
Die deutsche IG Metall hat in der Nacht zum Samstag den Warnstreik ausgerufen. Mitarbeiter der Firma apt Extrusions GmbH in Monheim, Nordrhein-Westfalen, stehen vor dem Tor des Unternehmens. Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn. (Keystone/DPA, Henning Kaiser)
Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall nach Ende der Friedenspflicht in der Nacht zum Samstag mit den ersten Warnstreiks begonnen. Beschäftigte legten in ausgewählten Betrieben die Arbeit nieder.
Das Angebot der Arbeitgeber von einer Summe von 3’000 Euro über 30 Monate Laufzeit sei aus Sicht der Gewerkschaft völlig inakzeptabel, sagten am Freitag IG-Metall-Bezirkschefs. «Jetzt werden wir mit ersten Warnstreiks den Druck erhöhen mit dem Ziel, in der nächsten Verhandlung ein besseres Angebot auf den Tisch zu bekommen», sagte Johann Horn, Gewerkschaftschef in Bayern.
Die Gewerkschaft fordert für die 3,8 Millionen Beschäftigten des grössten deutschen Industriezweigs acht Prozent mehr Lohn bei zwölf Monaten Laufzeit. Sie begründete die Forderung mit der hohen Inflationsrate von zuletzt über zehn Prozent und einer guten Ertragslage bei der Mehrheit der Unternehmen. Die Arbeitgeber wiesen die Forderung als überzogen zurück, da die Branche wie die Gesamtwirtschaft vor einer Rezession stehe und kaum finanziellen Spielraum habe.