«Dies ist einer der schwersten Augenblicke in der Geschichte der Ukraine», sagt Präsident Selenskyj in seiner Video-Ansprache, die er am Freitagabend, 21. November 2025, ans Volk richtet. Das Land stehe derzeit vor einer schwierigen Entscheidung, so der Präsident: «Entweder der Verlust der Würde oder das Risiko, einen Schlüsselpartner zu verlieren. Entweder die 28 Punkte oder ein extrem schwieriger Winter – der schwierigste – und weitere Risiken.»
Die Rede, mit der er die Nation auf eine unpopuläre Entscheidung einstimmt, spielt mit den Begriffen Würde und Freiheit, denn der 21. November ist in der Ukraine der «Tag der Würde und Freiheit». Er erinnert an die Proteste auf dem Kiewer Majdan, mit denen vor 21 Jahren die «Orange Revolution» begann, mit der sich die Ukraine zum Westen und zur Unabhängigkeit bewegte.
Nun sieht sich die Ukraine vor ein Ultimatum gestellt: Nur bis Donnerstag kommender Woche gibt Präsident Trump der Ukraine Zeit für die Entscheidung, seinen 28-Punkte-Plan anzunehmen. Wird dieser abgelehnt, so will Trump dem von den Russen angegriffenen Land jede Unterstützung entziehen.
Der von den USA und Russland ausgehandelte Plan sieht vor, dass die Ukraine die Krim und die von Russland beanspruchten Gebiete im Donbass aufgibt, seine Armee verkleinert und definitiv auf einen Nato-Beitritt verzichtet. Die USA würde der Ukraine als Gegenleistung eine Sicherheitsgarantie geben.