Sahra Wagenknecht gibt den Vorsitz der nach ihr benannten Partei «Bündnis Sahra Wagenknecht» ab. Sie wolle den Kopf wieder für strategische Fragen frei haben und eine Grundwertekommission aufbauen und deren Leitung übernehmen, gab sie am Montag in Berlin bekannt. Ihr Nachfolger wird der Europapolitiker Fabio De Masi, der beim Bundesparteitag in Magdeburg noch gewählt werden muss.
Auf dem Parteitag wird Wagenknecht nicht nur den Parteivorsitz abgeben. Die Namensgeberin verschwindet auch aus dem Parteinamen. Damit entfernen sich Gründerin und Partei immer weiter voneinander. Wenn es nach dem Parteivorstand geht, soll das BSW künftig «Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft» heissen. Der Name ist allerdings so sperrig, dass im Vorfeld des Parteitages nicht alle Landesverbände hellauf begeistert sind.
Sahra Wagenknecht hat die knappe Niederlage bei der Bundestagswahl noch nicht verwunden und setzt ihre Hoffnungen auf eine Neuauszählung der Stimmen. Im Dezember wird das Ergebnis erwartet. Sollte das BSW wider Erwarten doch noch in den Bundestag einziehen, beansprucht Wagenknecht den Fraktionsvorsitz für sich.