
Grosse Parade am Mittwoch in Ho Chi Minh City, dem früheren Saigon. Am 30. April vor 50 Jahren wurde die ehemalige Hauptstadt Südvietnams von nordvietnamesischen Truppen eingenommen, die letzten Amerikaner flohen per Helikopter von der US-Botschaft. Mit dem Fall Saigons endete praktisch der jahrelange blutige Vietnamkrieg um die Zugehörigkeit Südvietnams. Die offizielle Wiedervereinigung der beiden Teile des Landes erfolgte ein Jahr später.
Vietnam war lange Zeit eine französische Kolonie gewesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Frankreich seine Herrschaft und Vietnam wurde in zwei Staaten aufgeteilt. Das kommunistisch beherrschte Nordvietnam unter der Führung von Ho Chi Minh versuchte ab den späten fünfziger Jahren den südlichen Teil zu erobern. Die USA engagierten sich in immer aufwendigerem Umfang militärisch für die Verteidigung des wenig stabilen Regimes in Südvietnam.
1973 vereinbarten der US-Aussenminister und Le Duc Tho, der Nachfolger von Ho Chi Minh, nach zähen Verhandlungen einen Waffenstillstand. Die amerikanischen Truppen wurden weitgehend abgezogen. Doch der Waffenstillstand wurde bald gebrochen und Nordvietnam eroberte die Macht im Süden. In Vietnam herrscht weiterhin ein kommunistisches Einpartei-Regime. Durch marktwirtschaftliche Reformen und starke ausländische Investitionen hat sich das Land wirtschaftlich eindrucksvoll entwickelt. Inzwischen haben das vereinigte Vietnam und die USA wieder offizielle Beziehungen aufgenommen.