Eine erzürnte Menge in Suweida, einer Stadt im Süden Syriens, hat sich am 1. September 2023 auf einem zentralen Platz versammelt. Die Proteste in der mehrheitlich von Drusen bewohnten Stadt dauern seit fast zwei Wochen an. Anfänglich waren sie durch die steigende Inflation und die wirtschaftliche Krise des vom Krieg zerrütteten Landes ausgelöst worden, später weiteten sie sich auf die Forderung nach dem Sturz der Regierung Assad aus.
Der Süden des Landes schien bislang fest in der Hand des Asad-Regimes zu sein. Dass nun in Suweida, aber auch in Daraa Tausende auf die Strasse gehen und sogar wagen, den Sturz der Regierung zu fordern, ist ein Zeichen für massive Spannungen. Sogar in Asad-Hochburgen wie Latakia regt sich Widerstand gegen den Langzeit-Herrscher.
Nun sind auch im Nordosten, einer unter kurdischer Führung längere Zeit stabil gehaltenen Region, Unruhen ausgebrochen. Bei Kämpfen zwischen kurdischen und arabischen Milizen kamen in Deir al-Zur fünfzig Menschen ums Leben.
Noch halten sich die gefürchteten Sicherheitskräfte Asads zurück. Die Frage ist, wie lange noch. Auf jeden Fall aber scheint es mit der Friedhofsruhe im vom Krieg erschöpften Land vorbei zu sein.