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United Kingdom

Sie ist eine von sieben

18. Februar 2019
Journal21
Luciana Berger, dissidente Labour-Abgeordnete (Foto: Keystone/EPA/Vickie Flores)
Luciana Berger, dissidente Labour-Abgeordnete (Foto: Keystone/EPA/Vickie Flores)
In der britischen Labour-Party rumort es.

Luciana Berger gehört zu einer Gruppe von sieben Labour-Abgeordneten, die sich von der Mutterpartei abgespalten haben. Die neue Formation nennt sich „The Independent Group“.

Die Abtrünnigen sind mit dem Kurs von Labour-Führer Jeremy Corbyn nicht einverstanden. Sie werfen ihm vor, die Partei allzu weit nach links zu führen. Der Parteiführer sei ein linker Ideologe und kein pragmatischer Führer. In der heutigen schwierigen Zeit brauche es keine sturen Ideologen, sondern Pragmatiker, erklären die Dissidenten.

Die Sieben werfen Corbyn auch eine zunehmend antisemitische Haltung vor. Das „beschäme“ sie, sagte Berger am Montag vor Journalisten. Laut der BBC sind Labour-Mitgliedern innerhalb von zehn Monaten 673 antisemitische Vorfälle vorgeworfen worden.

Die Dissidenten protestieren auch gegen Corbyns Brexit-Politik und verlangen eine zweite Abstimmung über den Austritt Grossbritanniens aus der EU.

Bei den Sieben handelt es sich neben Luciana Berger um Chris Leslie, Ann Coffey, Mike Gapes, Gavin Shuker, Chuka Umunna und Angela Smith.

Labour besitzt im britischen Unterhaus 259 von 650 Sitzen. Die Abtrünnigen rechnen damit, dass sich bald zahlreiche andere unzufriedene Parlamentarier ihrer Gruppe anschliessen werden.

Chuka Umunna rief die Parlamentarier von Labour und der anderen Parteien auf, sich der neuen Gruppe anzuschliessen, um „eine neue Politik zu realisieren“. The Independent Group wolle eine „neue Alternative“ sein und sich nicht mit den Liberalen, die im Parlament über elf Sitze verfügen, vereinen.

„Terrible news“

Innerhalb der Labour Party hat der Austritt der Sieben heftige Reaktionen ausgelöst.

Laura Parker, die nationale Koordinatorin von Labour, sprach von „terrible news“. Die Sieben „wollen uns zur alten Politik zurückbringen“ – zur Politik der „Blair-Jahre, der Privatisierungen, der Steuerleichterung für die Reichen und der Deregulierung der Banken“.

Ed Miliband, der frühere Labour-Parteichef, sagte: „Ich bedaure zutiefst den Entscheid meiner früheren Kollegen. Die Werte von Labour sind immer noch meine Werte. Eine Labour-Regierung ist die beste Hoffnung für das Land.“

Londons Bürgermeister Sadiq Khan sprach von einem „hoffnungslos traurigen Tag“.

(J21)

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