Der britische Premierminister Rishi Sunak und der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj besuchen ukrainische Soldaten, die auf einem Truppenübungsplatz in Lulworth (Dorset, England) an Challenger-2-Panzern ausgebildet werden. (Keystone/Pool via AP, Andrew Matthews)
In London hielt Selenskyj eine Rede vor dem Parlament. Er bedankte sich für die anhaltende Unterstützung der Briten nach dem russischen Einmarsch und äusserte zugleich die Hoffnung, dass nach den jüngst zugesagten Kampfpanzern bald auch Kampfjets geliefert werden. Diese nannte er in seinem dramatischen Aufruf «Wings for Freedom», welche die Ukraine unbedingt brauche. Sunak sagte eine Prüfung dieser Forderung zu und kündigte an, Grossbritannien werde in Kürze mit der Ausbildung ukrainischer Piloten beginnen.
Nach dem Besuch Grossbritanniens traf der ukrainische Präsident überraschend in Paris ein, wo er sich mit Präsident Macron und Bundeskanzler Scholz traf. Frankreich lehnt die ukrainische Forderung nach Kampfjets nicht grundsätzlich ab, verhält sich aber zurückhaltend. Von deutscher Seite kommt in dieser Sache ein klares Nein. Derweil unterstützt Polen die Bewaffnung der Ukraine mit modernen Kampfjets.
Nato-Generalsekretär Stoltenberg rief die Alliierten bei einem Besuch in Washington auf, der Ukraine weitere Waffen zu liefern. «Leider sehen wir keine Anzeichen dafür, dass Russland sich auf Frieden vorbereitet. Im Gegenteil, Moskau bereitet sich auf neue militärische Offensiven vor», sagte er.
Am heutigen Donnerstag, 9. Februar 2023, wird Selenskyj weiter nach Brüssel reisen, wo er Gast ist bei einem EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs. Zudem soll er eine Rede im EU-Parlament halten. Erwartet wird, dass sich der ukrainische Präsident auch in Brüssel für die Unterstützung im Krieg gegen Russland bedankt, gleichzeitig aber mehr Tempo bei weiteren Waffenlieferungen fordert. Kiew will zudem in diesem Jahr mit Verhandlungen über den EU-Beitritt beginnen – das müssen aber die 27 Mitgliedstaaten einstimmig beschliessen.