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Syrien

Verzweifelte Kurden

14. Oktober 2019
Journal21
Das syrische Tel Abyad nach dem türkischen Bombenangriff (Foto: Keystone/P/Lefteris Pitarakis)
Das syrische Tel Abyad nach dem türkischen Bombenangriff (Foto: Keystone/P/Lefteris Pitarakis)
Nach dem Rückzug der USA schliessen die Kurden mit ihrem einstigen Feind, dem Asad-Regime, einen Pakt.

Nach dem Abzug der USA-Truppen aus dem Norden Syriens haben die Kurden ihren wichtigsten Verbündeten verloren.

In ihrer Verzweiflung riefen sie nach Beginn der türkischen Offensive die syrische Armee um Hilfe. Präsident Asad und die kurdischen Milizen haben inzwischen offenbar ein Abkommen geschlossen.

Nach Angaben eines libanesischen Fernsehsenders ist Damaskus dabei, Truppen in den Norden des Landes zu entsenden. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, die syrische Armee werden im Norden „der türkischen Aggression“ entgegentreten.

Die Türkei hatte am vergangenen Mittwoch ihre Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen. Zuvor hatte Präsident Trump dem türkischen Präsidenten Erdoğan grünes Licht gegeben.

Unklar ist, ob sich auch Moskau in den Konflikt einschaltet und auf Seiten der Asad-Armee und der Kurden gegen die Türken einschreitet.

Da die Kurden ihre Kräfte im Norden bündeln, haben sie aufgehört Gefängnisse und Lager in Zentralsyrien zu überwachen. Etwa 800 Kämpfern und Angehörigen des Islamischen Staats (IS) sei deshalb die Flucht aus dem Ain-Issa-Camp gelungen.

In der Zwischenzeit stösst die türkische Armee immer weiter nach Süden vor. An vielen Orten leisten die Kurden nach wie vor Widerstand. Berichte über den Kampfverlauf widersprechen sich. Zahlreiche Kämpfer und Zivilpersonen sollen getötet worden sein.

Nach Angaben der Uno sind Zehntausende Kurden in Gebiete geflohen, die vom Asad-Regime kontrolliert werden.

Der amerikanische Verteidigungsminister Mark Esper sagte am Sonntag, die Türkei dehne ihre Offensive vermutlich weiter nach Süden und Westen aus als ursprünglich geplant.

Mit dem Rückzug der USA dominieren in Syrien nun Asad, Erdoğan und Putin.

(J21/Agenturen/Al Jazeera)

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