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Australien

Kein australischer Trump

Jodie Haydon, Anthony Albanese, Nathan Albanese
Die Sieger: Anthony Albanese mit seiner Lebensgefährtin Jodie Haydon und seinem Sohn Nathan bei der Stimmabgabe in Melbourne (Foto: Keystone/EPA/Lukas Coch)

Der australische Premierminister Anthony Albanese von der sozialdemokratischen «Australien Labor Party» gewinnt die Wiederwahl. Sein rechtspopulistischer Herausforderer Peter Dutton stürzte über seine glühende Verehrung des amerikanischen Präsidenten. 

Albanese ist seit 2022 Jahren Premierminister. Sein Herausforderer Peter Dutton ist Chef der konservativen liberal-nationalen Oppositionskoalition. Er glaubte, auf der Erfolgswelle von Trump segeln zu können und hat sein Programm eifrig kopiert.

In Meinungsumfragen hatte Dutton, ein ehemaliger Polizist, den Sozialdemokraten Albanese ab und zu überholt. Nachdem jedoch Trump auch gegen Australien horrende Einfuhrzölle verhängte, begannen Duttons Zustimmungswerte zu bröckeln. Sofort begann er, sich von Trump zu distanzieren. Offensichtlich zu spät.

Trumps Idee, den Gazastreifen in eine «Luxusriviera» umzuwandeln, hatte Dutton als «prächtig» bezeichnet. Wie Trump wollte er gegen Universitäten vorgehen, verlangte die Entlassung Zehntausender Staatsangestellter und bezweifelte den Klimawandel. Er fiel durch rassistische Äusserungen und durch ein sehr hartes Vorgehen gegen Immigranten auf. In einer früheren konservativen Regierung war er Gesundheitsminister. Der Ärzteverband bezeichnete ihn als den «schlechtesten Gesundheitsminister der Geschichte». 

Lange Zeit war der Wahlkampf von innenpolitischen Themen dominiert. Premierminister Albanese war vorgeworfen worden, zu wenig gegen das marode öffentliche Gesundheitswesen getan zu haben. Auch die steigenden Lebenshaltungskosten und der teils unbezahlbare Wohnraum wurden ihm angelastet. Deshalb gewann der Populist Dutton mehr und mehr an Zustimmung. Wegen Trump traten diese Themen dann in den Hintergrund. 

Donald Trump hat den australischen Trump verhindert. 

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