Absolut überraschend ist der designierte Kanzlerkandidat Friedrich Merz von der CDU in der ersten Abstimmung im Deutschen Bundestag durchgefallen. Merz hat im Bundestag am Dienstagvormittag nur 310 Ja-Stimmen erhalten. 307 Abgeordnete stimmten mit Nein. 621 von insgesamt 630 Stimmen wurden abgegeben, eine davon war ungültig. Drei Abgeordnete enthielten sich. Für seine Wahl hätte Friedrich Merz 316 Stimmen benötigt. – Im Bild Jens Spahn, Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU, nach einer ersten Beratung mit Fraktionskollegen.
Nach diesem vollkommen unerwarteten Abstimmungsergebnis standen die Politiker der künftigen Koalitionsparteien CDU/CSU und SPD sichtlich unter Schock. Nichts hatte darauf hingedeutet, dass es Abweichler geben könnte, auch wenn sich kurz vor der Abstimmung erste Zeichen der Unruhe bei den Spitzenpolitikern bemerkbar machten. Irgendetwas war im Hintergrund geschehen.
Wann die nächste Abstimmung sein wird, ist derzeit noch offen. Fest steht allerdings schon jetzt, dass Friedrich Merz beschädigt ins Kanzleramt kommen wird, vorausgesetzt, er wird zuletzt doch noch gewählt. In der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ist es noch nie vorgekommen, dass ein designierter Kanzler im ersten Wahlgang durchgefallen ist.