Donnerstag, 7. September 2023 in Jakarta, Hauptstadt Indonesiens: Zum Ostasiengipfel des Verbands Südostasiatischer Nationen (Asean) gehen der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol, der indische Premierminister Narendra Modi, der chinesische Premier Li Qiang und die US-Vizepräsidentin Kamala Harris.
China hat die internationale Gemeinschaft angesichts zunehmender Spannungen in der Asien-Pazifik-Region vor einer Eskalation gewarnt. «Gegenwärtig ist es sehr wichtig, sich gegen Parteinahme, Blockkonfrontation und einen neuen Kalten Krieg zu stemmen», sagte der chinesische Ministerpräsident Li Qiang am Mittwoch auf einem Treffen der südostasiatischen Staatengruppe Asean.
Es ist allerdings China, das mit seinem Anspruch auf Taiwan und seiner Expansion im Südchinesischen Meer die Spannungen in der Region schürt. Auf dem Gipfel in Jakarta stand denn auch die Besorgnis über Chinas Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer im Fokus. Kurz vor dem Gipfel hatte Peking eine Karte veröffentlicht, die eine Ausweitung des von China beanspruchten Gebiets im Südchinesischen Meer zeigt.
Mehrere Asean-Mitglieder wiesen die chinesischen Ansprüche zurück. Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos sagte, dass sein Land keinen Konflikt suche. Wenn die Souveränität der Philippinen herausgefordert werde, habe sein Land aber die Pflicht, darauf zu reagieren. Nach einer Klage der Philippinen hatte ein internationales Schiedsgericht 2016 die weitreichenden Gebietsansprüche Chinas im Südchinesischen Meer zurückgewiesen.
Das dreitägige Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der zehn Asean-Länder unter dem Vorsitz Indonesiens endet heute Donnerstag. Auf der Tagesordnung stehen Themen wie maritime Zusammenarbeit im Südchinesischen Meer, ökologische Nachhaltigkeit, Wirtschaftskooperation, Menschenrechte und Cybersicherheit.
Die Asean ist eine Organisation für die Kooperation zwischen den südostasiatischen Staaten. Sie wurde 1967 von Thailand, Indonesien, Malaysia, den Philippinen und Singapur gegründet und umfasst heute zehn Mitgliedstaaten mit rund 600 Mio. Einwohnern. 2009 fasste sie den Beschluss, einen gemeinsamen Wirtschaftsraum nach dem Vorbild der EU aufzubauen.