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2025

Das Jahr in Bildern

12. Dezember 2025
Blatten
Blatten fünf Monate nach dem Bergsturz. Die Gemeindebehörden geloben, das verschüttete und teils im Wasser versunkene Walliser Dorf wieder aufzubauen. (Foto: Keystone/AP/Michael Probst)

Wichtige Ereignisse, eindrucksvolle, faszinierende, teils verstörende Bilder: Der Jahresrückblick von Journal 21, zusammengestellt von Heiner Hug

  • JANUAR

1. Januar: New Orleans

New Orleans
Wenige Stunden nach Mitternacht rast ein Mann mit seinem Pick-up-Truck in New Orleans in eine feiernde Menge und tötet 15 Menschen. Der Täter liefert sich anschliessend einen Schusswechsel mit der Polizei, verletzt zwei Polizeibeamte und wird schliesslich erschossen. Die Tat ereignet sich in einem beliebten Ausgehviertel. Ermittler fanden an Bord des Tatfahrzeugs eine Flagge der Terrororganisation «Islamischer Staat» (IS). Im Tatfahrzeug seien auch Waffen gefunden worden. In Videos, die der Mann nur wenige Stunden vor der Tat ins Internet gestellt habe, bekennt er sich zum IS. Beim Täter handelt es sich um einen 42 Jahre alten US-Staatsangehörigen aus Texas. Er hatte jahrelang in der US-Armee gedient und war nachher jahrelang als Reservist geführt worden. (Foto: Keystone/AP/Gerald Herbert)

4. Januar: «Meloni hat Europa im Sturm erobert»

Trump, Meloni
Was sich seit längerem abzeichnete, wurde jetzt besiegelt: Die Regierung Trump wird in Europa auf die Italienerin setzen. Die «Fratelli d’Italia»-Frau wird zur wichtigsten Verbündeten der USA. Nachdem Trump in seiner Residenz in Mar-a-Lago in Florida mit Meloni zu Abend gegessen hatte, sagte er vor Journalisten: «Das ist wirklich aufregend, ich bin hier mit einer fantastischen Frau, der italienischen Premierministerin. Sie hat Europa und alle anderen im Sturm erobert, und heute Abend essen wir zusammen.» Der neue Aussenminister Marco Rubio nannte die Premierministerin «eine grossartige Verbündete, eine starke Führungspersönlichkeit». (Keystone/EPA/Filippo Attili)
Meloni, Musk in Mar-a-Lago
Auch Elon Musk ist begeistert von Meloni. Mehrmals assen sie vertraut zusammen. Medien sprachen schon «von einem intensiven Flirt». (Foto: Keystone/AP)

6. Januar: Gerhard Pfister kündigt Rücktritt an

Gerhard Pfister
Der Präsident der «Mitte»-Partei kündigt seinen Rücktritt für den kommenden Sommer an. Er war neun Jahre Parteipräsident und hat einige Erfolge vorzuweisen. In einer Mitteilung an die Basis der Mitte schreibt Pfister, das Abschneiden seiner Partei bei den Wahlen 2023 mit 14,1 Prozent Wähleranteil und erstmals mehr Sitzen im Nationalrat als die FDP sei ein «Meilenstein, der zeigt, dass unser Kurs richtig ist». «Nach der erfolgreichen Umsetzung der Strategie 2025 ist der Zeitpunkt gekommen, den Stab weiterzugeben. Jetzt ist der Moment, um Platz zu machen für frische Kräfte und die nächste Generation», so Pfister weiter. Er leitete die frühere CVP seit 2015. 2021 setzte er die Fusion mit der BDP durch, aus der die Mitte entstand. (Foto: Keystone/Peter Schneider)

6. Januar: Trudeau kündigt Rücktritt an

Perry, Trudeau
Justin Trudeau tritt zurück, sowohl als kanadischer Premierminister als auch als Parteichef der Liberalen Partei. Der 53-Jährige war seit elf Jahren Chef der Liberalen Partei und seit Ende 2015 auch Premierminister Kanadas. Zwei Mal wurde er im Amt bestätigt. In letzter Zeit nahm die Kritik an ihm zu, auch in der eigenen Partei. Vor allem die Wirtschaftspolitik Trudeaus war umstritten. Im Dezember wurde offiziell bekannt, dass Trudeau und die amerikanische Rocksängerin Katy Perry eine Beziehung eingegangen sind. Perry hat weltweit über 151 Millionen Tonträger verkauft und ist eine der bestbezahlten Musikerinnen der Welt. Im Bild: Katy Perry und Justin Trudeau (Fotos: Keystone/AP/Andy Kropa, Frank Gunn)

7. Januar: Tod von Jean-Marie Le Pen

JM Le Pen
Er war einer der ersten rechtsextremen Polterer, Hetzer und Verschwörungsverbreiter der neueren Zeit. Er leugnete den Holocaust und die Gaskammern. Wegen einer «Verherrlichung der Kriegsverbrechen» und wegen seiner Sympathien für Hitler wurde er verurteilt. Le Pen gründete den «Front National», deren Vorsitzender er von 1972 bis 2011 war. Bei der Präsidentschaftswahl 2002 gelangte Le Pen in die Stichwahl, die er gegen Jacques Chirac verlor. Landesweit erreichte er 12,6 Prozent der Stimmen. Anschliessend leitete seine Tochter, Marine Le Pen, die Partei. Sie schloss ihren Vater anschliessend wegen «schwerer Verfehlungen» aus dem Front National aus. Er starb im Alter von 96 Jahren in einem Pflegeheim bei Paris. Im Bild: Jean-Marie Le Pen am 21. April 2002 in Saint-Cloud bei Paris (Foto: Keystone/AP/François Mori)

8. Januar: Flammeninferno in Los Angeles

Los Angeles
50'000 Menschen fliehen vor Waldbränden, die nahe von Los Angeles toben. Aufgepeitscht von extremen Winden wütet ein regelrechter Feuersturm. Gouverneur Gavin Newsom ruft den Notstand aus. Am stärksten betroffen ist der Stadtteil Pacific Palisades, wo etwa 30’000 Menschen leben. Sie wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Mehr als 13’000 Gebäude, darunter die Häuser zahlreicher Prominenter, sind bedroht. Ein weiteres Feuer brennt nahe der Stadt Pasadena im Nordosten von Los Angeles auf einer Fläche von mehr als vier Quadratkilometern. Die Flammen griffen so schnell um sich, dass aus einem Seniorenheim Dutzende Bewohner in Rollstühlen und Spitalbetten schnell auf einen Parkplatz gebracht werden mussten. (Foto: Keystone/AP/Ethan Swope)

13. Januar: Tod von Olivieiro Toscani

Olivieiro Toscani
Der italienische Starfotograf, der unter anderem an der Kunstgewerbeschule in Zürich studierte, wurde vor allem durch seine umstrittenen Werbeplakate für Benetton bekannt. Stark kritisiert wurden seine Porträts von zum Tode verurteilter Gefängnisinsassen in den USA. Auch das Foto eines sterbenden Aids-Aktivisten erregte die Gemüter, ebenso ein überladenes Flüchtlingsschiff und die Leiche eines erschossenen Mafioso und seine trauernde Familie. Auf einem anderen Bild war das blutige Hemd mit einem Einschussloch eines gefallenen Soldaten im Bosnienkrieg zu sehen. 2007 präsentierte er Bilder des magersüchtigen Models Isabelle Caro. So wollte er mit der Kampagne «No Anorexia» auf die Probleme des Schlankheitswahns aufmerksam machen. Bald distanzierte sich Benetton-Mitgründer Luciano Benetton von ihm. Toscani starb im Alter von 82 Jahren in Cecina (Toskana). Das Bild zeigt ihn im Februar 1995 im Musée d’art contemporain in Pully (VD) anlässlich einer seiner Ausstellungen. (Foto: Keystone/Str.)

16. Januar: Tod von David Lynch

David Lynch
Der amerikanische Filmregisseur, Produzent und Drehbuchautor war auch Maler, Fotograf, Bildhauer, Möbeldesigner, Komponist. Bekannt wurde er vor allem durch seine surrealistischen Horrorfilme und Thriller (u. a. «Eraserhead» 1977, «Blue Velvet» 1986, «Twin Peaks» 1990–1991, 2017, «Lost Highway» 1997 «Mulholland Drive» 2001) Lynch bekam 1990 die Goldene Palme von Cannes für «Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula» verliehen, 2006 einen Goldenen Löwen für sein Lebenswerk auf den internationalen Filmfestspielen von Venedig. Des Weiteren wurde er viermal für den Oscar nominiert. Er war Ritter und Offizier der französischen Ehrenlegion. Am 27. Oktober 2019 wurde ihm der Ehren-Oscar verliehen. David Lynch, der letzte grosse Surrealist des Kinos, starb im Alter von 78 Jahren.

16. Januar: Abschied

Biden
Emotionaler Moment. Der abgewählte Joe Biden hält im Oval Office im Weissen Haus seine Abschiedsrede an die Nation und wird anschliessend von seiner Frau Jill Biden geküsst. (Foto: Keystone/EPA/Mandel Ngan)

19. Januar: Freilassung der ersten drei Hamas-Geiseln

Ramat Gan
Hunderte Menschen versammeln sich in Ramat Gan und jubeln, als ein Militärkelikopter die ersten drei freigelassenen Geiseln nach Israel bringt. Es handelt sich um Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher. Die drei wurden nach ihrer Freilassung medizinisch versorgt und im Sheba Medical Center mit ihren Angehörigen zusammengeführt. (Foto: Keystone/EPA/Abir Sultan)
Ramat gAn
Ramat Gan (Keystone/Abir Sultan)
Freilassung der ersten drei Geiseln
Die Drei waren 471 Tage lang von der Hamas im Gazastreifen festgehalten worden. (Foto: IDF, Pressestelle)

20. Januar: Inauguration Trump

Trump, Inauguration
Donald Trump wird in der Rotunda des Kapitols in Washington zum 60. amerikanischen Präsidenten vereidigt. (Keystone/AP/Saul Loeb)
Trump, Melania
Trump und Melania Trump in der Rotunda des Capitol in Washington (Keystone/AP/Saul Loeb)

30. Januar: Tod von Marianne Faithful

Mariannew Faithful
Die britische Sängerin und Schauspielerin wurde zunächst durch das Lied «As Tears Go By» berühmt. In die Schlagzeilen kam sie auch durch ihre Beziehung mit Mick Jagger. Faithful war eine der wichtigsten Vertreterinnen der Londoner «Swinging Sixtries». Zu ihren Hits gehört auch «The Ballad of Lucy Jordamn». 1979 gelang ihr ein Comeback mit dem Album Broken English. (Foto: Keystone/AP/ho)

  • FEBRUAR

8. Februar: Tod von Sam Nujoma

Sam Nujoma
Der namibische Freiheitskämpfer war Präsident der Freiheitsbewegung Swapo. Er erkämpfte erfolgreich für die Unabhängigkeit der einstigen deutschen Kolonie, die nach 1914 von der südafrikanischen Apartheid-Armee dominiert wurde. 1989 wurde Nujoma zum ersten Präsidenten Namibias gewählt. Er galt als Versöhner und starb im Alter von 95 Jahren. Im Bild: Nujoma 2004 in Windhoek (Keystone/AP/ Themba Hadebe)

12. Februar: Tod von Richard Dindo

Richard Dindo
Der Schweizer Dokumentarfilmer zählte zusammen mit Fredi M. Murer und Alexander J. Seiler zu den prägenden Filmemachern seiner Zeit. Als Autodidakt erlernte er das Filmhandwerk. Zusammen mit Niklaus Maienberg realisierte er «Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S.» – eine Anklage gegen Staat und Justiz. In drei Filmen setzte er sich mit der Franco-Diktatur auseinander. Sein Dokumentarfilm «Grüningers Fall» (1997) über den Schweizer Polizisten und Fluchthelfer Paul Grüninger wurde 1998 für den Schweizer Filmpreis nominiert. Im Bild: Dindo im Januar 2002 (Foto: Keystone/Christof Schuerpf)

13. Februar: Attentat in München

München
Ein 24-jähriger Afghane rast in München während einer Gewerkschaftskundgebung mit seinem Auto in eine Menschenmenge. 39 Menschen werden verletzt. Ein Mutter und ihr zweijähriges Kind sterben. Der Attentäter erklärt, er habe die Tat bewusst begangen. Die Ermittler gehen von einem religiösen Motiv aus. (Keystone/EPA/Roland Wittek)

23. Februar: Sieg der CDU/CSU, starke AfD, Absturz der SPD

Friedrich Merz
Die Union von Friedrich Merz gewinnt die Bundestagswahl erwartungsgemäss klar mit 28,5 Prozent der Stimmen. Die AfD kommt auf 20,8 Prozent, die SPD auf 16,4 Prozent, die Grünen auf 11,6 Prozent, die Linke auf 8,6 Prozent, das Bündnis Sahra Wagenknecht verpasst mit 4,98 Prozent der Stimmen ein Einzug in den Bundestag haarscharf. Auch die FDP scheitert an der 5-Prozet-Hürde. Das Bild zeigt Friedrich Merz am Wahlabend. (Keystone/(AP/Markus Schreiber)

25. Februar: Knall im VBS

Süssli
Thomas Süssli, der Chef der Schweizer Armee, hat seine Kündigung eingereicht, will aber bis Ende 2025 im Amt bleiben. Zuvor hatte Christian Dussey, der Chef des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB), gekündigt. Mitte Januar schon hatte Bundesrätin Viola Amherd, Vorsteherin des Verteidigungsdepartements ihren Abgang angekündigt. Grund für die Abgänge sind unter anderem Beschaffungsprobleme und interne Konflikte, unter anderem ein millionenschwerer Korruptionsskandal beim bundeseigenen Rüstungsbetrieb Ruag. (Foto: Keystone/Anthony Anex)

27. Februar: Fasnacht in Luzern

Luzern
Trotz Krisen und Erschütterungen nah und fern – um Punkt fünf Uhr morgens wird am «Schmutzigen Donnerstag» in Luzern mit dem Urknall die Fasnacht eröffnet. Sie dauert sechs Tage bis zum Aschermittwoch. Dann beginnt nach altem Brauch die vierzigtätige Fastenzeit bis Ostern. Das Wort «Schmutz» ist ein alemannischer Ausdruck für Fett. Früher soll man sich ab dem Schmutzigen Donnerstag (kurz Schmudo) Fettreserven angegessen haben, um die Fastenzeit gut zu überstehen. (Foto: Keystone/Philipp Schmidli)

27. Februar: Abdullah Öcalan gibt auf

Abdullah Öcalan
Nach Jahrzehnten des Untergrundkampfes ruft Abdullah Öcalan, der inhaftierter Anführer der verbotenen Kurdenorganisation PKK, dazu auf, den Kampf gegen den türkischen Staat zu beenden. Öcalan, ein Initiant der Kurdischen Befreiungsbewegung, wird auf einer türkischen Gefängnisinsel gefangen gehalten. Archivbild: Eine Flagge mit Öcalans Porträt an einer Kurdendemonstration in Istanbul (Foto: Keystone/AP/Lefteris Pitarakis)

27. Februar: Tod von Boris Spasski

Spasski, Fischer
Der sowjetisch-französische Schachspieler wurde 1969 mit einem Sieg im Weltmeisterkampf gegen den sowjetischen Schachgrossmeister Tigran Petrosjan der zehnte Schachweltmeister. Diesen Titel verlor er in dem 1972 in Reykjavik stattgefundenen «Match des Jahrhunderts» gegen den Amerikaner Bobby Fischer. Gegen den Willen der Führung des sowjetischen Schachverbandes siedelte er 1975 nach Frankreich über und erhielt bereits im folgenden Jahr die französische Staatsbürgerschaft. Im Bild: Spasski (links) mit Bobby Fischer am 31. August 1972 in Reykjavik (Keystone/AP/Walter Green)

28. Februar: Schwarzer Freitag für Selenkyj

Trump, Selenskyj
Der Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei US-Präsident Donald Trump im Oval Office des Weissen Hauses endete mit einem Eklat. Trump warf Selenskyj raus, weil dieser sich geweigert hatte, den ihm von den Amerikanern vorgelegten Vertrag über die gemeinsame Ausbeutung ukrainischer Rohstoffe zu unterzeichnen. Selenskyj akzeptierte nicht, dass das Abkommen keinerlei Sicherheitsgarantien für sein von den Russen überfallenes und seit drei Jahren mit Krieg überzogenes Land enthält. Vor laufenden Kameras haben Trump und sein Vize JD Vance Selenskyj in ruppiger Form zurechtgewiesen. Danach wurde das Treffen von den Gastgebern abgebrochen. Auch eine geplante Pressekonferenz wurde abgesagt. Selenskyj verliess daraufhin das Weisse Haus. Zuvor hatte Trump Selenskyj angegriffen: «Sie setzen das Leben von Millionen Menschen aufs Spiel. Sie riskieren einen Dritten Weltkrieg.» Es sei respektlos von Selenskyj, auf Sicherheitszusagen der USA zu drängen. (Foto: Keystone/AP/Mstyslav Chernov)

  • MÄRZ

12. März: Bundesrat Martin Pfister

Martin Pfister
Die Vereinigte Bundesversammlung wählt im zweiten Wahlgang den Zuger Regierungsrat und Mitte-Politiker Martin Pfister mit 134 Stimmen zum Nachfolger der zurückgetretenen Viola Amherd. Auf Markus Ritter, der Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes fielen 110 Stimmen. (Foto: Keystone/Peter Schneider)
Pfister
Pfister mit seiner Frau Cacilda nach seiner Wahl in Bern (Keystone/Christian Beutler)
Bundesratsfoto
Das neue Bundesratsfoto: Zweiter von rechts: der eben gewählte Martin Pfister (Keystone/Peter Schneider)
Markus Ritter
Gefasst nimmt der St. Galler Markus Ritter das Ergebnis des ersten Wahlgangs zur Kenntnis. Ritter war in der Poleposition in diese Wahl gestartet, hatte dann aber durch sein sehr selbstsicheres Auftreten an Einfluss verloren. (Keystone/Anthony Anex)
Baume-Schneider, Amherd
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider und die abtretende Viola Amherd (Keystone/Anthony Anex)
Viola Amherd
Die abtretende erste schweizerische Verteidigungsministerin (Keystone/Anthony Anex)
Pfister
Zuger Mitte-Politiker feiern ihren neuen Zuger Bundesrat Martin Pfister im Hotel Äusseren Stand in Bern. (Foto: Keystone/Marcel Bieri)

21. März: Ein Feuer legt Heathrow lahm

Heathrow
Ein Brand im Londoner Stadtteil Southall legt den Flughafen Heathrow, den grössten europäischen Airport, lahm. Das Feuer war in einem Umspannwerk ausgebrochen, das Heathrow mit Strom versorgt. Bei der Ankunft der Feuerwehr standen die Flammen meterhoch. Über tausend Flüge mussten gestrichen werden mit Konsequenzen für den weltweiten Flugverkehr. Betroffen waren 300’000 Passagiere. Verletzt wurde niemand. Die Brandursache bleibt unklar. Energieminister Ed Milibrand sagte, man gehe nicht von einem Anschlag aus. Auch die Swiss annullierte 24 Flüge ab Genf und Zürich. 2900 Schweizer Passagiere blieben am Boden. (Foto: Matthew Muirhead via AP)

29. März: Hunderttausende gegen Erdoğan

Istanbul
Nach der Festnahme des türkischen Oppositionsführers Ekrem İmamoğlu gehen in mehreren türkischen Städten insgesamt Hunderttausende Menschen auf die Strassen und protestieren gegen Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Die Sicherheitskräfte gehen mit Gummigeschossen, Wasserwerfern, Schlagstöcken Pfeffersprays und Knüppeln gegen die Manifestanten vor. Hunderte Menschen werden festgenommen. İmamoğlu, der populäre Bürgermeister von Istanbul, gilt als wichtigster Rivale des Präsidenten. Laut der türkischen Opposition fühlt sich der türkische Alleinherrscher dank der autoritären Politik Trumps und seiner Sympathien für Autokraten ermutigt, der türkischen Demokratie, die seit langem keine echte Demokratie mehr ist, den Todesstoss zu geben. Es sind die grössten Proteste in der Türkei seit zwölf Jahren. Nach offiziellen Angaben war İmamoğlu wegen «Korruption und Verbindung zu terroristischen Kreisen» verhaftet worden. Die meisten Beobachter bezeichnen dies als Vorwand. Das Bild stammt aus Istanbul. Grosse Demonstrationen finden auch in Ankara und Izmir statt. (Foto: Keystone/AP/Francisco Seco)

28. März: Erdbeben in Myanmar und Thailand

Myanmar
Das Erdbeben der Stärke 7,7 verursacht in Myanmar und Thailand schwere Schäden. Betroffen ist vor allem die Region Sagaing in Myanmar. Der Erdstoss fordert 5300 Tote. Es ist das schwerste Erdbeben des Landes seit 1930. Im Bild die Maha Myat Pagoda in Mandalay (Foto: Keystone/EPA/Str)
Thailand
Bangkok nach dem Erdbeben (Keystone/EPA/Rungroj Yongrit)
Myanmar
Naypyitaw in Myanmar. (Keystone/AP/Aung Shine Oo)

8. April: Erneut Massendemonstraton gegen Erdoğan

Istanbul
Zehn Tage nach der Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu haben erneut Hunderttausende gegen Präsident Recep Tayyip Erdoğan demonstriert. Der Chef der grössten Oppositionspartei CHP, Özgur Özel, sprach bei der Kundgebung von mehr als zwei Millionen Teilnehmern. Während des Grossaufmarsches in Istanbul wurde ein Brief von İmamoğlu vorgelesen. Darin heisst es: «Ich habe keine Angst, ihr steht hinter mir. Ich habe keine Angst, weil die Nation vereint ist gegen den Unterdrücker.» Es ist die grösste Demonstration gegen Erdoğan seit zwölf Jahren. Demonstriert wurde in mehreren grossen türkischen Städten. Die grösste Manifestation fand im asiatischen Teil der türkischen Metropole statt. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren am Morgen auf gecharterten Fähren über den Bosporus zum Versammlungsort gefahren. Sie trugen türkische Flaggen und Porträts von Republik- und CHP-Gründer Mustafa Kemal Atatürk. Ekrem İmamoğlu ist der grösste Rivale von  Präsident Erdoğan. Nach Ansicht von Beobachtern fürchtet der Präsident, dass İmamoğlu ihn gefährden könnte, deshalb will er ihn kaltstellen, um seine Macht zu sichern. (Keystone/EPA/Tolga Bouzoglu)

31. März: Le Pen verurteilt

Marine Le Pen
Die politische Karriere der rechtsextremen Marine Le Pen könnte zu Ende sein. Die Gallionsfigur des «Rassemblement National» verliert nach dem Urteil eines Pariser Strafgerichts mit sofortiger Wirkung ihr passives Wahlrecht, trotz der Berufung, die sie einlegen wird. Ein Donnerschlag in der politischen Landschaft Frankreichs, denn das Urteil bedeutet nichts weniger, als dass Marine Le Pen zur Präsidentschaftswahl 2027 nicht antreten kann. Mit acht anderen ehemaligen EU-Abgeordneten des Rassemblement National ist sie für schuldig befunden worden, über zwölf Jahre hinweg EU-Gelder in Höhe von 4,6 Millionen Euro veruntreut zu haben. Die dreifache französische Präsidentschaftskandidatin wurde nicht nur mit sofortiger Wirkung für unwählbar erklärt, sondern auch zu zwei Jahren Haft mit elektronischer Fussfessel, zwei weiteren Jahren auf Bewährung und zu 100’000 Euro Geldstrafe verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die ehemalige Parteichefin des Front National und spätere Chefin des Rassemblement National ein System organisiert hatte, in dem zahlreiche Assistenten von EU-Abgeordneten ihrer Partei Geld vom Europäischen Parlament bekommen haben, obwohl sie kaum in Strassburg oder Brüssel gesichtet wurden und teilweise oder ganz für die Partei gearbeitet hatten – ein System von betrügerischen Machenschaften, für das Marine Le Pen als Parteichefin seit 2011 nicht nur die Verantwortung trägt, sondern vom Gericht als deren Anstifterin gesehen wurde. (Keystone/EPA/Teresa Suarez)

  • APRIL

2. April: Börsencrash

Trump, 2. April
US-Präsident Trump verhängt am «Tag der Befreiung» hohe Einfuhrzölle für fast alle Länder der Welt. Folge ist der grösste Einbruch des globalen Aktienmarktes seit dem Börsencrash von 2020, der durch die Covid-Pandemie ausgelöst worden war. Der Dow-Jones-Index verlor innerhalb von 48 Stunden 4000 Punkte und verzeichnete damit zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Verlust von mehr als 1500 Punkten. Für die EU verhängte Trump einen Zoll von 20 Prozent, für die Schweiz von 39 Prozent. Für China beträgt der verhängte Zoll vorerst 34 Prozent zusätzlich zu den bereits im März verhängten 20 Prozent. Da China mit Gegenzöllen antwortete, erhöhte Trump den Zoll für chinesische Ware auf 104 Prozent. China erhöht daraufhin seine Gegenzölle auf 84 Prozent. (Foto: Pool/Reuters)

9. April: Dacheinsturz in Santo Domingo

Santo Domingo
Beim Einsturz eines Daches einer Diskothek in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik sterben 115 Menschen. 155 weitere werden verletzt. Unter den Toten ist auch der bekannte Merengue-Sänger Rubby Pérez. Er hatte in der Diskothek ein Konzert gegeben, als das Dach aus ungeklärter Ursache einstürzte. Präsident Abinader rief eine dreitägige Staatstrauer aus. (Foto: Keystone/AP)

13. April: Russland bombardiert Sumy

Sumy
Die russische Armee feuert am Palmsonntag mehrere Raketen auf das belebte Zentrum der im Nordosten des Landes liegende ukrainischen Stadt Sumy ab. Mindestens 31 Menschen sterben, über 80 werden verletzt. Unter den Toten befinden sich auch Kinder. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, bei dem Angriff sei auch Cluster-Munition eingesetzt worden. (Foto: Keystone/ukrainische Nationalpolizei)

13. April: Noboa zum Zweiten

Valbonesi, Noboa
Der bisherige rechtsgerichtete ecuadorianische Präsident Daniel Noboa gewinnt mit 56 Prozent die Präsidentschaftswahl. Seine linke Herausfordererin Luisa González akzeptiert das Ergebnis nicht und spricht «vom groteskesten Wahlbetrug in der ecuadorianischen Geschichte». Im Bild: Noboa und seine Frau, die Influencerin Lavinia Valbonesi (Keystone/AP/Fernando Vergara)

13. April: Tod von Mario Vargas Llosa

VARGAS LLOSA
Der peruanische Literatur-Nobelpreisträger, Politiker und Journalist besass seit 1993 die spanische Staatsbürgerschaft. 1990 scheiterte sein Versuch, peruanischer Staatspräsident zu werden. Als erster nicht Französisch schreibender Autor wurde er 2023 in die Académie Français aufgenommen. Immer mehr mischte er sich in die Politik ein und unterstützte rechte, rechtspopulistische und rechtsextreme Politiker, so den Brasilianer Jair Bolsonaro, die Peruanerin Keiko Fujimori, den Chilenen José Antonio Kast und den Argentinier Javier Milei (Werke u. a. «Die Stadt und die Hunde» 1963, «Das grüne Haus» 1966, «Gespräch in der Kathedrale» 1969, «Tante Julia und der Kunstschreiber» 1977, «Der Krieg und das Ende der Welt» 1981, «Maytas Geschichte» 1984). Im Bild: Vargas Llosa 2009 in Caracas (Foto: Keystone/EPA/Harold Escalona)

21. April: Tod von Peter von Matt

Peter von Matt
Der Schweizer Germanist, Schriftsteller und Professor stirbt im Alter von knapp 88 Jahren in Zürich. 25 Jahre lang lehrte er Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. Er gilt als einer der wichtigsten schweizerischen Publizisten. Im Bild: Peter von Matt 2005 im Lesesaal des Zürcher Literaturhauses (Foto: Keystone/Gaëtan Bally)

21. April. Tod von Papst Franziskus

Papst Franziskus
Der 88-jährige Franziskus starb am Ostermontag in seiner Residenz im Vatikan, der Casa Santa Marta. Das teilt der Vatikan mit. Kardinal Kevin Farrell sagte am Ostermontag: «Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet.» Ärzte des Römer Spitals Gemelli erklärten der Römer Zeitung La Repubblica, der Papst sei friedlich eingeschlafen. Grund für den Tod sei vermutlich ein Schlaganfall gewesen. Papst Franziskus war zuvor nach einer Lungenentzündung in einem Spital in Rom stationär behandelt worden. Er war der zweitälteste Papst der Geschichte und hatte schon vor Weihnachten Probleme mit den Atemwegen. In der Klinik stellten die Ärzte eine Lungenentzündung fest, die beide Lungenflügel erfasst hatte. (Foto: Keystone/
Franziskus, Vance
Das wohl letzte Bild von Franziskus. Der Papst traf am Ostersonntag kurz mit dem amerikanischen Vizepräsidenten JD Vance zusammen. (Keystone/EPA/Vatican Media)
Petersplatz
Zehntausende Menschen hatten sich auf dem Petersplatz versammelt und wollten Abschied von Papst Franziskus nehmen. Auch Regierungs- und Staatschefs aus aller Welt waren nach Rom gereist, unter ihnen Donald Trump mit seiner Frau Melania. (Foto: Keystone/AP/Gregorio Borgia)
Vatikan
Vorläufige Entspannung: Nach den Trauerfeierlichkeiten für Papst Franziskus trafen im Petersdom Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Senenskyj zu einem 15-minütigen Gespräch zusammen. Trump hatte in den letzten Tagen den ukrainischen Präsidenten scharf angegriffen und ihn für den Krieg verantwortlich gemacht. Das Gespräch im Petersdom soll laut amerikanischen und ukrainischen Angaben konstruktiv und positiv verlaufen sein. (Keystone/AP/Büro des ukrainischen Präsidenten)

  • MAI

6. Mai: Bundeskanzler Merz

Friedrich Merz
CDU-Politiker Friedrich Merz wird im zweiten Wahlgang vom Bundestag zum deutschen Bundeskanzler gewählt. Er steht einer CDU-SPD-Koalition vor. Im ersten Wahlgang erhielt Merz überraschend nicht die nötigen Stimmen. Im zweiten Wahlgang wurde er in geheimer Abstimmung mit 325 von 316 benötigten Stimmen gewählt. Im ersten Durchgang hatten ihm sechs Stimmen gefehlt. Anschliessend überreichte ihm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Erkennungsurkunde. (Foto: Keystone/EPA/Filip Singer)

8. Mai: Papst Leo XIV.

Vatikan
Stundenlang starren die Gläubigen auf den Petersplatz in Rom auf den Kamin der Sixtinischen Kapelle: schwarzer Rauch oder weisser Rauch? (Bild: Vatikan TV)
Leo
Dann, am zweiten Tag des Konklaves, nach dem vierten Wahlgang, ist es soweit: Weisser Rauch steigt auf und die Wahl des Amerikaners Robert Francis Prevost zum neuen Papst steht fest. Prevost nimmt den Namen Leo XIV. an. Er ist der erste US-amerikanische Papst. Nach seiner Wahl erscheint er auf der Benediktionsloggia des Petersdoms, begrüsst die jubelnde, auf dem Petersplatz versammelte Menge und spendet den Segen Urbi et orbi. (Keyastone/AP/Alessandra Tarantino)
Schweizer Garde
Die Schweizer Garde (Foto: Vatikan TV)
Petersplatz
Zehntausende Gläubige und Schaulustige haben sich auf dem Petersplatz versammelt. Prevost gehörte nicht zu den am meisten gehandelten Papabile. Er besitzt die amerikanische, die peruanische und jetzt auch die Staatsbürgerschaft des Vatikan. Bei seinem ersten Auftritt von der Mittelloge des Petersdoms stellt Leo XIV. die Botschaft des Friedens in den Vordergrund: «Ich möchte, dass dieser Friedensgruss in eure Herzen eindringt, dass er eure Familien erreicht, alle Menschen, wo immer sie sein mögen, alle Völker, die ganze Erde.» (Foto: Vatikan TV)

9. Mai: Drei Männer im Nachtzug nach Kiew

Drei Männer im Nachtzug nach Kiew
Der Brite Keir Starmer, der Franzose Emmanuel Macron und der neue deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz fahren gemeinsam im Nachtzug nach Kiew. In der ukrainischen Hauptstadt schliesst sich ihnen der polnische Ministerpräsident Donald Tusk an. Das Quartett, das in Kiew den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj trifft, setzt mit seinem Besuch ein demonstratives Zeichen für die weitere Unterstützung des von Russland überfallenen Landes. (Foto: Keystone/AP/Stefan Rousseau)

9. Mai: Tod von Margot Friedländer 

Margot Friedländer
Die 103-jährige KZ-Überlebende stirbt in Berlin. Geboren wurde sie als Anni Margot Bendheim. Zwei Tage vor ihrem Tod sprach sie im Roten Rathaus zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges. Am Tag ihres Todes wollte ihr der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Grosse Verdienstkreuz aushändigen, das er ihr schon vorher verliehen hatte. Ihre Eltern waren von den Nazis ermordet worden. 1944 wurde Margot ins Konzentrationslager Theresienstadt gebracht. Dort traf sie ihren späteren Mann Adolf Friedländer. Die beiden überlebten, heirateten und begaben sich nach dem Krieg in die USA. Nach dem Tod ihres Mannes engagierte sie sich als Zeitzeugin der Nazi-Gräuel. Seit 2010 lebte sie in Berlin. Das Bild zeigt sie am 20. September 2021. (Foto: Keystone/EPA/Clemens Bilan)

19. Mai: Ein Pro-Europäer gewinnt in Rumänien

Rumänien
Nicusor Dan, der pro-europäische Bürgermeister von Bukarest, gewinnt mit 54 Prozent der Stimmen die Stichwahl für die rumänische Präsidentschaft. Sein Herausforderer, der rechtsradikale George Simion, erleidet eine unerwartet deutliche Niederlage. Nicusor Dan war Mathematikprofessor und ging als parteiloser, pragmatischer Reformpolitiker ins Rennen. Rumänien ist das drittkorrupteste Land der EU, nach Ungarn und Bulgarien. Das will Dan als Präsident ändern. Im Gegensatz zu vielen anderen rumänischen Politikern ist er selbst nicht durch Korruptionsvorwürfe belastet. (Foto: Keystone/EPA, Robert Ghement)

20. Mai: Evakuierung in Blatten VS

Blatten
Das Dorf Blatten im Lötschental wird wegen eines drohenden Felssturzes komplett evakuiert. Betroffen sind 300 Personen. Auch Tiere werden ins Tal geführt. Mit einem Helikopter wird eine Kuhn aus dem Bergsturzgebiet beim Bietschhorn zu einem tiefer liegenden Bauernhof geflogen. (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)

23. Mai: Tod von Sebastião Salgado

Salgado
Der brasilianische Fotograf, Fotoreporter und Umweltaktivist gehörte zu den renommiertesten, sozial engagierten Fotografen der Gegenwart. Berühmt sind seine sozialdokumentarischen Bilder. 2019 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und war damit erst der zweite Bildkünstler, der diese renommierte Auszeichnung erhielt. Das Bild zeigt ihn am 20. Mai 2023 bei der Eröffnung der Ausstellung «Amazonia» in der Maag-Halle in Zürich. (Keystone/Michael Buholzer)

28. Mai: «Totale Katastrophe» in Blatten

Blatten
Ein grosser Teil des Gletschers oberhalb des Walliser Dorfes Blatten bricht gegen 15.30 Uhr ab. Weite Teile des Dorfes Blatten werden vom Eis und grossen Massen Gesteinsschutt verschüttet. Personen kommen keine zu Schaden. Ein Mann wird vermisst. Der Walliser Staatsrat, die Kantonsregierung, spricht von einer «totalen Katastrophe». Es handelt sich um das seit Tagen erwartete Grossereignis. Zuvor waren bereits in der Nacht auf Dienstag grössere Mengen an Eis, Fels, Schnee und Wasser talwärts gestürzt. Sogar die Kirche sei verschwunden, heisst es in einer ersten Erklärung des Walliser Sicherheitsministers. Das Bild wurde von der Ortschaft Wiler aus aufgenommen. (Keystone/Peter Klaunzer)
Blatten
Neun Millionen Tonnen Bergsturzmaterial war am Kleinen Nesthornes (3342 m ü. M.) abgebrochen und stürzte auf den Birchgletscher im Lötschental. Das Bild wurde von einer Alp über der Ortschaft Wiler aufgenommen. Unter der Last der Felsbrocken und des Schutts brach ein grosser Teil des Birchgletschers ab. Die dadurch ausgelöste Schutt- und Eislawine verschüttete rund 90 Prozent des Dorfes Blatten. Ebenfalls verschüttet wurde der Weiler Ried. Die Weiler Weissenried und Eisten blieben weitgehend unversehrt. (Foto: Keystone/Jean-Christophe Bott)
Blatten
Die Schutt- und Eismassen bedeckten den Talboden des Lötschentals auf einer Länge von etwa zwei Kilometer und einer Breite von 50 bis 200 Meter. Daraufhin staute sich die Lonza und flutete die Talsohle flussaufwärts. (Keystone Michael Buholzer)
Blatten
Fast das ganze Dorf wird überflutet oder von Schutt zugedeckt. (Foto: Keystone: Michael Buholzer)
Blatten
Die Lonza versucht, sich einen Weg durch die Gesteins-und Eismassen zu bahnen. (Foto: Keystone: Michael Buholzer)
Blatten
Blatten nach dem Felssturz. Matthias Bellwald, der Gemeindepräsident von Blatten sagte: «Blatten liegt unter einem Schuttkegel. Wir zusammen werden das Menschenmögliche machen, das Dorf wieder aufzubauen, damit es eine Zukunft hat. Zusammen sind wir stark.» (Foto: Keystone/Michael Buholzer)

29. Mai: Tod von Vreni Spoerry

Vreni Spoerry
Die freisinnige Zürcher Wirtschaftsfrau und Politikerin war Verwaltungsrätin bei der Credit Suisse, der Zürich Versicherung, Nestlé und der Swissair. Von 1983 bis 1996 gehörte sie dem Nationalrat und von 1996 bis 2003 dem Ständerat an. Sie gehörte zu den prägenden Wirtschaftspolitikerinnen der Schweiz. Das Bild zeigt Spoerry am 30. August 2004. (Foto. Keystone/Gaëtan Bally)

  • JUNI

1. Juni: «Russisches Pearl Harbor»

Drohnenangriff auf Russland
Der ukrainische Geheimdienst führt Russland einen spektakulären Schlag zu. Ukrainische Drohnen greifen mindestens vier Militärflugplätze an, die sich tief in Russland befinden. Dabei werden laut dem Geheimdienst Dutzende Flugzeuge der russischen Luftwaffe zerstört oder beschädigt. Darunter befinden sich Langstreckenbomber, die als Trägersysteme für Lenkwaffen eingesetzt wurden und auch atomare Waffen tragen können. Insgesamt ist laut ukrainischen Angaben militärisches russisches Material im Wert von zwei Milliarden Dollar vernichtet worden. Medien sprechen von einem russischen «Pearl Harbor». (Bild: SBU, ukrainischer Geheimdienst)

3. Juni: Der FDP-Präsident geht

Thierry Burkart
Thierry Burkart, Parteipräsident der FDP.Die Liberalen gibt seinen Rücktritt auf Herbst bekannt. Er hatte dieses Amt vier Jahre inne. Burkart war 2015 in den Nationalrat und 2019 in den Ständerat gewählt worden. (Foto: Keystone/Til Bürgy)

8./9. Juni: Ausschreitungen in Los Angeles

Los Angeles
Tagelang demonstrieren in der Vier-Millionen-Stadt Tausende Menschen gegen die Einwanderungsbehörde und gegen Präsident Donald Trump. Die Demonstranten blockieren Autobahnen und setzen Autos in Brand. Die Polizei reagiert mit Tränengas, Gummigeschossen und Blendgranaten. Im Bild eine Demonstrantin mit einer mexikanischen Flagge. (Foto: Keystone/AP/Ethan Swope)
L.A.
Donald Trump kündigt an, zur Eindämmung der Proteste 2’000 Soldatinnen und Soldaten der Nationalgarde nach Los Angeles zu schicken. Diese sollten der «Gesetzlosigkeit» im Raum Los Angeles ein Ende bereiten, erklärt die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt. Trump werde als Oberbefehlshaber dafür sorgen, dass die Gesetze der Vereinigten Staaten durchgesetzt würden. In der offiziellen Bekanntmachung heisst es, die Nationalgarde werde 60 Tage im Einsatz sein oder so lange, wie es der Verteidigungsminister für nötig halte. (Foto: Keystone/AP/Ethan Swope)
LA
Los Angeles (Keystone/AP/Eric Thayer)
L.A.
Entzündet hatten sich die Unruhen, nachdem die Einwanderungsbehörde ICE bei Razzien in mehreren Stadtvierteln Dutzende Migrantinnen und Migranten ohne gültige Papiere festgenommen hatte. Sie sollen abgeschoben werden. Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, und die örtliche Polizei verurteilten das teils drastische Vorgehen der Einwanderungsbehörde. Bass sagte: «Ich bin zutiefst empört über das, was geschehen ist. Diese Taktiken verbreiten Schrecken in unseren Gemeinden und stören grundlegende Sicherheitsprinzipien in unserer Stadt. Wir werden das nicht hinnehmen.» (Foto: Keystone/AP/Eric Thayer)
L.a.
Der Gouverneur von Kalifornien, der Demokrat Gavin Newsom, fordert die US-Regierung offiziell auf, die Entsendung der Nationalgarde nach Los Angeles rückgängig zu machen. In einem Brief an Verteidigungsminister Pete Hegseth bezeichnet er das Vorgehen der Regierung als rechtswidrig. Newsom warf dem US-Präsidenten einen schwerwiegenden Verstoss gegen die staatliche Souveränität vor. Die Kontrolle über die Nationalgarde solle wieder an den Gouverneur zurückgehen. (Foto: Keystone/AP/Jae C. Hong)
L.A.
Los Angeles (Keystone/EPA/Caroline Berhman)
.L.A
Los Angeles (Keystone/EPA/Allison Dinner)

9. Juni: Tod von Frederick Forsyth

Frederick Forsyth
Der britische Bestsellerautor wurde berühmt durch seine mehr als 20 Spionageromane, die in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurden. Er verkaufte über 75 Millionen Bücher. Als Berichterstatter arbeitete er zuvor für die Agentur Reuters. Später war er Korrespondent in Paris und Bonn und sprach perfekt Französisch und Deutsch. Nach eigenen Angaben erledigte er auch Aufträge für den britischen Nachrichtendienst MI6. Werke u. a. «Der Schakal» 1972, «Die Akte Odessa» 1973, «Des Teufels Alternative» 1979. Das Bild zeigt Forsyth am 17. August 2006. Er stirbt mit 86 Jahren. (Foto: Keystone/AP/Kirsty Wigglesworth)

10. Juni: Amoklauf in Graz

Graz
Kerzen auf dem Hauptplatz in Graz. Ein ehemaliger Schüler des Bundesoberstufenrealgymnasiums Dreierschützengasse hatte in seiner ehemaligen Schule neun Schüler und eine Lehrerin erschossen. Anschliessend richtete er sich selbst. Die Waffe hatte er legal erworben. (Foto: Keystone/AP/Heinz-Peter Bader)

12. Juni: Flugzeugkatastrophe in Indien

Ahmedabad
Eine Boeing 787-8 «Dreamliner» der indischen Gesellschaft Air India stürzt kurz nach dem Start in der indischen Grossstadt Ahmedabad ab. 241 Menschen sterben. Als Einziger überlebt ein Brite. Die Maschine war auf dem Weg nach London. Kurz vor dem Unglück sendeten die Piloten einen Mayday-Ruf. Unter den Passagieren befanden sich 169 indische Staatsangehörige, 53 Briten, sieben portugiesische Staatsbürger und ein Kanadier. Die Maschine stürzte auf bewohntes Gebiet ab. Auch am Boden starben mehrere Menschen. Es ist der erste Absturz eines Dreamliners. (Foto: Keystone/ EPA/Siddharaj Solanki)
Indien
Laut dem vorläufigen Unfallbericht des indischen Aircraft Accident Investigation Bureau (AAIB) war Schubverlust Ursache des Absturzes. Kurzzeitig war die Treibstoffzufuhr von einem Piloten ausgeschaltet worden. Dies nährt Spekulationen, wonach der Absturz absichtlich herbeigeführt wurde. Weitere Untersuchungen sind im Gang. (Foto: Keystone/ EPA/Siddharaj Solanki)
Air India
Die abgestürzte Boeing 787-8 (Keystone/EPA/Rajat Gupta)

13. Juni: Der israelisch-iranische Zwölftagekrieg

Israelischer Angriff
Ziel der israelischen Angriffe sind nicht nur die iranischen Atomanlagen. Die Angriffe finden unter dem Codewort «Operation Rising Lion» statt. Ziel sind auch hochrangige Kommandanten der iranischen Militärführung. Mehr als 200 Flugzeuge der Israelischen Streitkräfte kommen zum Einsatz. Dabei werden mindestens sechs Militärstützpunkte rund um die Hauptstadt Teheran sowie Wohnhäuser angegriffen. Mindestens 20 hochrangige iranische Kommandanten werden getötet. Unter den Toten befindet sich Mohammad Bagheri, der Generalstabschef der iranischen Streitkräfte, der höchste iranische Militärführer. Bei einem israelischen Angriff auf das Wohngebäude Shahid Chamran Nobonyad nördlich von Teheran werden mindestens 60 Menschen, darunter 20 Kinder, getötet. (Foto: Keystone/AP)
Teheran
In den Strassen Teherans werden auf einer grossen Plakatwand die Fotos hoher Militärs und Wissenschaftler gezeigt, die bei israelischen Angriffen ums Leben kamen. (Foto: Keystone/APA/Vahid Salemi)
Angriff auf Teheran
Israelischer Angriff auf Teheran (Keystone/EPA/Abedin Taherkenareh)
Tel Aviv
Der Himmel über Tel Aviv: Im Gegenzug zu den israelischen Angriffen feuert Iran über 400 ballistische Raketen und über 1000 Drohnen auf Israel ab. 24 Menschen werden getötet, 500 weitere verletzt. In Iran wurden Hunderte Zivilisten getötet. (Keystone/AP/Leo Correa)
Angriff auf Tel AViv
Nach einem iranischen Bombenangriff in Tel Aviv: Seit Beginn der iranischen Luftangriffe auf Israel wurden 2’835 Israelis in Spitäler eingeliefert. (Keystone/AP/Oded Balilty)
Angriff auf Tel Aviv
Sonntag, 22. Juni, Tel Aviv (Keystone/AP/Oded Balilty)
Iranischer Gegenangriff
Rettungskräfte am Samstagmorgen in einem Wohnquartier bei Tel Aviv, das von einem iranischen Geschoss getroffen wurde. (Foto: Keystone/EPA/Abir Sultan)
Angriff aus Israel
Nach dem iranischen Angriff auf Bat Yam in Zentralisrael. Israels Operation gegen Iran wird nach Angaben des Weissen Hauses und israelischer Beamter voraussichtlich «Wochen, nicht Tage» dauern und mit stillschweigender Zustimmung der USA durchgeführt werden. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu warnte in einer Videoansprache, dass Israel «jede Stätte und jedes Ziel des Ajatollah-Regimes angreifen» werde. Iran hat gedroht, seine Angriffe zu verstärken, wenn Israel die Feindseligkeiten fortsetzt.(Keystone/EPA/Abir Sultan)
Benjamin Netanjahu
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor den Trümmern des Weizmann-Instituts in der zentralisraelischen Stadt Rehovot. (Foto: Keystone/EPA/Jack Guez)
Iranischer Angriff
Die Schäden in einem Wohngebiet in Zentralisrael (Keystone/EPA/Abir Sultan)
Israelischer Angriff auf Öldepot
Im Gegenzug zu den iranischen Angriffen bombardierte Israel ein iranisches Öldepot in Teheran. Die iranischen Behörden fordern die Bevölkerung auf, in Moscheen, U-Bahn-Stationen und Schulen in der ganzen Stadt Schutz zu suchen. Diese Einrichtungen würden jederzeit geöffnet bleiben. (Keystone/EP/Abedin Taherkenareh)
Iron Dome
Die israelische Luftabwehr Iron Dome schiesst eine iranische Rakete ab. (Foto: Keystone/EPA/Atef Safadi)
B-2
In der Nacht auf den 22. Juni 2025 greifen die USA direkt in den Krieg ein, und zwar unter dem Codenamen «Operation Midnight Hammer». Ziel sind die Atomanlagen in Fordo, Natantz und Isfahan. Laut der amerikanischen Regierung haben sechs in Missouri gestartete Northrop B-2-Bomber zwölf 13,6-Tonnen-Bunkerbrechende Bomben vom Typ GBU-57 auf die tief unter der Erde liegende Atomanlage Fordo abgeworfen. Zudem hätten U-Boote der US Navy 30 Tomahawk-Marschflugkörper auf die Anlagen in Natanz und Isfahan abgefeuert. Ein weiterer B-2-Bomber habe ausserdem zwei Bunkerbrecher-Bomben auf Natanz abgeworfen (Keystone/AP/David Smith)
Tel Aviv
Tel Aviv (Keystone/EPA/Abir Sultan)
Fordo
Die Satellitenaufnahme von Planet Labs PBC zeigt die Oberfläche der iranischen Aufbereitungsanlage Fordo nach dem amerikanischen Raketenangriff. Laut Trump wurden die Anlagen komplett zerstört. Mehrere Experten bezweifeln dies. Meldungen kursieren, wonach Iran die Aufbereitungsanlagen vor dem Angriff in Sicherheit gebracht hätten. (Keystone/Planet Labs PBC via AP)
Trump
Nach dem zwölften Kriegstag verkündet Trump einen Waffenstillstand zwischen Israel und Iran. Der Präsident sagte, er sei vor allem mit Israel unzufrieden, das seiner Meinung nach die Waffenruhe schnell verletzt habe. Laut CNN wurde Trump zunehmend wütend, als er glaubte, dass beide Länder die Vereinbarung verletzten, sagten mehrere Quellen. «Sobald wir die Vereinbarung getroffen hatten, kam Israel heraus und warf eine Ladung Bomben ab, wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe», sagte er bei seiner Abreise aus Washington zu einem Nato-Gipfel in den Niederlanden. «Die grösste Ladung, die wir je gesehen haben.» «ISRAEL. WERFT DIESE BOMBEN NICHT AB. WENN IHR DAS TUT, IST DAS EIN SCHWERER VERSTOSS. HOLT EURE PILOTEN NACH HAUSE, SOFORT!» schrieb Trump auf Truth Social mit Grossbuchstaben. In der israelischen Erklärung heisst es weiter, Israel habe alle Ziele der Operation – und weit darüber hinaus (much beyond them) – erreicht und «eine doppelte unmittelbare existenzielle Bedrohung von sich ferngehalten – sowohl im Bereich der Nuklearwaffen als auch der ballistischen Raketen». Israel werde auf jede Verletzung des Waffenstillstands mit Nachdruck reagieren, fügte die Regierung hinzu.(Keystone/AP/Evan Vucci)

17. Juni: Tod von Alfred Brendel

Alfred Brendel
Der österreichische Pianist und Essayist gilt als einer der bedeutendsten Interpreten klassischer und romantischer Klaviermusik. Er war der erste Pianist, der nahezu alle Klavierwerke Ludwig van Beethovens einspielte. Im Bild: Brendel gab am 18. Dezember 2008 im Wiener Musikverein sein letztes öffentliches Konzert. (Keystone//Dieter Nagel)

28. Juni: Neuer Parteichef der Mitte

Matthias Bregy
Die Delegierten der Mitte wählen den 46-jährigen Walliser Nationalrat und Fraktionschef Philipp Matthias Bregy zu ihrem neuen Partieichef. Bregy ist seit 2019 Nationalrat. Er folgt als Parteipräsident auf Gerhard Pfister, der die CVP und die BDP zur Mitte zusammengeführt hatte. (Foto: Keystone/Anthony Anex)

  • JULI

22. Juli: Tod von Ozzy Osbourne

Ozzy Osbourne
Berühmt wurde der britische Rockmusiker, der «Godfather of Metal», als Sänger der britischen Rockband «Black Sabbath» aus Birmingham. 1970 entstand ihr bekanntester Song «Paranoid». Ihr letztes Konzert in der Originalbesetzung gab Black Sabbath am 5. Juli dieses Jahres in ihrer Heimatstadt Birmingham. Zweieinhalb Wochen  später starb Ozzy Osbourne. (Foto: Keystone/AP/The Canadian Press, Nathan Denette)

Ukraine: Zehntausende Tote

Kiew
Während des ganzen Jahres bombardierten die russischen Streitkräfte militärische und vor allem zivile Ziele in der Ukraine. Dabei starben rund 15’000 Zivilisten; 40’000 wurden verletzt. Nach unbestätigten Berichten sollen bis zu 45’000 ukrainische Soldaten auf dem Schlachtfeld gestorben sein. Die russischen Truppen erlitten schwere Verluste. Die BBC schätzt die Zahl der getöteten russischen Soldaten zwischen 247’000 und 350’000. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs belaufen sich die russischen Verluste auf insgesamt etwa 1,2 Millionen Tote und Verwundete. Im Bild: Ein Mädchen mit seinem Hund in Kiew nach einem russischen Angriff (Foto: Keystone/EPA/Sergey Dolzhenkmo)

27. Juli: Kampf um einen Sack Mehl

Gaza
Hungernde Palästinenser stürzen sich im nördlichen Gazastreifen auf einen eben angekommenen Lastwagen mit Hilfsgütern und versuchen, einen Sack Mehl zu ergreifen. Nach massiven internationalen Protesten hatte Israel am Sonntag Dutzenden Lastwagen mit Lebensmitteln und Medikamenten die Einreise in den Gazastreifen erlaubt. Laut der Uno und anderen Hilfsorganisation herrscht im Kriegsgebiet eine «erhebliche Hungersnot». Gemäss dem palästinensischen Gesundheitsministerium sind mehr als 130 Palästinenser, vor allem Kinder, an Unterernährung gestorben. Israel erklärt noch immer, im Gazastreifen gebe es keinen Hunger. Entsprechende Meldungen würden von der Hamas gestreut, um eine negative Stimmung gegen Israel anzuheizen. Internationale Hilfsorganisationen vor Ort widersprechen den israelischen Angaben vehement. (Foto: Keystone/EPA/Mohammed Saber)
Gaza
Nur wenigen Palästinensern gelang es, ein Lebensmittelpaket des «World Food Programmmes» zu ergattern. Israel war vorgeworfen worden, den Hunger als Kriegswaffe einzusetzen. An den Grenzen zum Gazastreifen warten Lastwagen mit 60’000 Tonnen Lebensmittel und medizinischem Material auf Einlass in den Gazastreifen, doch Israel blockierte sie. (Foto: Keystone/AP/Jehad Alshrafi)

27. Juli: Einigung im Zollstreit

Zollstreit
Donald Trump zitiert während seinen Golfferien auf seinem Golfplatz in Turnberry in Schottland EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu sich. Die beiden eiigten sich, dass die USA Waren aus der EU mit einem Zollsatz von 15 Prozent belegen wird. Der Zollsatz soll ab dem 1. August gelten. Die EU hatte befürchtet, dass die USA Einfuhren aus der EU mit einem Zoll von 30 Prozent belegen würden. EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič war eine Woche vorher zu persönlichen Gesprächen mit dem Team von US-Präsident Donald Trump nach Washington DC gereist. Ziel der Gespräche war es, die USA davon abzuhalten, Zölle von 30 Prozent zu erheben. Das ist jetzt gelungen. (Keystone/AP/Jacqueline Martin)

  • AUGUST

1. August: Eiskalte Dusche für die Schweiz

Trump, Zölle
Die Schweizer Kuscheltaktik gegenüber Trump hat sich nicht ausbezahlt. Nachdem der amerikanische Präsident für EU-Waren, die in die USA exportiert werden, einen Zoll von 15 Prozent hatte, hofft man in der Schweiz, man würde glimpflicher wegkommen. Das Gegenteil geschah. Trump verhängte für Schweizer Produkte einen Zoll von zunächst 31 Prozent und kurz darauf gar von 39 Prozent. Im November dann wurde dieser Zollsatz auf 15 Prozent reduziert. (Foto: Keystone/AP)

15. August: Gipfel in Anchorage

Putin, Trump
Auf der amerikanischen Militärbasis Elmendorf-Richardson in Anchorage, Alaska, empfängt Donald Trump den russischen Präsident Wladimir Putin. Es war das erste Treffen der beiden seit 2019 und war vor allem ein Erfolg für den international isolierten und geächteten Kreml-Chef. Hauptthema war der Ukraine-Krieg. Putin wich keinen Zentimeter von seinen Maximalforderungen ab. Trump stand nach dem Treffen mit abgesägten Hosen da. (Keystone/AP/Jae C. Hong)
Wladimir Putin
Putin während der Medienkonferenz in Anchorage (Keystone/(AP/Julia Demaree Nikhinson)
Putin, Trump
Putin, gegen den der Internationale Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen einen Haftbefehl erlassen hatte, wurde in Anchorage mit allen Ehren auf einem roten Teppich empfangen. Trump schüttelte ihm lange und herzlich die Hand. Putin sprach stets von Frieden, zeigte aber keinerlei Kompromissbereitschaft. Putin habe Trump «in der Hand», erklärten anschliessend Politologen. Das Treffen sei für die amerikanische Diplomatie «ein schwerer Rückschlag». Donald Trump habe es geschafft, dass der Kriegsverbrecher Putin die grosse Bühne bekommen habe und international aufgewertet wurde. Putin sagte, es wäre nicht zum Krieg gekommen, wenn Trump schon früher Präsident gewesen wäre. Der amerikanische Präsident fühlte sich geschmeichelt. (Keystone/AP/Jae C. Hong)

31. August: Hofierter Kim Jong-un

Kim Jong Un
Der nordkoreanische Diktator entwickelt sich immer mehr zum selbstbewussten, von Russland und teils von China hofierten Despoten. Schon 2024 hatten Kim und der russische Präsident Putin in Pjöngjang einen «Partnerschaftsvertrag» geschlossen. Nordkorea liefert Russland massenweise Munition für den Ukrainekrieg und schickte gar mehrere tausend nordkoreanische Soldaten an die ukrainische Front. Das Bild der nordkoreanischen Nachrichtenagentur soll Kim am 31. August in Ragwon zeigen. (Foto: Keystone/Korean Central News Agency via AP).

  • SEPTEMBER
  1. September: Nestlé-Chef Laurent Freixe entlassen
Laurent Freixe
Der Franzose wurde mit sofortiger Wirkung abgesetzt. Der Schritt folgt auf eine Untersuchung zu einer nicht offengelegten romantischen Beziehung Freixes mit einer ihm direkt unterstellten Mitarbeiterin, wie das Unternehmen mitteilte. Der Verwaltungsrat sah im Verhalten von Freixe einen Verstoss gegen den Nestlé-Verhaltenskodex sowie internen Richtlinien. Der Verwaltungsrat ernannte Nespresso-CEO Philipp Navratil zum neuen Konzernchef. Freixe war nur gerade mal ein Jahr als CEO im Amt. Für das Unternehmen allerdings arbeitete er seit 1986. Er stand seit geraumer Zeit in der Kritik. Der Franzose bekundete Mühe damit, die Investoren von seinem Turnaround-Plan zu überzeugen. Zuletzt sorgten die Halbjahreszahlen für einen Kurseinbruch. (Foto: Keystone/Jean-Christophe Bott)

3. September: Standseilbahn-Unglück in Lissabon

Lissabon
Ein Wagen der legendären Standseilbahn «Ascensor da Glória» löst sich vom Zugseil, rast mit voller Wucht die Strasse hinunter und prallt in eine Hauswand. Die Notbremsen versagen. 16 Menschen sterben, 23 weitere wurden teils schwer verletzen. Im Bild die zerschellte Standseilbahn. (Foto: Keystone/EPA/Miguel A. Lopes)

4. September: Tod von Giorgio Armani

Sophia Loren, Giorgio Armani
Er war einer der ganz Grossen. Jetzt starb der in Piacenza geborene Modeschöpfer und Unternehmer im Alter von 91 Jahren in Mailand. Wie kein anderer beeinflusste er die internationale Modeszene. Seine Mode ist weltweit bekannt für ihre Eleganz, Zurückhaltung und zeitlose Ästhetik. Sie steht für einen luxuriösen, aber unaufdringlichen Stil. Armani verzichtete bewusst auf überflüssige Details, auf grelle Farben oder auffällige Muster. Seine Mode gilt als zeitlos und universell tragbar. Er galt als Meister der Schnittführung. Im Bild: Giorgio Armani mit seiner ewigen Begleiterin Sophia Loren. Das Bild zeigt die beiden am 7. Dezember 2004 in der Mailänder Scala. (Keystone/AP/Antonio Calanni)

8. September: Sturz der französischen Regierung

François Bayrou
Der französische Premier Bayrou verliert die Vertrauensabstimmung in der Nationalversammlung erwartungsgemäss. Eine deutliche Mehrheit der Parlamentarier entzieht ihm das Vertrauen. Die Regierung muss nun geschlossen zurücktreten. 364 Abgeordnete stimmen gegen die Minderheitsregierung, 194 Parlamentarierinnen und Parlamentarier sprachen ihr das Vertrauen aus. (Foto: Keystone/EPA/Ludovic Marin)

8. September: Wieder Bomben, wieder Tote

Gaza
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Israel hat nach eigenen Angaben in Gaza-Stadt ein Hochhaus angegriffen, das die Hamas genutzt habe. Daran gibt es Zweifel. Ministerpräsident Netanjahu forderte die Bewohner von Gaza auf, die Stadt «umgehend» zu verlassen. Laut palästinensischen Angaben wurden viele Menschen getötet, als sie an Ausgabestellen für Lebensmittel anstanden. Insgesamt sind bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen bisher über 66’000 Menschen getötet worden, die überwiegende Zahl Zivilisten. Volker Türk, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, prangte die «massenhafte Tötung von Menschen» und die Zerstörung im Gazastreifen an. Gemäss einer gemeinsamen Untersuchung des «Guardian», des israelisch-palästinensischen Magazins «+972 Magazine» und des israelischen Portals «Local Call» auf Basis geheimer israelischer Militärdaten waren bis Mai 2025 etwa 83% der Opfer Zivilisten. Nur rund 8’900 waren Kämpfer der Hamas oder des Palästinensischen Islamischen Dschihad. (Keystone/EPA/Haitham Imad)

9. September: Neuer französischer Regierungschef

Sébastien Lecornu
Präsident Emmanuel Macron ernennt Sébastien Lecornu zum Premierminister und damit zum Nachfolger des am Vortag von der Nationalversammlung gestürzten François Bayrou. Lecornu ist ein enger Vertrauter des Staatspräsidenten und war von 2020 bis 2022 Minister für die Überseegebiete und von 2022 bis 2025 Verteidigungsminister. Beobachter zweifeln, ob Lecornu in der Nationalversammlung eine nötige Mehrheit finden wird. (Foto: Keystone/DPA/Moritz Frankenberg)

9. September: Russische Drohnen über Polen

Russische Drohnen über Polen
In diesem Haus in Wyryki bei Lublin in Polen schlägt am 9. September eine russische Drohne ein. Insgesamt waren zwischen 19 und 23 russische Kamikazedrohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen. Mindestens acht von ihnen wurden von der polnischen Luftwaffe und niederländischen Nato-Luftstreitkräften abgeschossen. Auch ein italienisches AWACS-Flugzeug kam zum Einsatz. Die Nato geht davon aus, dass die Drohnen den polnischen Flughafen Rzeszów-Jasionka treffen sollten. Über diesen Flughafen läuft ein grosser Teil der westlichen Waffenlieferungen für die Ukraine. Am 13. September näherten sich erneut russische Flugdrohnen der polnischen Grenze, drangen aber nicht in den Luftraum ein. Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte erklärt, am 9. September seien über 90 russische Drohnen auf dem Weg nach Polen gewesen. Ein grosser Teil sei von der ukrainischen Flugabwehr abgeschossen worden. Nur 19 der 23 Flugkörper hätten Polen erreicht. (Foto: Keystone/AP/Czarek Sokolowski)

10. September Mordanschlag auf Charlie Kirk

Charlie Kirk
Der sehr rechtsgerichtete, umstrittene amerikanische Politaktivist wird in Orem auf dem Campus der Utah Valley University erschossen. Kirk war der Gründer der konservativen Organisation «Turning Point USA». Bekannt war er für seine harten konservativen Positionen, die Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kritik an den Demokraten und den Bürgerrechtsbewegungen. Immer wieder fiel er mit rassistischen, sexistischen und frauenfeindlichen Bemerkungen auf. Der Täter, ein 22-Jähriger aus Utah, wurde zwei Tage später festgenommen. Im Bild: Kirk am 24. Oktober 2024 in Las Vegas (Foto: Keystone/AP/Alex Brandon)
Trump, Erika Kirk
Donald Trump tröstet Erika Kirk, die Frau des Getöteten. Der Präsident bezeichnete Kirk als «grossartig und legendär» und benutzt das Attentat, um Stimmung gegen seine Gegner zu machen. Er ordnete an, dass alle amerikanischen Flaggen auf Bundesgebäuden auf Halbmast gesetzt werden. Zudem verlieh er Kirk posthum die «Presidental Medal of Freedom». An der Trauerfeier nahm er persönlich teil. (Foto: Keystone/AP/Julia Demaree Nikhinson)
KIRK
Erika Kirk, die Frau des Ermordeten, gelobte, die Mission ihres Mannes fortzusetzen. An der Gedenkveranstaltung, zu der Zehntausende Aktivisten gekommen waren, nannte Trump den Getöteten einen Märtyrer für die Freiheit. (Foto: Keystone/AP Photo, Julia Demaree Nikhinson)

16. September: Tod von Robert Redford

Robert Redford
Er war einer der ganzen Grossen. Politisch war er linksliberal und eines der Feindbilder von Donald Trump. Oft beklagte der amerikanische Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent Robert Redford den Niedergang der alten amerikanischen Werte und den Rummel in Hollywood. Er starb mit 89 Jahren. In den Siebzigerjahren füllte er wie kaum ein anderer die Kinokassen. Zu seinen berühmtesten Filmen gehören «Zwei Banditen», «Der Clou», «Die Unbestechlichen, «Jenseits von Afrika» und der «Pferdeflüsterer». Für den Film «Eine ganz normale Familie», in dem er Regie führte, wurde er mit einem Oscar ausgezeichnet. Einen Ehrenoscar erhielt er für sein Lebenswerk. Er war der Gründer des «Sundance Institutes», das seit Jahrzehnten das berühmte «Sundance Film Festival» durchführt. 2018 zog er sich aus dem Schauspielgeschäft zurück. Im Bild: Robert Redford am 24. März 2002 mit dem Ehrenoscar (Keystone/AP/Doug Mills)

16. September: Israel beginnt Bodenoffensive in Gaza-Stadt

Gaza
Israelische Luft- und Bodenstreitkräfte beginnen eine grossangelegte Offensive auf Gaza-Stadt. Ziel ist es, die Hamas-Kräfte in diesem Gebiet auszuschalten. Unter der Stadt befinde sich ein ausgedehntes, unterirdisches Tunnelnetzwerk der Terrormiliz, erklären israelische Regierungsstellen. Israel gehe davon aus, dass sich bis zu 3’000 kampfbereite Hamas-Mitglieder in der Stadt Gaza aufhalten. Viele Beobachter bezweifeln dies. Rund 40 Prozent der Zivilisten – mehr als 350’000 Menschen – haben nach Regierungsangaben die Stadt verlassen, nachdem sie von Ministerpräsident Netanjahu dazu aufgefordert worden waren. Hilfsorganisationen erwarten, dass sich die bereits katastrophale humanitäre Lage mit der Offensive weiter verschlimmern wird. Angehörige der Geiseln befürchten, dass Netanjahu mit dem Vorgehen das Schicksal der Geiseln besiegle. Ägypten hat zum ersten Mal wieder Israel als «Feind» bezeichnet. (Keystone/EPA/Mohammed Saber)

19. September: Moskau zündelt

EstLAND
Drei russische Kampfjets haben den Luftraum des Nato-Staates Estland verletzt. Die drei MiG-31 sind nahe der Ostsee-Insel Vaindloo unerlaubt in den estnischen Luftraum eingedrungen und haben sich insgesamt zwölf Minuten darin aufgehalten. Präsident Trump erklärte, er möge es nicht, wenn so etwas passiert. «Das könnte grosse Probleme mit sich bringen», sagte er gegenüber Reportern. «Eine solche Verletzung ist völlig inakzeptabel, und die Reaktion der Nato auf jede Provokation muss einheitlich und entschieden sein», sagte der estnische Regierungschef Kristen Michal. «Das gesamte Bündnis nimmt diesen Vorfall ernst.» Die Nato habe sofort reagiert und die russischen Flugzeuge abgefangen, erklärte eine Nato-Sprecherin. Italienische Kampfflugzeuge, die in Estland stationiert sind, seien aufgestiegen. Auch schwedische und finnische Kampfflugzeuge seien in Alarmbereitschaft gewesen. Im Bild: Eine der drei russischen MiG-31, die den estnischen Luftraum verletzten (Foto: Swedish Armed Forces)

23. September: Tod von Claudia Cardinale

Claudia Cardinale
Sie gehört neben Sophia Loren und Gina Lollobrigida zu den herausragenden italienischen Filmdivas. Sie war die Muse von Federico Fellini und Luchino Visconti und drehte über 150 Filme. Sie wurde 87 Jahre alt. Im Bild: 1961: Claudia Cardinale in Paris während der Dreharbeiten zu «Les lions sont lâches» von Henri Verneuil (Foto: Keystone/Jose/Str)

28. September: Sieg der Pro-Europäer in der Moldau

Maia Sandu
Der Westen atmet auf: Die pro-europäische PAS-Partei von Staatspräsidentin Maia Sandu gewinnt eher überraschend erneut die absolute Mehrheit. Im Westen war befürchtet worden, dass das arme Land in den russischen Machtbereich kippen könnte. Sandus Partei gewann 50,3 Prozent der Stimmen, der prorussische Patriotische Block des früheren Staatschefs Igor Dodon kam auf 24,3 Prozent. Sandu hatte Russland massive Einflussnahme im Wahlkampf vorgeworfen. Moldauische Behörden sprachen von russischem Stimmenkauf, Desinformation in sozialen Netzwerken und Cyberattacken. (Keystone/AP/Vadim Ghirda)

  • OKTOBER

1. Oktober: Tod von Jane Goodall

Jane Goodall
Sie war international für ihre bahnbrechenden Studien über Schimpansen bekannt geworden. So fand sie heraus, dass Schimpansen Werkzeuge herstellen und benutzen und dass sie komplexe soziale Beziehungen, Gefühle und Persönlichkeiten haben. Goodall starb auf einer Vortragsreise in den USA im Alter von 91 Jahren in Los Angeles. Bild: Die britische Primatologin Jane Goodall, ihr Mann Hugo van Lawick und ein neugieriger Affe: Das Bild stammt aus dem Jahr 1974. (Foto: Keystone/AP)

3./4. Oktober: Andrej Babiš gewinnt

Andrej Babiš
Der in Bratislava geborene tschechische Unternehmer und rechtspopulistische Politiker gewinnt die Wahlen in Tschechien. Er ist der zweitreichste Bürger des Landes. Ihm wird immer wieder Korruption und Betrug vorgeworfen. Seine Oppositionspartei ANO erreicht 34,5 Prozent der Stimmen. Das Wahlbündnis SPOLU von Premierminister Petr Fiala kommt auf 23,4 Prozent. Im Bild: Babiš am Wahlabend (Foto: Keystone/EPA/Martin Divisek)

8. Oktober. Literaturnobelpreis für László Krasznahorkai

László Krasznahorkai
Die weltweit renommierteste literarische Auszeichnung, der Nobelpreis für Literatur, geht an den ungarischen Schriftsteller László Krasznahorkai. Der 71-Jährige wird «für sein überwältigendes und visionäres Werk geehrt, das inmitten eines apokalyptischen Terrors die Macht der Kunst bekräftigt», erklärte die Schwedische Akademie. Vielen Experten gilt er als der bedeutendste ungarische Autor der Gegenwart. Im Bild: László Krasznahorkai am 7. Dezember 2025 in Stockholm (Foto: Keystone/EPA/Claudio Bresciani)

10. Oktober: Lecornu zum Zweiten

Sébastien Lecornu
Emmanuel Macron ernennt Sébastien Lecornu erneut zum Premierminister. Wenige Tage zuvor, am 5. Oktober, hatte Lecornu ein Kabinett vorgestellt, musste aber sogleich zurücktreten, da die vorgeschlagene Regierungsmannschaft in der Nationalversammlung nicht die nötig Mehrheit erhielt. In seinem zweiten Kabinett bleiben die Schlüsselressorts bei den Amtsinhabern. Unter den 34 Ministerinnen und Ministern befinden sich jedoch auch wenig bekannte Personen. Die neuen Regierungsmitglieder gehören überwiegend Macrons Mitte-Rechts-Lager an. Ein von den Linken geforderter stärkerer Einbezug wurde nicht umgesetzt. Im Bild: Lecornu am 11. Oktober 2025 (Foto: Keystone/EPA/Martin Lelièvre)

9. Oktober:  Friedensnobelpreis für María Corina Machado

Machado
Der bekanntesten venezolanischen Oppositionspolitikerin wird wegen «ihres Einsatzes für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes» der Friedensnobelpreis zugesprochen. Damit geht Donald Trump, der auf den Preis gehofft hat, leer aus. Wegen ihres politischen Engagements war die 58-Jährige in ihrem Heimatland immer wieder Repression und Einschüchterungsversuchen ausgesetzt. Die Verleihung wird in Lateinamerika nicht nur mit Jubel empfangen. Machado gilt da und dort als Vertreterin der weissen, reichen Oberschicht. Der Preis ist eher «ein Preis gegen Trump» als «ein Preis für Machado». Machado wird von Maduros Schergen mit dem Tod bedroht und muss sich verstecken. In einem Boot floh sie nach Curaçao, um nach Oslo zur Verleihung des Nobelpreises zu gelangen. Doch sie schaffte es zunächst nicht. Doich dann gelang es ihr doch. Das Bild zeigt sie bei ihrer Ankunft in Oslo am 11. Dezember. (Foto: Keystone/EPA/Jonas Been Henriksen)

10. Oktober: Waffenruhe im Gazastreifen

Nach israelischem Angriff
Bis zum Waffenstillstand am 10. Oktober bombardiert Israel täglich den Gazastreifen. Dabei sterben insgesamt – je nach Quelle – zwischen 62’000 und 84’000 Menschen. Neunzig Prozent von ihnen sind Frauen, Männer und Kinder, die mit den Terroristen nichts zu tun haben. Israel musste sich eine unverhältnismässige Kriegsführung vorwerfen lassen. Die Bevölkerung im Gazastreifen litt nicht nur unter den Bomben, sondern auch an Nahrungsmittelknappheit. Hilfsorganisationen setzten Israel dem Vorwurf aus, die Grenzen für Hilfsgüter bewusst geschlossen zu halten. Weltweit sind viele Staaten und Institutionen, die bisher dem jüdischen Staat wohlgesinnt waren, auf Distanz zu Israel gegangen. Da und dort wurde der israelischen Führung gar ein «Genozid» vorgeworfen. Israel bestreitet dies heftig und bezeichnet die Vorwürfe als Antisemitismus. Das Bild zeigt palästinensische Opfer im Shifa-Spital in Gaza-Stadt. (Foto: Keystone/AP/Jehad Alshrafi)

10. Oktober: Heimkehr in Ruinen

Khan Junis
Nachdem Israel und die Hamas eine Waffenruhe vereinbart hatten, kehren Hunderttausende im Gazastreifen vertriebene Menschen in ihre zerbombten Häuser zurück. Die humanitäre Hilfe, die Israel lange Zeit blockierte, soll ausgeweitet werden. Das Bild stammt aus Khan Junis. (Foto: Keystone/AP/Jehad Alshrafi)
Zeitoun
Ankunft in Zeitoun, einem Vorort von Gaza-Stadt (Keystone/AP/Jehad Alshrafi)
Al-Raschid-Küstenstrasse
Vertriebene ziehen auf der Al-Raschid-Küstenstrasse bei Wadi Gaza im zentralen Gazastreifen Richtung Gaza-Stadt. (Foto: Keystone/EPA/Haitham Imad)
Khan Junis
Khan Junis (Keystone/AP/Jehad Alshrafi)
Gaza-Stadt
Gaza-Stadt (Keystone/AP/Jehad Alshrafi)

11. Oktober: Demonstration in Bern

Bern
Eine unbewilligte Pro-Palästina-Demonstration artet in Gewalt aus. An der Kundgebung nehmen etwa 5’000 teils vermummte Demonstranten teil, unter ihnen viele Frauen und Romands. (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)

Bern
Aufgerufen zur Demonstration hatten unter anderem sehr linke und propalästinensische Gruppen. «Wir werden nicht friedlich sein», hatte es in Aufrufen geheissen. Die SP, die Grünen und Amnesty International distanzierten sich von der Kundgebung, Teile der linksautonomen Szene ebenfalls. (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)
Bern
Nach Polizeiangaben werden 18 Einsatzkräfte und einige Demonstranten verletzt. Es kommt zu zahlreichen Sachbeschädigungen. Steine und Flaschen werden gegen die Polizei geworfen. Fenster werden eingeschlagen, Fassaden beschmiert. Schliesslich setzt die Polizei Tränengas und Wasserwerfer ein. Personenkontrollen werden durchgeführt. Beim Loeb-Egge kommt es zu gewalttätigen Angriffen auf die Polizei. Die Einsatzkräfte werden mit Feuerwerk und Laser angegriffen. Trotz des Einsatzes von Wasserwerfern und Tränengas versammeln sich einige Demonstranten erneut auf dem Bahnhofplatz. Die Polizei hat nach eigenen Angaben mehrere hundert Personen abgeführt. (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)
Bern
Bern, 10. Oktober 2025 (Keystone/Peter Klaunzer)

13. Oktober: Alle lebenden Geiseln sind frei

Tel Aviv
Schon am frühen Morgen hatten sich Tausende in Tel Aviv auf dem «Platz der Geiseln» versammelt. Auf Grossbildschirmen wurde die Befreiungsaktion übertragen. Donald Trump nannte die Freilassung «einen unglaublichen Triumph» für Israel und die Welt. (Keystone/AP/Odded Balilty)
Tel Aviv
Jubel auf dem «Platz der Geiseln» (Keystone/AP/Odded Balilty)
Tel Aviv
Familienangehörige und Freunde von Bar Kupershtein, der sich unter den Freigelassenen befindet (Keystone/AP/Francisco Seco)
Gali und Ziv Bermann
Gali und Ziv Bermann sind zwei der freigelassenen Geiseln. (Keystone/AP/Government Press Office)
Netanjahu, Trump
Noch während der Freilassungsaktion ist Präsident Donald Trump auf dem Tel Aviver Flughafen Ben Gurion eingetroffen. Er begab sich sogleich nach Jerusalem und hielt dort vor der Knesset eine Rede. Die Hamas werde dem Entwaffnungsplan zustimmen, sagte der amerikanische Präsident. Das Abkommen «könnte die grösste Sache sein, in die ich jemals involviert war», sagte Trump dem US-Nachrichtenportal Axios. (Foto: Keystone/AP/Chip Somodevilla/Pool)
Donald Trump
Trump vor der Knesset. Der amerikanische Präsident lässt durchblicken, dass die Geiselbefreiung nur dank ihm zustande gekommen ist. Er spricht von einem «historischen Aufbruch im neuen Nahen Osten». Spätere Generationen würden von der jetzigen Zeit als Zeit sprechen, in der «sich alles zu verändern begann und sich zum Besseren veränderte». Das Friedensabkommen sei für Israel und die Welt «ein unglaublicher Triumph».(Keystone/AP/Evan Vucci)
Scharm el-Scheich
Nach seiner Rede vor der Knesset fliegt Trump nach Scharm El-Scheich zum angekündigten «Friedensgipfel». Dort werden nach Angaben von Trump 35 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter anderen Friedrich Merz, Emmanuel Macron, Keir Starmer, Giorgia Meloni und Recep Tayyip Erdoğan. Benjamin Netanjahu wird nicht nach Scharm el-Scheich reisen. Trump sagte: «Alle grossen Führer der Welt sind hier – Emire und Könige. Fünfunddreissig Länder, die 35, die wir eingeladen haben, sind gekommen. Es herrscht grosser Respekt. Sie werden enorme Fortschritte sehen. Es geht um Führungsstärke.» Die Gebete Hunderter Millionen Menschen seien erhört worden, sagte Trump zu Beginn seiner Rede. Man habe erreicht, was viele für unmöglich gehalten hätten: Frieden im Nahen Osten. Nach Jahren des Leids und Blutvergiessens sei der Krieg in Gaza vorbei. Es handle sich um ein «historisches Akommen». (Foto: Keystone/AP/Evan Vucci)

15. Oktober: Putin trifft syrischen Präsidenten

Putin,m syrien
Der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa wird in Moskau von Präsident Putin feierlich empfangen. Al-Scharaa war es, der an der Spitze einer Rebellenorganisation den damaligen von Russland unterstützten Präsidenten Baschar al-Assad bekämpfte und stürzte. Al-Assad befindet sich seit seinem Sturz in Moskau. Was will Ahmed al-Scharaa im Kreml? Will er nun Putin bitten, den früheren syrischen Machthaber auszuliefern? (Foto: Keystone/EPA/AP/Alexander Zemlianichenko)

Ganzes Jahr: Das sudanesische Drama

Sudan
Im afrikanischen Bürgerkriegsland findet eine der schrecklichsten humanitären Katastrophen statt. Mehrere Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben. Frauen, Menschen und Kinder werden gefoltert, vergewaltigt, misshandelt und getötet. Sogar Kindergärten werden angegriffen. Der Krieg zwischen der regulären Armee und der der paramilitärischen Miliz «Rapid Support Forces» (RSF) hatte im April 2023 begonnen und dieses Jahr zu einer Hungersnot in weiten Teilen des Landes geführt. Millionen sind unterernährt. Die meisten Spitäler sind zerstört, das Gesundheitssystem ist quasi inexistent. Vor allem in der Stadt El Fasher, der Hauptstadt von Nord-Darfur verübt die RSF eigentliche Massaker an der Bevölkerung. Selbst Kleinkinder werden massenweise getötet. Ein Ende des Konflikts ist Ende Jahr nicht in Sicht. Hilfsorganisationen sprechen von einem Völkermord von beispiellosem Ausmass. Im Bild ein RSF-Kämpfer (Bild: J21-Screenshot, YouTube)

18. Oktober: Neue FDP-Führung

FDP, Führungsduo
Als Nachfolger für den abtretenden freisinnigen Parteipräsidenten Thierry Burkart (links) wählen die FDP-Delegierten in Bern die St. Galler Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher und den Glarner Ständerat Benjamin Mühlemann. (Foto: Keystone/Peter Schneider)
FDP
Zudem sagen die FDP-Delegierten an ihrer Versammlung in Bern Ja zum Vertragspaket zwischen der Schweiz und der EU und Nein zu einem obligatorischen Referendum mit Ständemehr. (Foto: Keystone/Peter Schneider)

19. Oktober: Raubüberfall im Louvre

Eugènie
Die Krone der französischen Kaiserin Eugénie, der Frau von Napoleon III., ein Schmuckstück, das mit Smaragden und Hunderten Diamanten verziert ist, ist eines der neun Prachtstücke, die die Diebe an einem Sonntagmorgen aus dem berühmtesten Museum der Welt, dem Louvre, stehlen. Bei der Flucht lassen sie die Krone fallen. Polizisten fanden sie schwer beschädigt in der Strasse liegen. (Foto: Stéphane Maréchalle/Musée du Louvre)
Louvre
Die Diebe waren mit einer Hebebühne zum Fenster der «Galerie d’Apollon» hochgefahren, brachen dort die Scheibe und anschliessend die Vitrinen im Innern des Museums auf. Sie flohen nach dem Raub auf zwei Motorrollern. Am 26. Oktober wurden zwei Verdächtige aufgrund von am Tatort gefundenen DNA-Spuren festgenommen, einer davon am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle; er war auf der Ausreise nach Algerien. Wenige Tage später wurden fünf weitere verdächtige Personen in Gewahrsam genommen. Bei dem Tätern handelt es sich um «Kleinkriminelle aus der Region», erklärt die Polizei. (Keystone/EPA/Mohammed Badra)

21. Oktober. Sarkozy tritt Haftstrafe an

Sarko
Der frühere französische Staatspräsident trat im Pariser Gefängnis La Santé seine fünfjährige Haftstrafe an. Seine Frau Carla Bruni, ein früheres Model und eine Sängerin, begleitete ihn ins Gefängnis. Verurteilt worden war er wegen illegaler Wahlkampffinanzierung. Drei Wochen nach Haftantritt wurde er unter Auflagen aus dem Gefängnis entlassen. (Foto: Keystone/AP/Thibault Camus)

21. Oktober: Erste japanische Regierungschefin

Japan
Zum ersten Mal steht in Japan eine Frau der Regierung vor. Das Bild zeigt Sanae Takaichi (vorne in der Mitte) mit ihrem Kabinett. (Foto: Keystone/AP/Jia Haocheng)

24. Oktober: Tod von Sirikit

Sirikit, Bhumibol
Die frühere thailändische Königin, die Frau von König Bhumibol, stirbt im Alter von 93 Jahren. Das Paar hielt sich oft in der Schweiz auf. Sirkit war nicht nur bei ihrem Volk beliebt, sondern auch bei der Bouleverad-Presse. Die «Vanity Fair» rühmte sie als «Asiens Jackie Kennedy», der «Paris Match» bezeichnete sie als «schönste Königin überhaupt». Modemagazine kürten sie zur Stilikone. Im Bild: Sirikit mit König Bhumibol im September 1949 in Lausanne. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv/Str)

27. Oktober: Kampf ums Überleben

Gaza
Palästinenser suchen auf einer Abfallhalde nach Brennholz und Gebrauchsgegenständen.(Foto: Keystone/AP/Abdel Kareem Hana)

27. Oktober: Meloni empfängt Orbán

Orban, Meloni
Giorgia Meloni, die italienische Ministerpräsidentin, tanzt auf allen Hochzeiten. International wird sie gehätschelt. Innenpolitisch hat sie kaum etwas vorzuweisen. Gute Beziehungen pflegt sie sowohl zu Trump, zu Pro-Europäern und EU-Kritikern. Zu diesen gehört der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán, mit dem sie eng verbunden ist. Im Gegensatz zu ihm reiht sie sich klar in die pro-westliche, Anti-Putin-Front ein und unterstützt den Westen im Ukraine-Krieg. Bei seinem Besuch in Rom sagte Orbán: Die Europäische Union zähle, was den Ukraine-Krieg betrifft, «gar nicht mehr».(Foto: Keystone/LaPresse/Roberto Monaldo via AP)

29. Oktober: Melissa fegt über die Karibik

Jamaica
Es war einer der stärksten je registrierten Stürme. Er erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 km/h. Betroffen waren vor allem Jamaika und Kuba. Rund hundert Menschen starben. Laut Schätzungen von AccuWeather richtete der Sturm Schäden von insgesamt etwa 50 Milliarden Dollar an. Das Bild zeigt die Kirche von Lacovia Tombstone. (Foto: Keystone/AP/Matias Delacroix)

  • NOVEMBER

1. November: Gegen Vučić

Novi Sad
Zehntausende Serben und Serbinnen gedenken vor dem Bahnhof in der nordserbischen Stadt Novi Sad der 16 Menschen, die beim Einsturz des Bahnhofdachs vor genau einem Jahr ums Leben gekommen waren. Gleichzeitig ist die Kundgebung eine Protestveranstaltung gegen den in weiten Kreisen immer verhassteren autokratisch regierenden Präsidenten Aleksandar Vučić. Die Demonstranten machen Korruption, die von der Regierung toleriert und teils gefördert werde, für die Katastrophe verantwortlich. (Foto: Keystone/AP/Armin Durgut)

3. November: Tod von Dick Cheney

Cheney
Der Konservative Dick Cheney war der wohl mächtigste Vizepräsident der USA – mächtiger als mancher Präsident. Viele nannten ihn einen «Schattenpräsidenten». Er war von 1989 bis 1993 Vizepräsident unter George H. W. Bush und von 2001 bis 2009 unter George W. Bush. Der Haudegen, der fünf Herzinfarkte überlebte, galt als machthungrig, unbelehrbar, verschlossen. Beliebt war er nie. Seine Skrupellosigkeit gefiel auch den meisten Republikanern nicht. Er war es, der nach den Anschlägen von 9/11 den «Krieg gegen den Terror» organisierte. Er trieb die US-Invasion in Afghanistan voran, initiierte den Irak-Krieg und liess CIA-Gefängnisse einrichten, in denen gefoltert wurde. Er half mit, die Mär zu verbreiten, Saddam Hussein verfüge über Massenvernichtungswaffen. Er gilt auch als einer der «Väter» von Guantanamo. Die Katastrophe im Irak zerstörten sein Image nachhaltig – und jenes der damaligen amerikanischen Regierung. Noch heute wird Cheney mitverantwortlich gemacht für die Turbulenzen im Nahen Osten. (Foto: Keystone/AP/Lawrence Jackson)

4. November: Supermond

Vollmond
Nie in diesem Jahr sah man einen grösseren Vollmond als diesen. Er erscheint besonders gross, weil er nur rund 356’400 Kilometer von der Erde entfernt ist – fast 50’000 Kilometer weniger als sonst. Das Bild stammt aus Brandenburg. (Foto: Keystone/DPA/Patrick Pleul)

4. November: Wahl von Mamdani

Mamdani
Der linke Demokrat Zohran Mamdani gewinnt die Bürgermeisterwahl in New York klar. Der erklärte Trump-Gegner wird damit der erste muslimische Bürgermeister der Stadt. Trump bezeichnete Mamdani als üblen, verrückten Kommunisten. Die amerikanische Regierung werde jetzt die Bundesgelder für New York sperren. Das Bild zeigt Zohran Mamdani während seiner Siegesrede. (Foto: Keystone/AP/Yuki Iwamura)

4. November: Schweizer Topmanager bei Trump

Topmanager
Nachdem das Gespräch mit Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter gescheitert war, versuchten es sechs reiche Schweizer Topmanager. Sie wurden von Trump im Weissen Haus empfangen. Als Geschenk brachten sie einen Goldbarren und eine Rolex-Tischuhr. Der Goldbarren soll laut dem Guardian einen Wert von 100’000 Franken haben. Nicht alle in der Schweiz fanden das toll, aber vielleicht hat der Besuch etwas genützt. Kurz darauf erschienen Bundesrat Guy Parmelin und Staatssekretärin Helene Budliger in Washington. (Bild: zVg)

14. November: Einigung im Zollstreit

Parmelin
Ein strahlender Schweizer Wirtschaftsminister kehrt von Washington nach Bern zurück. Guy Parmelin hat erreicht, dass Trump die Zölle für Schweizer Produkte, die in die USA exportiert werden, von bisher 39 auf jetzt 15 Prozent gesenkt hat. Doch zu welchem Preis? Das ist noch immer nicht ganz klar. Im Bild: Bundesrat Guy Parmelin bei seiner Ankunft im Von-Wattenwil-Haus in Bern. Im Hintergrund die Bundesräte Rösti, Keller-Sutter, Baume-Schneider und Bundeskanzler Viktor Rossi (Keystone/Anthony Anex)
Parmelin
Parmelin erklärte an der Medienkonferenz, dass sich die Schweiz verpflichtet habe, bis Ende 2028 Investitionen in der Höhe von 200 Milliarden US-Dollar in den USA zu tätigen. Mit der Zollsenkung entfallen die Wettbewerbsnachteile gegenüber der EU-Konkurrenz. Für EU-Güter, die in die USA exportiert werden, gelten seit Monaten 15 Prozent – der gleiche Satz wie jetzt für Schweizer Güter. Nun dürfte der Druck der Schweizer Exporteure, ihre Produktion in die EU oder die USA zu verlagern, abnehmen. Trotz der Erleichterung über die Zollsenkung herrscht nicht überall eitel Freude. Da und dort heisst es, die Schweiz habe sich Trump allzu sehr unterworfen und viel ihrer Souveränität preisgegeben – auch wenn Parmelin das Gegenteil sagt. Trump habe die Schweiz erpresst, und die Schweiz habe sich erpressen lassen. Der amerikanische Präsident habe jetzt erfahren, dass er mit der Schweiz machen könnte, was er wolle. (Foto: Screenshot SRF-Live-Übertragung)
Helene Budliger
Staatssekretärin und Seco-Chefin Helene Budliger Artieda verteidigt die Top-Manager, die bei Trump vorsprachen und dankt ihnen : «lch bin enorm froh, dass es in diesem Land ein Unternehmertum gibt, das bereit ist zu helfen, wenn das Land es braucht, das aufstreckt und etwas riskiert. Der Besuch in Washington war entscheidend: Die Unternehmerdelegation hat bewirkt, dass Präsident Trump seinem Handelsbeauftragten Jamieson Greer grünes Licht gab, die Verhandlungen mit uns abzuschliessen.» (Foto: Keystone/Alessandro Della Valle)

16. November: Buchpreis für Dorothee Elmiger

Dorothee Elmiger
Die Zürcher Schriftstellerin und Übersetzerin wird für ihren Roman «Die Holländerinnen» mit dem Schweizer Buchpreis geehrt. Das Bild zeigt sie während der Preisverleihung in Basel. Zuvor erhielt sie für das gleiche Werk den Preis des deutschen Buchhandels und den bayerischen Buchpreis. (Foto: Keystone/Georgios Kefalas)

17. November: Tod der Kessler-Zwillinge

Kessler-Zwillinge
Die singenden und tanzenden Zwillinge waren ein erfolgreiches deutsches Exportprodukt. Alice und Ellen Kessler gehörten zu den bekanntesten deutschen Entertainerinnen, traten aber auch erfolgreich in Italien, Frankreich und den USA auf. Am 17. November starben sie beide im Alter von 89 Jahren in Gründwald durch assistierten Suizid in Begleitung einer Ärztin und eines Juristen. Wenige Wochen zuvor hatte Ellen Kessler einen Schlaganfall erlitten. Das Bild zeigt die beiden 1957 im deutschen Spielfilm «Scherben bringen Glück». (Foto: Keystone/Str)

18. November: Die Schweiz nimmt an der WM teil

WM
Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft feiert: Nach dem 1:1 in Pristina gegen den Kosovo hat sich die Schweiz für die Fussball-WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada qualifiziert. Die WM 26 findet vom 11. bis 19. Juli 2026 statt. Die Schweiz wird an der WM gegen Kanada, Katar und vielleicht gegen Italien spielen. (Keystone/Salvatore Di Nolfi)

21. November: Mamdani im Weissen Haus

Mamdani im Weissen Haus
Trump hatte ihn als «irren Kommunisten» bezeichnet und wollte dem neuen Bürgermeister von New York die Bundesgelder sperren. Auch Zohran Mamdani fand nicht nur nette Worte für den amerikanischen Präsidenten und bezeichnete ihn als «Faschisten». Beobachter fürchteten, dass das Treffen zwischen den beiden virulent ausfallen könnte. Doch es kam anders. Mamdani wurde von Trump überraschend freundlich empfangen. «Du hast die Chance, etwas Grossartiges zu schaffen», schwärmte Trump, schüttelte Mamdani die Hand und pries dessen «unglaublichen Wahlkampf gegen viele kluge Leute». (Foto: Keystone/EPA/Yuri Gripas)

23./24. November: Genfer Ukraine-Gespräche

Andrij Jermak, Marco Rubio
Der amerikanische Aussenminister Marco Rubio und der Delegationsleiter Andrij Jermak diskutieren in Genf den «Friedensplan für die Ukraine», den viele als «Diktat Moskaus» bezeichnen. Mit dabei bei den Gesprächen sind auch Vertreter Deutschlands, Frankreichs, Grossbritanniens, Italiens und der EU. Dabei wurde der ursprünglich Russland-freundliche 28-Punkte-Friedensplan grundlegend zugunsten der Ukraine überarbeitet und auf 19 Punkte abgespeckt. Weitere Friedensbemühungen brachten nichts ein. Putin lehnte einen von den USA favorisierten Friedensplan ab. Im Bild: Andrij Jermak und Marco Rubio in Genf (Foto: Keystone/Martial Trezzini)

26. November: Inferno in Hongkong

Hongkong
Bei einem Brand in acht nebeneinanderstehenden je mehr als 30 Meter hohen Hochhäusern in Hongkong im Bezirk Tai Po sind mindestens 128 Menschen ums Leben gekommen. In den Wohntürmen wohnten insgesamt 2’000 Menschen. (Foto: Keystone/AP/Chan Long Hei)
Hongkong
Am Tag danach: 279 Menschen werden noch vermisst. Offenbar besteht die Brandursache darin, dass ein Bambusgerüst Feuer gefangen hatte. (Foto: Keystone/AP/Chan Long Hei)
HK
Hongkong nachher. (Foto: Keystone/AP)

27. November: Entspannung in Brienz/Brinzauls

Brienz
Nachdem in den letzten Tagen wieder ein grösserer Bergsturz erwartet worden war, hat sich die Lage beruhigt. Das evakuierte Dorf sei nicht mehr unmittelbar bedroht, erklärt der Führungsstab. Ein grösserer Abbruch sei nicht mehr möglich, da sich das gefährliche Plateau Ost in einen langsamen Schuttstrom verwandelt habe. Das Dorf ist seit November 2024 evakuiert. Im Juni 2023 war es knapp von einer Schuttmasse verfehlt worden. (Foto: Keystone/Gian Ehrenzeller)

  • DEZEMBER

1. Dezember: Maduro küsst die venezolanische Flagge

Maduro
Der venezolanische Präsident bietet Donald Trump die Stirn. Die USA haben vor Venezuela auf Inseln, Kriegsschiffen und dem grössten Flugzeugträger der Welt, 15’000 Soldaten stationiert. Laut Trump sollen sie den Drogenschmuggel zum Erliegen bringen, doch kaum jemand zweifelt daran, dass sie den diktatorische regierenden Nicolás Maduro stürzen wollen. Ein US-Angriff auf Venezuela wäre allerdings mit vielen Risiken verbunden. (Foto: Keystone/EPA/Miguel Gutierrez)
USS Gerald Ford
Liegt jetzt vor der Küste Venezuelas: Der grösste Flugzeugträger der Welt: die USS Gerald Ford (Archivbild, PD)

2. Dezember: Wenig Hoffnung

Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin weicht keinen Zentimeter von seinen Maximalforderungen ab. Der amerikanische Präsident wirkt zunehmend hilflos. Beobachter befürchten, dass er Putin allzu sehr entgegenkommen wird, um endlich mit einem Friedensvertrag prahlen zu können. Putin verlangt, dass sich die ukrainischen Streitkräfte komplett aus dem Donbass zurückziehen und dass die östliche Ukraine russisch wird. Zudem will der Kreml-Herrscher, dass die ukrainische Armee radikal verkleinert und dass die Ukraine «nie» der Nato beitritt. «Wenn sich die ukrainischen Streitkräfte nicht zurückziehen, werden wir dies mit Waffengewalt erreichen», drohte Putin bei einem Besuch in Kirgisistan. Die Aussichten auf eine Friedenslösung in der Ukraine sind Ende Jahr geringer als je zuvor. Putin spielt auf Zeit. Seine Armee marschiert vorwärts, wenn auch sehr langsam und unter riesigen Opfern. Im Bild: Putin am 2. Dezember 2025 in Militärkleidung (Foto: Keystone/Russian Presidential Press Service via AP)

5. Dezember: Tod von Frank Gehry

Frank Gehry
Die New York Times hatte den kanadisch-US-amerikanischen Architekten und Designer als den höchstgepriesenen Architekten seit Frank Lloyd Wright bezeichnet. 1989 erhielt er den Pritzker-Preis. Berühmt sind sein 1997 fertiggestelltes expressiv gestaltetes Guggenheim-Museum im spanischen Bilbao. Er starb im Alter von 95 Jahren. (Foto: Keystone/DPA/Soeren Stache)
Bilbao
Das Guggnheim-Museum in Bilbao (Keystone/AP/Alvaro Barrientos)
Novartis
Auch in der Schweiz war Gehry tätig: Das Gehry-Gebäude auf dem Novartis-Campus in Basel. (Keystone/Gaëtan Bally)

… und zum Schluss noch dies

Morgendämmerung
Morgendämmerung, Sonnenaufgang. Das Jahr 2025 war kein gutes Jahr. Die Welt ist aus den Fugen geraten. Millionen Tote, Verletzte, Vertriebene. Ganze Landstriche liegen in Trümmern. Klammern wir uns an die Hoffnung, dass das kommende Jahr weniger schlimm wird. Journal 21 wünscht all seinen Leserinnen und Lesern ein gutes, ein besseres neues Jahr. (Foto: Keystone/DPA/Clemens Bilan) 

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