
Strassenszene in Teheran: Eine verschleierte Iranerin geht am Wandbild einer Friedenstaube vorbei. Ob die angekündigten Gespräche zwischen Iran und USA, die am 12. April in Oman über das iranische Atomprogramm stattfinden sollen, dem Frieden förderlich sein werden, ist angesichts der schroffen Haltung beider Seiten jedoch zumindest ungewiss.
Im Streit über das iranische Atomprogramm soll der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi an diesem Samstag mit den USA verhandeln. Im Golfstaat Oman werde er indirekte Gespräche mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff führen, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Das Aussenministerium in Teheran bestätigte die Meldung. «Es ist sowohl eine Gelegenheit als auch ein Test. Der Ball liegt bei Amerika», teilte Irans Aussenminister in einem Beitrag auf X mit.
Zuvor hatte bereits US-Präsident Donald Trump von den Gesprächen berichtet. Der Austausch habe bereits begonnen, sagte er am Rande eines Treffens mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu in Washington. Die Gespräche würden am Samstag fortgesetzt.
Der iranische Präsident Massud Peseschkian hatte direkte Gespräche mit der US-Regierung zuletzt zwar abgelehnt, sich aber offen für einen indirekten Dialog über Vermittler gezeigt. Zur Vermittlerrolle erklärte Aragtschi am Rande eines Besuchs in Algerien: «Die Form der Verhandlungen, ob direkt oder indirekt, ist meiner Meinung nach nicht vorrangig.» Wirklich wichtig sei, ob die Verhandlungen effektiv oder ineffektiv seien.
Trump zufolge sind sich alle einig, dass ein Abkommen die bevorzugte Lösung sei. Der Iran dürfe keine Atomwaffen besitzen, betonte er. Sollte es keine Einigung geben, werde das ein «sehr schlechter Tag für den Iran». Und weiter: «Der Iran wird in grosser Gefahr sein, wenn die Verhandlungen nicht erfolgreich verlaufen.»
In Trumps erster Amtszeit hatten sich die USA 2018 aus dem internationalen Atomabkommen von 2015 zurückgezogen, das auch die Europäer mit unterzeichnet hatten. Es sah eine strikte Begrenzung der Atomaktivität des Iran vor und im Gegenzug eine Lockerung der Sanktionen gegen das Land.
Nach dem Rückzug der USA aus der Vereinbarung fühlte der Iran sich nicht mehr an das Abkommen gebunden, sondern verstiess wie angekündigt gegen die Auflagen und überschritt die Grenzwerte bei seiner Uran-Anreicherung. Der Westen wirft dem Iran seit langem vor, er strebe nach Atomwaffen. Der Iran weist dies zurück und erklärt, sein Atomprogramm diene nur der zivilen Nutzung und Energiegewinnung.