Donald Tusk ist mit seiner Bürgerplattform in Polen nicht die stärkste Partei geworden, aber insgesamt hat die Opposition die Mehrheit gewonnen. Donald Tusk, der von 2007 bis 2014 schon einmal Ministerpräsident war, trat in der Wahlnacht vom Sonntag als strahlender Sieger der Parlamentswahlen auf.
Einen solchen Erfolg hatte bis vor Kurzem niemand für möglich gehalten. Das Aufatmen in Brüssel liess sich nicht überhören.
Zwar wurde die Regierungspartei PiS, «Recht und Gerechtigkeit», gemäss einer Nachwahlbefragung für die drei grössten Fernsehsender mit etwa 37 Prozent der Stimmen wieder stärkste Partei. Doch vor vier Jahren hatte sie noch knapp 44 Prozent errungen.
Die liberale Bürgerplattform PO, die durch den Einschluss kleinerer Parteien unter dem Namen «Bürgerkoalition» (KO) antrat, verbesserte sich von 27 auf 32 Prozent. Ihre potentiellen Koalitionspartner, das in der Mitte angesiedelte Wahlbündnis «Dritter Weg» und die Linke, kamen auf 13 beziehungsweise 9 Prozent. Die extrem rechte Partei «Konföderation» landete mit 6 Prozent in der Nähe der Fünfprozent-Hürde.