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Washington

Keine Tomahawks für die Ukraine

Selenskyj in Washington
(Foto: Keystone/AP/Manuel Balce Ceneta)

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj war die Enttäuschung anzusehen. Nach seinem langen Gespräch mit Donald Trump trat er am Freitagabend vor dem Weissen Haus vor die Medien und erklärte, der amerikanische Präsident wolle die Langstreckenraketen, «vor denen Russland wirklich Angst hat», vorerst nicht liefern. Wenige Tage zuvor hatte Trump die Lieferung solcher Raketen, die Russland tief im Innern treffen könnten, ins Spiel gebracht. In der Zwischenzeit jedoch hat er mit Präsident Putin telefoniert. 

Trump und Putin hatten vereinbart, sich «bald» in Budapest zu treffen. Während des Telefongesprächs hat Putin den amerikanischen Präsidenten davon abgebracht, Tomahawks an die Ukraine zu liefern. Ist Trump dem Kreml-Chef erneut auf den Leim gekrochen?

Im Juli hatte der amerikanische Präsident gegenüber Reportern erklärt, er glaube, Putin würde ihn hinhalten, indem er Friedensverhandlungen verspreche, aber diese nie einleite. 

«Um ehrlich zu sein, Putin erzählt uns eine Menge Unsinn», sagte Trump. «Er ist immer sehr nett zu uns, aber das erweist sich als bedeutungslos.»

Am Freitag, nach dem Treffen mit Selenskyj, stellte ein Reporter Trump die Frage, ob Putin ihn vielleicht manipuliere. «Dies ist möglich», sagte der amerikanische Präsident. 

«Ich wurde mein ganzes Leben lang von den Besten manipuliert, und ich habe mich wirklich gut geschlagen», sagte Trump. «Also ist es möglich. Aber ich glaube, ich bin ziemlich gut in solchen Dingen. Ich glaube, er (Putin) will eine Einigung erzielen.»

Auf seinem Social-Media-Kanal bezeichnete Trump das Treffen mit Selenskyj als «sehr interessant und sehr herzlich». 

«Ich habe ihm gesagt, wie ich es auch Präsident Putin nachdrücklich nahegelegt habe, dass es Zeit ist, das Töten zu beenden und einen DEAL zu schliessen!», schrieb er. «Es ist genug Blut vergossen worden, und die Grenzen wurden durch Krieg und Mut definiert. Sie sollten dort aufhören, wo sie sind. Lasst beide den Sieg für sich beanspruchen, lasst die Geschichte entscheiden!»

Während des Telefongesprächs mit Putin kam die mögliche Lieferung von Tomahawks zur Sprache. Trump habe Putin gesagt: «Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Ihrer Opposition ein paar tausend Tomahawks geben würde? Das habe ich gesagt. Ihm gefiel die Idee nicht. Das gefiel ihm nicht. Nein, ich habe das gesagt. Aber manchmal muss man eben ein wenig unbeschwert sein, aber er will das nicht. Tomahawks sind brutale Waffen. Es ist eine brutale Offensivwaffe, eine unglaublich zerstörerische Waffe.»

Am Freitag ruderte Trump zurück und erklärte, er wolle zunächst Friedensverhandlungen zwischen den beiden Ländern sehen, bevor über die Lieferung von Tomahawk-Raketen an die Ukraine diskutiert werde.

«Hoffentlich können wir den Krieg ohne Tomahawks beenden», sagte er.

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