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Gaza

«Menschengemachter Hunger»

Gaza, US-Hilfe
(Foto: Keystone/AP/Hussein Malla)

Amerikanische Boeing C-17 Militärtransportflugzeuge werfen tonnenweise Hilfsgüter über Gaza ab. Laut Angaben des Uno-Welternährungsprogramms (WFP) hungern im Gazastreifen 1,1 Millionen Menschen. Volker Türk, der Uno-Kommissar für Menschenrechte, sagte, es gebe Beweise dafür, dass Israel die Lieferung von Hilfsgütern verlangsame oder zurückhalte. In einem BBC-Interview lässt Türk durchblicken, dass Israel den «Hunger als Kriegswaffe» einsetzen könnte. 

Er verstehe, dass die Hilfsgüter von Israel kontrolliert werden müssten, sagte Türk in dem BBC-Interview. «Aber es kann nicht Tage dauern, bis das erledigt ist.»

«Wenn man alle möglichen Anforderungen auf den Tisch legt, die in einer Notsituation unangemessen sind …, dann stellt sich bei all den Einschränkungen, die wir derzeit erleben, die Frage, ob die Behauptung plausibel ist, dass Hunger eine Kriegswaffe ist oder als solche eingesetzt werden kann.»

Israels Kontrolleure würden «ständig neue Gründe vorbringen», um bereitstehende Lastwagen mit Hilfsgütern abzuweisen, schreibt die FAZ. 

Die israelische Regierung bezeichnet diese Anschuldigung als «totalen Unsinn». Israel müsse die Hilfslieferungen überprüfen, da die Gefahr bestehe, dass die Hamas Waffen in den Gazastreifen schleuse. 

Die Hälfte der Bewohner und Bewohnerinnen des Gazastreifens sind von Hunger bedroht. Hunderttausende harren im Gazastreifen ohne Wasser, Strom und genügend Lebensmittel aus. Fast ein Drittel der Kleinkinder sind unterernährt.

Es handle sich um einen «menschengemachten Hunger», erklärt das WFP und die Weltgesundheitsorganisation WHO. Inzwischen hat der Internationale Gerichtshof die Regierung in Jerusalem verpflichtet, «alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um die Versorgung der Zivilbevölkerung zu verbessern». Israel könne und müsse mehr tun, um Menschenleben zu schützen. 

Nach Angaben der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) werden derzeit 134 israelische Geiseln von der Hamas im Gazastreifen festgehalten. 1’450 Israeli wurden bei dem Massaker am 7. Oktober getötet.

Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums starben seither im Gazastreifen und im Westjordanland mehr als 32’500 Palästinenser und Palästinenserinnen.  

(J21/BBC/AP/WFP/WHO)

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