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Randale in Lausanne nach dem Tod eines Jugendlichen

Randale Lausanne
Keystone, Cyril Zingaro

Auf der Avenue de Morges in Lausanne im Stadtteil Prélaz sind Polizisten im Einsatz, nachdem randalierende Jugendliche die zweite Nacht in Folge Barrikaden errichtet und Brände gelegt haben. Anlass der Unruhen ist der Unfalltod eines von der Polizei nach einem Rollerdiebstahl verfolgten 17-Jährigen. Er war mit dem Zweirad gestürzt und starb an seinen Verletzungen.

Den zweiten Abend in Folge ist es in verschiedenen Quartieren in Lausanne zu Ausschreitungen zwischen Jugendlichen und der Polizei gekommen. Zwischen 150 und 200 Personen hätten Barrikaden aus Sperrgut und Kehrichtcontainern errichtet. Von dort sei die Polizei mit Steinen, Bauzäunen, Feuerwerkskörpern und Molotowcocktails angegriffen worden, heisst es in einer Mitteilung der Polizei. Es seien auch Container angezündet und ein Bus der städtischen Verkehrsbetriebe stark beschädigt worden.

Die Polizei ihrerseits hat laut Mitteilung und gemäss Augenzeugen Gummigeschosse und Tränengas eingesetzt. Auch ein Wasserwerfer der Kantonspolizei sei zum Einsatz gekommen. Die Feuerwehr habe unter Polizeischutz mehrere Brände löschen müssen. Dabei sei beträchtlicher Sachschaden entstanden. Sieben Verdächtige seien festgenommen worden.

Laut einer Mitteilung der Waadtländer Kantonspolizei hatten die Jugendlichen die Polizistinnen und Polizisten mit explodierendem Feuerwerk beworfen. Die Jugendlichen hatten sich versammelt, nachdem sie vom Tod eines 17-Jährigen erfahren hatten. Dieser war am frühen Sonntagmorgen bei einem Rollerunfall in Lausanne ums Leben gekommen. Er war auf der Flucht vor einer Polizeipatrouille heftig gegen eine Mauer geprallt. Der Roller war als gestohlen gemeldet, wie die Waadtländer Kantonspolizei mitteilte. Ein Polizeiauto sei dem 17-jährigen Schweizer kongolesischer Herkunft mit Wohnsitz in Lausanne mit Blaulicht mit einer Entfernung von mehr als hundert Metern gefolgt.

Ersten Ermittlungen zufolge habe der Rollerfahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, als er auf einer 30 Kilometer pro Stunde beschränkten Strasse mit überhöhter Geschwindigkeit über eine Bodenschwelle gefahren sei. Am Unfallort versammelten sich am Abend zahlreiche Menschen im Gedenken an den jungen Mann. Ein Jugendlicher sagte gegenüber Radio SRF, dieser Unfall sei bereits der zweite im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz – man wolle jetzt einfach die Wahrheit wissen. Lausannes Stadtpräsident hatte die Jugendlichen zuvor zum Dialog aufgerufen und aufgefordert, die Strassenkämpfe einzustellen.

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