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Ereignisse - Geburtstage - Todestage

Damals am 2. Februar

«Robinson» aufgetaucht | USA erhalten die Hälfte Mexikos | Zweite Semper-Oper eingeweiht | Geburt von James Joyce | Geburt von Lisa Della Casa | Deutsche Niederlage in Stalingrad | Tod von Bertrand Russell | Massaker in Hama | Apartheid gelockert | IS-Anführer getötet

Herausgegriffen

Stalingrad
2. Februar 1943: Über dem Hauptplatz von Stalingrad weht die rote Flagge. Die Schlacht von Stalingrad geht mit der Vernichtung der 6. deutschen Armee zu Ende. Der Ausgang der Kämpfe bedeutet einen Wendepunkt sowohl im sowjetisch-deutschen Krieg als auch im gesamten Zweiten Weltkrieg. Die gesamte Schlacht forderte, je nach Quelle, zwischen einer und zwei Millionen Tote. Sie ist die erste vernichtende Niederlage der Deutschen im Zweiten Weltkrieg und zerstört den von Hitler genährten Nimbus von der Unbesiegbarkeit der deutschen Wehrmacht. - Die Kämpfe begannen am 23. August 1942. Im November des gleichen Jahres gelang es den Sowjets, 230'000 Deutsche in Stalingrad einzukesseln. Hitler wehrte sich dagegen, dass die Deutschen kapitulierten und verlangte eine Fortsetzung der verlustreichen Kämpfe. - Auf sowjetischer Seite fielen während der Schlacht eine halbe Million Soldaten; etwa 700'000 weitere wurden verwundet. Dazu kommen vermutlich 400'000 zivile Opfer. - Allein im «Kessel von Stalingrad» starben 60'000 deutsche Soldaten. 110'000 Deutsche gerieten in sowjetische Gefangenschaft, von denen nur 5'000 bis 6'000 überlebten. - Die 110'000 Gefangenen mussten im eisigen Winter in Kolonnen lange Märsche zurücklegen. Die meisten Angehörigen der Wehrmacht waren unterernährt, wiesen Erfrierungen auf oder waren verwundet. Viele waren krank, die hygienischen Zustände waren schlecht. Die meisten Gefangenen starben schon während der Märsche oder dann in den sowjetischen «Todeslagern». (Bild: Deutsches Bundesarchiv, Bild 183-w0506-316)

Es geschah an einem 2. Februar

962: Geburt des römisch-deutschen «Heiligen Römischen Reichs». Papst Johannes XII. krönt in Rom den Deutschen Otto I. den Grossen und seine Frau Adelheid zu Kaiser und Kaiserin. Das Heilige Römische Reich dauert bis 1806. 1515 wird erstmals der Begriff «Heiliges Römisches Reich deutscher Nation» verwendet.

1536: Gründung von Buenos Aires. Der spanische Eroberer Pedro de Mendoza nennt die Stadt «Puerto de Nuestra Señora Santa Maria del Buen Ayre».

1709: «Robinson» gefunden: Auf einer kleinen Insel vor Chile wird der schottische Seefahrer Alexander Selkirk geborgen. Seine Geschichte verarbeitet Daniel Defoe in seinem Roman «Robinson Crusoe».

1754: Geburt von Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord, französischer Staatsmann, Diplomat während der Französischen Revolution, während der Kriege Napoleons und beim Wiener Kongress.

1826: Tod von Jean Anthelme Brillat-Savarin, Schriftsteller und erster berühmter Gastrokritiker.

1829: Geburt von Alfred Edmund Brehm, deutscher Zoologe und Schriftsteller («Brehms Tierleben», ab 1863). 

1833: Geburt von Arnold Bürkli, Schweizer Ingenieur (Bürkli-Platz in Zürich).

1839: «Straussenhandel»: Das Zürcher Kantonsparlament beruft den deutschen Reformtheologen David Friedrich Strauss an die theologische Fakultät der Universität Zürich. Mit dem Buch «Das Leben Jesu», in dem er das Neue Testament zu entmythologisieren suchte, hatte Strauss einen Proteststurm ausgelöst, der auch auf Zürich überschwappte. Der Aufstand war so gross, dass seine Berufung rückgängig gemacht wurde. 

1841: Geburt des Schweizers François-Alphonse Forel, Arzt und Naturforscher.

1848: Ende des mexikanisch-amerikanischen Krieges. Im Abkommen von Guadelupe Hidalgo erhalten die USA über die Hälfte des mexikanischen Staatsgebietes, nämlich die Staaten Kalifornien, Arizona, Neu-Mexiko, Utah, Nevada, Texas und einen Teil von Colorado und Wyoming.

1878: In Dresden wird die (zweite) Semper-Oper eingeweiht

Semperoper
Das Bild zeigt den zweiten Bau.) Gottfried Semper baute von 1838 bis 1841 die (erste) Semper-Oper. Am 21. September 1869 wurde das Gebäude durch einen Brand völlig zerstört. Da Semper an den Maiaufständen teilgenommen hatte, durfte er nicht nach Sachsen zurückkehren. Sein ältester Sohn Manfred errichtete darauf nach Plänen seines Vaters die «zweite Semper-Oper». Dieser zweite Bau wurde am 13. Februar 1945 durch alliierte Luftangriffe stark zerstört. Nach dem Krieg wurde die Oper wieder aufgebaut und 1948 neu eröffnet. In Zürich hatte Semper das Polytechnikum (ETH) und die Sternwarte beim Uni-Spital gebaut. In Winterthur wurde nach seinen Plänen das Stadthaus errichtet. Der Bundesrat hatte Semper zum Professor auf Lebenszeiten ernannt. (Foto: August Kotzsch, Fotograf in Loschwitz bei Dresden, PD)

1882: Geburt von Geoffrey O’Hara, kanadisch-amerikanischer Sänger und Komponist.
 

1882: Geburt von James Joyce, irischer Schriftsteller (u. a. «Dubliners» 1914, «Ulysses» 1922, «Finnegans Wake» 1939). Die Arbeit an seinem Hauptwerk «Ulysses» beendet er an seinem 40. Geburtstag. Das Schreiben des Romans hat ihn derart erschöpft, dass er ein Jahr lang nichts mehr schreibt. Joyce lebte vorwiegend in Dublin, Paris, Triest und Zürich, wo er am 13. Januar 1941 stirbt. Begraben ist er auf dem Zürcher Friedhof Fluntern. Dort ist auch seine Frau Nora Barnacle begraben, die nach seinem Tod in einfachen Verhältnissen in Zürich lebt. Das Bild stammt vom 15. Mai 1931. (Foto: Keystone/AP)

1883: Geburt von Johnston McCulley, amerikanischer Schriftsteller, «Vater» des mit einer schwarzen Maske ausgestatteten Rächers Zorro (1919).

1886: Geburt von Frank Lloyd, schottisch-amerikanischer Regisseur und Produzent (u. a. «Die ungekrönte Königin“ 1929, «Kavalkade» 1933, «Meuterei auf der Bounty» 1935), zweifacher Oscar-Preisträger. 

1894: Geburt von John Ford, amerikanischer Filmregisseur und Filmproduzent. Er gewinnt vier Oscars in der Kategorie Beste Regie, so viele wie niemand vor und nach ihm (u. a. «The Informer» 1935, «The Grapes of Wrath/Früchte des Zorns» 1940, «How Green Was My Valley» 1941, «The Quiet Man» 1952)

1913: Der grösste Bahnhof der Welt wird eingeweiht. In New York nimmt der Grand Central Terminal den Betrieb auf.

1919: Geburt von Lisa Della Casa

Lisa Della Casa
Sie galt als eine der herausragenden Interpretinnen von Richard Strauss’ «Arabella». Ihre Anhänger gaben ihr den Ehrentitel «Arabellissima». Sie stammte aus der Burgdorfer Della-Casa-Familie, die in der Berner Schauplatzgasse ein Restaurant führte: das heute noch existierende «Della Casa». In den Sechzigerjahren gehörte Lisa Della Casa (oft auch «della Casa» geschrieben) zu den grössten Opernstars (Sopran) und galt auch als hervorragende Mozart-Interpretin. Sie begann am Städtetheater Solothurn-Biel, sang dann unter anderem in Salzburg, in der New Yorker Metropolitan Opera, in der Mailänder Scala, in der Bayerischen Staatsoper, in Bayreuth und im Londoner Royal Opera House. 1970/71 verkörperte sie am Zürcher Opernhaus Händels Agrippina. Immer wieder trat sie während der Junifestspiele in Zürich auf. Hollywood wollte einen Film mit ihr drehen und bot ihr die Rolle der Anna Karenina an. Sie lehnte ab. Sie war Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper und wurde sie mit dem Hans Reinhart-Ring geehrt. Kurz vor ihrem Tod wurde sie 2012 zum Commandeur im französischen «Ordre des Arts et des Lettres» ernannt. Die letzten 38 Jahre verbrachte sie vorwiegend zurückgezogen mit ihrem zweiten Mann, dem serbischen Kunsthistoriker, Musikwissenschaftler und Publizisten Dragan Debeljevic auf ihrem Schloss in Gottlieben (TG). Ihre Stimme ist auf zahlreichen Plattenaufnahmen festgehalten. Sie starb am 10. Dezember 2012 im Alter von 93 Jahren in Münsterlingen. Das Bild zeigt sie 1964 mit Dragan Debeljevic auf Schloss Gottlieben. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)

1920: Russland anerkennt die Unabhängigkeit von Estland.

1926: Geburt von Valéry Giscard d’Estaing, französischer Staatspräsident (1974–1981). 

1943: Die deutsche Armee erleidet in Stalingrad eine vernichtende Niederlage (siehe oben).
 

1945: Tod von Carl Friedrich Goerdeler, deutscher Jurist und nationalkonservativer Politiker, führender Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er war an der Planung des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 beteiligt und hätte im Anschluss das Amt des Reichskanzlers übernehmen sollen. Am 2. Februar 1945 wurde Goerdeler in Plötzensee durch den Strang hingerichtet. (Bild: Deutsches Bundesarchiv, 1931, Bild Nummer Bild 183-1987-1223-501)
 

1969: Tod von Boris Karloff (William Henry Pratt), englischer Film- und Theaterschauspieler. Berühmt wurde er in seiner Rolle als «Frankenstein». Mit neun Jahren spiele er an Weihnachten in einer Cindarella-Aufführung den Dämonenkönig. Später sagt er: «... das war der Beginn eines langen glücklichen Lebens als Monster». Seinen ersten Erfolg verzeichnete der nach Hollywood ausgewanderte Karloff mit dem Film «Criminal Code» von Howard Hawks. Anschliessend bot ihm Carl Laemmle, der Chef von «Universal Studios» die Hauptrolle in der Verfilmung von Mary Shelley Frankenstein-Roman an. Der Film wurde zu einem finanziellen Grosserfolg und Karloff zu einer Monster-Ikone. 1935 folgte der Nachfolgefilm «Frankensteins Braut», der als einer der besten Horrorfilme gilt. Karloff spielte während seines 50-jährigen Berufslebens in rund 100 Filmen zwar vor allem in Horrorfilmen, aber nicht nur. (Foto: Keystone/AP)

1970: Tod von Bertrand Russell, britischer Philosoph, Mathematiker («Principia Mathematica» 1910–1913), Sozialkritiker sowie Träger des Nobelpreises für Literatur 1950 «als Anerkennung für seine vielseitige und bedeutungsvolle Verfasserschaft, worin er als Vorkämpfer der Humanität und Gedankenfreiheit hervortritt».

1977: Geburt von Shakira 

Shakira
Die kolumbianische Sängerin am 17. Januar 2017 am Wef in Davos (Keystone/AP/Michel Euler)

1982: Massaker in Hama (Syrien)

Hama
1982: Syrische Truppen beschiessen die syrische Stadt Hama, wo sich regierungsfeindliche Moslembrüder befinden. Angeordnet werden sie vom syrischen Präsidenten Hafiz Assad, dem Vater von Bashar Assad. Unter dem Kommando von Hafiz' Bruder Rifaat Assad bombardieren Spezialeinheiten die Stadt 27 Tage lang aus der Luft und mit Artillerie und töteten Zehntausende. Nach Angaben des Syrischen Netzwerks für Menschenrechte (SNHR) fordert der Angriff mindestens 30'000 zivile Opfer, 17'000 weitere werden noch vermisst. Bei den Angriffen wird ein Drittel des Stadtzentrums von Hama dem Erdboden gleichgemacht. 88 Moscheen, drei Kirchen und zahlreiche historische Stätten werden zerstört. (Foto: PD)

1990: Südafrikas Präsident Frederik Willem de Klerk verkündet weitreichende Reformen. Die verbotenen Parteien ANC und PAC werden zugelassen. Die Apartheidpolitik wird weitgehend aufgehoben.

1996: Tod von Gene Kelly, amerikanischer Schauspieler, Tanzstar Hollywoods (u. a. «Ein Amerikaner in Paris» 1951, «Singin’ in the Rain» 1952), Regisseur («Hello, Dolly!» 1969), Sänger und Choreograph.

2005: Tod von Max Schmeling, deutscher Schwergewichtsboxer, zwischen 1930 und 1932 Boxweltmeister im Schwergewicht.

2006: Auf dem Weg vom saudischen Duba ins ägyptische Safaga sinkt im Roten Meer die ägyptische Autofähre «Al-Salam Boccaccio 98» nach einem Feuer an Bord. Über tausend Menschen sterben. 387 überleben.

2008: Nicolas Sarkozy heiratet Carla Bruni.

2012: Nach Fussballkrawallen in Port Said in Ägypten gehen in Kairo Tausende auf die Strasse und demonstrieren gegen den Militärrat. Bei den Krawallen kommen 71 Personen ums Leben.

2014: Tod von Philip Seymour Hoffman, amerikanischer Schauspieler («Magnolia» 1999, «Capote» 2005, «Der Krieg des Charlie Wilson» 2007, «Glaubensfrage» 2008), Oscar-Preisträger.
 

2022: IS-Anführer sprengt sich in die Luft

Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi
Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi, der Anführer des «Islamischen Staats» (IS) sprengt sich beim Anrücken amerikanischer Spezialeinheiten in die Luft. Der Einsatz der US-Einheit erfolgte in der nordwestlichen syrischen Provinz Idlib. Bei dem Angriff sind 13 Zivilisten, darunter vier Kinder ums Leben gekommen. Präsident Jo Biden hatte den Einsatz gegen Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi autorisiert und vom Weissen Haus aus mitverfolgt. «Wir wissen, dass sich der Terrorist (…) in einem letzten Akt verzweifelter Feigheit und ohne Rücksicht auf das Leben seiner eigenen Familie dafür entschied, sich in die Luft zu sprengen», sagte Biden. Dabei habe er mehrere Mitglieder seiner Familie in den Tod mitgerissen. Die US-Streitkräfte hätten nun «eine grosse terroristische Bedrohung für die Welt beseitigt», schloss Biden. Al-Haschimi al-Kuraschi lebte mit seiner Familie in diesem Haus in der Stadt Atmeh, nahe der türkisch-syrischen Grenze. Er war der Nachfolger von Abu Bakr al-Baghdadi, der in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 2019 in Syrien von einer amerikanischen Spezialeinheit getötet wurde.
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