnen und Schweizer lehnen mit 66 Prozent Nein-Stimmen die drei eidgenössischen Kleeblatt-Inititiativen ab. Sie waren vom Verkehrs-Club der Schweiz lanciert worden. Sie verlangten «eine autobahnfreie Landschaft zwischen Murten und Yverdon», «ein autobahnfreies Knonauer Amt» und «eine freie Aarelandschaft zwischen Biel und Solothurn/Zuchwil».

1991: Tod von Martha Graham

Martha Graham
Sie galt als Pionierin des Modern Dance und revolutionierte das klassische Ballett mit neuen Bewegungs- und Atemtechniken. Im Bild: Martha Graham demonstriert am 13. März 1974 vor ihrer Truppe in New York einige Bewegungen. (Foto: Keystone/AP/Marty Lederhandler)

1994: Tod von Robert Doisneau, französischer Fotograf

Robert Doisneau
Die frühere französische Schauspielerin Françoise Bornet steht vor dem «Hôtel de ville» in Paris und zeigt eine Fotografie von Robert Doisneau. «Le baiser de l'hôtel de ville» (Der Kuss vor dem Rathaus) gehört zu den weltberühmtesten Fotos. Das Bild entstand 1950. Es zeigt die Schauspielstudentin Françoise Bornet, die ihren damaligen Freund Jacques Carteaud küsst. Ein spontaner Kuss war das allerdings nicht, wie später bekannt wurde. Doisneau bat die beiden gegen ein bescheidenes Honorar, sich öffentlich zu küssen. Das Original wurde 2005 von einem unbekannten Schweizer für 155'000 Euro ersteigert. Zuerst war das Foto im Besitz von Françoise Bornet. (Foto: Keystone/AP/François Mori)

2001: In den Niederlanden wird die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Menschen eingeführt.

2001: Slobodan Milošević wird in Belgrad verhaftet und kurz darauf nach Den Haag überstellt.

2005: Tod von Harald Juhnke, deutscher Entertainer. 

2005: Das neue Spielbankengesetz tritt in Kraft. In Restaurants und anderen Lokalen dürfen keine Glücksspielautomaten mehr betrieben werden. Ausnahme sind Casinos.

2011: Die italienische Anarchistengruppe FAI bekennt sich zu einem Briefbombenanschlag auf «Swiss Nuclear» in Olten. Zwei Personen wurden leicht verletzt.

2012: In Myanmar/Burma erobert Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi einen Sitz im Parlament. Sie hatte über 20 Jahre unter Hausarrest gestanden.

2013: Der Schweizer Pharmakonzern Novartis erhält nach siebenjährigem Rechtsstreit kein Patent für das Krebsmedikament Glivec in Indien. Nichtregierungsorganisationen begrüssen das Urteil.

2024: Israel bombardiert Hilfskonvoi

«World Central Kitchen» (WCK)
Israelische Drohnen haben im Gaza-Krieg sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation «World Central Kitchen» (WCK) getötet. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Verantwortung übernommen und erklärt: «Solche Dinge geschehen eben im Krieg». Netnjahu sprach von einem «tragische Vorfall». Die Opfer stammten nach Angaben der Hilfsorganisation aus Australien, Polen und Grossbritannien. Ausserdem zählten zu ihnen ein Mensch mit doppelter Staatsangehörigkeit aus den USA und Kanada sowie mehrere Palästinenser. Der Vorfall hat scharfe internationale Reaktionen hervorgerufen und die bereits angeschlagene israelische Regierung in eine tiefe Krise gestürzt. Benny Gantz, Mitglied im israelischen Kriegskabinett und politischer Rivale von Regierungschef Netanjahu hat zu Neuwahlen aufgerufen. Das Bild zeigt das von den Israeli beschossene Fahrzeug in Deir al Balah im Gazastreifen (Foto: Keystone/AP/Ismael Abu Dayyah)

2024: Eine Lawine bei Zermatt reisst drei Menschen in den Tod. Eine Person kann schwer verletzt geborgen werden. Das Unglück ereignet sich ausserhalb der markierten Pisten. Augenzeugen beobachteten, wie mehrere Skifahrer von einem grossen Schneebrett mitgerissen wurden.

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