US-Präsidentschaftsrennen: Der parteiunabhängige Kandidat Robert F. Kennedy Jr. schliesst sich Donald Trump an. Die beiden treffen sich auf der Trump-Rally in der Desert Diamond Arena in Glendale, Arizona. Wenige Stunden zuvor hatte Kennedy seinen Rückzug bekanntgegeben.
Der Anschluss der Kennedy-Anhängerschaft könnte dem Republikaner Trump besonders beim Rennen in den umkämpften Swing-States gegen die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris helfen.
Kennedy erklärte in der Desert Diamond Arena, er habe mit Trump «nicht über die Dinge gesprochen, die uns trennen, denn wir sind nicht in allem einig, sondern über die Werte und Themen, die uns verbinden». Das Publikum feierte ihn mit «Bobby, Bobby»-Sprechchören.
«Wir standen etwas auf entgegengesetzten Seiten», meinte Trump zu seinem Gast. Kennedy habe ihn im Wahlkampf ein paar Mal hart angegangen, das habe ihm nicht gefallen. «Aber er ist eine phänomenale Person, ein phänomenaler Mann.»
Kennedy lag in den jüngsten landesweiten Umfragen der Politik-Website «The Hill» zuletzt bei 8,7 Prozent. Laut den Poll of Polls von Nate Silver (Durchschnittswert aller wichtigen Umfragen) kam Kennedy in jüngster Zeit hingegen nicht über 4,6 Prozent. Auch YouGov und ipsos gaben ihm weniger als 5 Prozent.
Dennoch könnten seine Fans in einigen umkämpften Bundesstaaten den Ausschlag geben. Allerdings ist laut «New York Times» derzeit unklar, welche Auswirkungen, wenn überhaupt, Kennedys Unterstützung für Trump auf das Rennen haben wird. Umfragen haben keine einheitliche Antwort darauf gegeben, ob die Anhänger Kennedys Harris oder Trump bevorzugen würden.
Kamala Harris hat sogleich nach Kennedys Rückzug damit begonnen, seine Anhängerschaft zu umwerben. Die demokratische Kandidatin wolle sich «Ihre Unterstützung verdienen«, erklärte Kampagnenchefin Jen O'Malley Dillon an Kennedys Anhänger gerichtet. «Auch wenn wir nicht in allem einer Meinung sind, weiss Kamala Harris, dass uns mehr eint als uns spaltet.»
Das politische Leichtgewicht Kennedy machte in letzter Zeit vorwiegend mit verrückten Geschichten von sich reden. So erzählte er, er habe im New Yorker Central Park eine Bärenleiche entsorgt.