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Kommentar 21

„Apocalypse now“ oder etwas später

29. Oktober 2018
Ulrich Meister
Die Weltuntergänge sind nicht aufzuhalten, aber machen sich Konkurrenz. Wir selbst haben keine Wahl zwischen Klima und China.

Mitte Jahrhundert fällt die Entscheidung. Beide Favoriten werden gewinnen. China feiert dann den hundertsten Jahrestag seiner Volksrepublik mit seiner Neuen Seidenstrasse in umgekehrter Richtung von Marco Polo und wird früher oder später erste Wirtschaftsmacht. Schon seit 2012 ist China zweite Weltmacht hinter den USA. Kein Trump wird uns dann schützen und schon gar nicht unser Klima. Der Weltklimarat hat nach dem Pariser Vertrag von 2012, den Trump nicht einhalten will, verzweifelt das Jahr 2020 festgehalten, um die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu reduzieren.

Dieses Minimalziel ist weltweit bereits heute nicht zu realisieren. Theoretisch wäre es noch möglich. Aber es fehlt in allen Ländern an politischer Durchsetzungskraft für die entsprechenden unpopulären und teuren Massnahmen. Die Folgen sind schleichend und unabsehbar. Zwar wird jetzt schon bereits jedes Grossgewitter, jede Überschwemmung, jede Trockenheit einfach dem Treibhauseffekt angelastet, um die staatlichen Hilfen zu erlangen. Das intensive Produktionsdiktat dagegen wird nicht angetastet, schon gar nicht in den Tropen. Die EU ist diesbezüglich nicht besser als die USA. Und aktuell: Die Wahlen in Brasilien gleichen einem ökologischen Todesurteil für den Amazonas.

Derweil verfolgt China und sein  Führer auf Lebenszeit (wie vordem Mao), Xi Jinping, den „chinesischen Traum“ und die "chinesische Lösung" für das 21. Jahrhundert  mit moderneren Methoden. Das Reich der Mitte findet nach dem westlichen Kolonialismus zu einem eigenen in Südostasien und in Afrika mit raffinierteren Investitionsmodellen: Verschuldung auf Lebenszeit, einseitige Handelsabkommen, Aneignung von Agrarland, Bestechung von Politikern. Die grösste Armee der Welt verfügt auch über ein grosses Netz von Spionen. Sie sind nicht nur im Cyber-Raum aktiv, sondern auch in burgundischen Weinbergen. Das Ziel ist eine internationale Hegemonie in allen Bereichen. Imperiale Träume enden nicht. Sie passen sich an. Alte Formen des Totalitarismus werden durch neue ergänzt. Natürlich müssen noch einige Schwächen korrigiert werden: Innere Unruhen, impertinente Nachbarn, die eigenen beträchtlichen Klimaschäden und Qualitätsmängel. Aber China traut man auch das zu.

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