Direkt zum Inhalt
  • Politik
  • Kultur
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft
  • Medien
  • Über uns
close
Kommentar 21

Unheimliche Wiederkehr

24. März 2016
Stephan Wehowsky
Die Wahlerfolge der AfD verunsichern alle Parteien, die bislang die politische Macht untereinander aufgeteilt haben.

Aus dem Stand heraus hat die AfD in acht Bundesländern Prozentzahlen erreicht, die allen etablierten Politikern das Fürchten lehren.

Zur Zeit ist die Partei damit beschäftigt, einen Programmentwurf für den Bundesparteitag am 1. Mai 2016 zu formulieren. Dabei amüsieren sich die Beobachter köstlich. Denn Parolen zu brüllen, ist das eine, das andere ist das Problem, aus diesen Parolen Programmpunkte zu machen. Besonders delikat: Der Schutz von Ehe und Familie und die Wiedereinführung des Schuldprinzips bei Scheidungen sollte in das Programm aufgenommen werden. Dumm nur, dass die verheiratete Parteivorsitzende und mehrfache Mutter Frauke Petry bekanntermassen mit dem AfD-Landesvorsitzenden von Nordrhein-Westfalen Marcus Pretzell, ebenfalls verheiratet und mehrfacher Vater, zusammenlebt. Also wurde dieser Passus aus dem Entwurf gestrichen.

In dieser Preislage gibt es eine Reihe von Punkten, aber das ist nicht das Problem. Das eigentliche Problem, das nicht nur die gerade aktiven Politiker betrifft, liegt in der Frage, ob die deutsche Nachkriegsgeschichte in Teilen neu interpretiert werden muss. Bislang galt die „grosse Erzählung“, dass sich die Deutschen zu ihrer Schuld am Nationalsozialismus bekannt und einen Läuterungsprozess durchgemacht haben, der weltweit Achtung hervorgerufen hat. Dass es rechtsradikale Grüppchen wie die NPD gab und gibt, vervollständigte nur dieses Bild – schliesslich gibt es überall Spinner und Unbelehrbare.

Das ist jetzt anders. Die AfD tritt mit völkischer Ideologie an, und nicht wenige, wie der thüringische Landesvorsitzende Björn Höcke, bedienen sich der Sprache der Nationalsozialisten. Bricht jetzt etwas auf, das latent immer da war, aber nicht bemerkt oder verleugnet wurde?

Letzte Artikel

Wie weiter mit dem Klimaschutz?

Jörg Hofstetter 5. Dezember 2025

Der Papst und der Patriarch von Istanbul in Nizäa – Nur der Kaiser fehlte

Erwin Koller 4. Dezember 2025

EU berechenbarer als USA

Martin Gollmer 4. Dezember 2025

Dröhnendes Schweigen um Venezuela

Erich Gysling 1. Dezember 2025

Spiegel der Gesellschaft im Wandel

Werner Seitz 1. Dezember 2025

Bücher zu Weihnachten

1. Dezember 2025

Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter!

Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter!

Zurück zur Startseite
Journal 21 Logo

Journal 21
Journalistischer Mehrwert

  • Kontakt
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Newsletter
To top

© Journal21, 2021. Alle Rechte vorbehalten. Erstellt mit PRIMER - powered by Drupal.