Obdachlosigkeit ist im reichen Kalifornien seit Jahren ein ungelöstes Problem. Rund 180'000 Menschen leben auf der Strasse und in behelfsmässigen Lagern. Selbst Menschen mit geregelter Arbeit können sich die exorbitanten Kosten fürs Wohnen nicht leisten. Gouverneur Gavin Newsom macht Druck auf die Kommunen, die staatlichen Programme zur Schaffung von Wohnraum umzusetzen.
Newsom hat im vergangenen Monat eine Verfügung erlassen, die die staatlichen Behörden und Ministerien anweist, sich dringend mit Obdachlosenlagern zu befassen und unter anderem gezielte Schritte zu unternehmen, um die Bewohner der Lager vor einer Räumung zu benachrichtigen und zu unterstützen.
Die Anordnung des Gouverneurs folgt der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in der Rechtssache Grants Pass, in der auch die Kommunalverwaltungen aufgefordert werden, die vom Staat bereitgestellten umfangreichen Mittel für die Unterbringung Obdachloser in Wohnungen auch tatsächlich der Bestimmung gemäss einzusetzen.
Kritiker der Politik Newsoms halten diese jedoch für ein taktisches Manöver, mit welchem der aus dem demokratisch regierten Kalifornien stammenden Kamala Harris ein für ihren Wahlkampf ungünstiges Thema ins Positive gedreht werden soll.
Das Bild zeigt ein Obdachlosenlager in Oakland am 13. August 2024.