US-Aussenminister Antony Blinken und der japanische Premier Fumio Kishida treffen sich am Freitag, 13. Januar 2023, zur Unterzeichnung eines Abkommens über Zusammenarbeit in der Raumfahrt im NASA-Hauptquartier in Washington. (Keystone/AP Photo, Alex Brandon)
Der Besuch des japanischen Regierungschefs in den USA steht im Zeichen der Aufrüstung und einer neuen Militärdoktrin Japans. Das Verteidigungsbündnis mit den USA soll angesichts der wachsenden Bedrohung durch China und Nordkorea verstärkt werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Japan gezwungen worden, einen sogenannten Pazifismusartikel in seine Verfassung zu schreiben und seine Armee auf eine eng definierte Selbstverteidigung auszurichten. Bereits vor einem Monat beschloss Kishidas Regierung jedoch eine neue nationale Sicherheitsstrategie mit einer Verdoppelung der Aufwendungen für die Verteidigung.
Die verteidigungspolitische Umorientierung Japans ist die Antwort auf Chinas demonstratives und aggressives Auftreten im südchinesischen Meer sowie auf die in jüngster Zeit gehäuften Raketentests Nordkoreas, bei denen Japan von atomwaffenfähigen Geschossen überflogen wurde. Auch der geopolitische Temperatursturz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat das Umdenken in Japan vorangetrieben.