Damals am 22. Oktober
Herausgegriffen

Es geschah an einem 22. Oktober
1811: Geburt von Franz Liszt, Pianist, Komponist.
1836: Die unabhängige Republik Texas erhält ihren ersten Präsidenten: Sam Houston.
1844: Geburt von Sarah Bernhardt (Marie Henriette Rosine Bernhardt), französische Schauspielerin, eine der berühmtesten Darstellerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts. Ihre wichtigste Rolle ist jene in der „Kameliendame“. Der Maler Alfons Maia Mucha hält sie auf mehreren Plakaten im Stil der Belle Epoque fest. Die Plakate gelten als Ikonen der Jugendstil-Grafik. Als Patriotin lehnt sie Auftritte in Deutschland ab. Englands Königin Victoria und der russische Zar Alexander III. gehören zu ihren Bewunderern. In Paris leitet sie mehrere Theater, so das „Théâtre Sarah Bernhardt“. Sie gilt als einer der ersten Weltstars. Mehrmals tritt sie auch in der Schweiz auf. Sie stirbt am 26. März 1923 in Paris. Beerdigt ist sie auf dem Pariser Prominentenfriedhof Père Lachaise.
1854: Tod von Jeremias Gotthelf. Gotthelf ist ein Pseudonym des 1797 in Murten geborenen Pfarrers Albert Bitzius. Die wichtigsten Werke des liberalkonservativen Schweizer Schriftstellers sind „Die schwarze Spinne“ 1842, „Anne Bäbi Jowäger“ 1843, „Geld und Geist“ 1843, „Ueli, der Knecht – Ueli der Pächter“ 1846–1849). Als Journalist behandelte er politische, wirtschaftliche und soziale Themen. Die meisten Artikel erschienen im „Berner Volksfreund“. Verlegt wurden seine Bücher im Berliner Verlag von Julius Springer. Gottfried Keller lobt die epische Kraft seiner Werke, kritisierte aber seine konservative, antiradikale Propaganda. (Bild: Johann Friedrich Dietler, 1844)
1858: Geburt von Auguste Viktoria (Auguste Viktoria Friederike Luise Feodora Jenny von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg), Ehefrau des deutschen Kaisers Wilhelm II., letzte deutsche Kaiserin und Königin von Preussen (1888–1918).
1870: Geburt von Iwan Alexejewitsch Bunin, russisch-französischer Nobelpreisträger für Literatur (verliehen 1933). Der erste Russe, der den Literatur-Nobelpreis erhält.
1895: „L'accident le plus célèbre“

1902: Tod von Walter Hauser, Schweizer Bundesrat (FDP/ZH) von 1888 bis 1902. Unter seiner Ägide wurde die Gotthardfestung gebaut. Ab 1891 stand er – mit Ausnahme des Bundespräsidialjahres – dem Finanzdepartement vor. Er gilt als „Retter der Bundesfinanzen“ und politisierte auf dem linken Flügel seiner Partei. Es gelang ihm dank steigender Zolleinnahmen, die Verstaatlichung der Eisenbahnen zu finanzieren. Keinen Erfolg hatte er mit seinem Projekt, eine schweizerische Nationalbank zu gründen. Sein Vorschlag wurde in der Volksabstimmung abgelehnt. Fünf Jahre nach seinem Tod erfolgte die Gründung dann trotzdem. In Wädenswil, wo er eine Gerberei betrieben hatte, ist eine Strasse nach ihm benannt. (Bild: admin.ch)
1906: In Aix-en-Provence stirbt Paul Cézanne, französischer Maler.
1913: Geburt von Hans-Peter Tschudi, Schweizer Bundesrat von 1959 bis 1973 (SP/BS).
1913: Geburt von Robert Capa (Endre Ernő Friedmann), ungarisch-amerikanischer Fotograf, Fotojournalist, Mitgründer der Fotoagentur „Magnum“ (1947). Bekannt wird er vor allem als Kriegsreporter. Capa stirbt 1954, als er im Ersten Indochina-Krieg auf eine Landmine tritt. Seine Maxime war: „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.“ Sein berühmtestes Bild stammt aus dem Spanischen Bürgerkrieg und ist sein umstrittensten. Immer wieder wird darüber diskutiert, ob es nicht gestellt sei.
1917: Geburt von Joan Fontaine (Joan de Beauvoir de Havilland), britisch-amerikanische Schauspielerin, „Rebecca“ (1940), „Verdacht“ (1941).
1919: Geburt von Doris Lessing, britische Nobelpreisträgerin für Literatur (verliehen 2007).
1925: Geburt von Robert Rauschenberg, amerikanischer Maler und Objektkünstler, Wegbereiter der Pop-Art.
1938: Geburt von Christopher Allen Lloyd, amerikanischer Schauspieler („Einer flog über das Kuckucksnest“ 1975, „Zurück in die Zukunft“-Trilogie 1985–1990, „The Addams Family“ 1991).
1943: Geburt von Catherine Deneuve (Catherine Fabienne Dorléac), französische Schauspielerin (u. a. „Ekel“ 1965, „Belle de jour“ 1967, „Die letzte Metro“ 1980, „Indochine“ 1992, „8 Frauen“ 2002).
1943: Geburt von Wolfgang Thierse, deutscher Politiker (SPD), Präsident des Deutschen Bundestages (1998–2005).
1943: Die Royal Air Force bombardiert Kassel. 7’000 Menschen sterben.
1953: Tod von Albert Meyer, Schweizer Bundesrat von 1929 bis 1938 (FDP/ZH). Zuvor war Meyer Redaktor und ab 1915 Chefredaktor der NZZ. Von 1923 bis 1929 präsidierte er die FDP Schweiz. In seine Amtsperiode fiel die Wirtschaftskrise. Er wehrte sich gegen eine Abwertung des Schweizer Frankens, musste sich aber dem Mehrheitsbeschluss des Bundesrates fügen. Eine umfassende Bundesfinanzreform scheiterte. 1936 war er Bundespräsident.
1957: François Duvalier, alias Papa Doc, wird Präsident und Diktator von Haiti.
1962: Nach der Entdeckung sowjetischer Raketen auf Kuba, verhängt Präsident Kennedy ein Embargo über die Insel.
1964: Jean-Paul Sartre lehnt den Literaturnobelpreis ab.
1968: Apollo 7 mit drei Astronauten an Bord landet im Atlantik.
1970: Salvador Allende wird zum chilenischen Präsidenten gewählt (er amtet bis zu seinem Suizid 1973).
1973: In Zürich wird das Fernsehstudio Leutschenbach eingeweiht.
1973: Tod von Pablo Casals, katalanischer Cellist, Dirigent und Komponist, (u. a. „Suiten für Violoncello solo“ von Bach 1936–1939).
2003: Die Uno-Generalversammlung fordert Israel auf, die Mauer im Westjordanland einzureissen. Israel weigert sich.
2010: In Haiti bricht die Cholera aus.
2011: In Zürich demonstrieren auf dem Paradeplatz 300 Aktivisten der Bewegung „Occupy Paradeplatz“.