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Gastkommentar

Philipp Cueni

13. Dezember 2011
Gastkommentar
Also doch Blocher – und nun?

Entgegen allen Dementis und Vertuschungen ist jetzt bestätigt worden: Die Basler Zeitung gehört nun definitiv der Familie Blocher – und war die ganze letzte Zeit über auch nie unabhängig von diesem SVP-Politiker. Auch jene zwei bürgerlichen Basler Wirtschaftsmänner, Martin Wagner und Moritz Suter, die versuchten, neben Blocher einen Kurs zu fahren, der die BaZ wieder zu einer offenen Forumszeitung und zu einem unabhängigen Medienhaus hätte machen sollen, sind von Blocher ausgebootet worden.

Damit ist definitiv klar: Es geht um ein politisches Projekt. Die BaZ soll zusammen mit Chefredaktor und Blocher-Freund Markus Somm zum Spielball des SVP-Strategen gemacht werden. Und das traditionelle Basler Verlagshaus aus dem 18. Jahrhundert droht als Basler Unternehmen zu verschwinden.

Die BaZ hat eine lange Tradition. Die Basler Zeitung ist trotz aller Ärgernisse während der letzten Jahre in der Nordwestschweiz immer noch gut verankert. Die Region braucht eine wirklich unabhängige, offene Tageszeitung, die in Basel abgestützt ist und einen breiten Diskurs führt. Und nun? Soll das weltoffene Basel zuschauen, wie ihm ausgerechnet Christoph Blocher seine Zeitung und ein ganzes Verlagshaus wegkauft?

Es geht nicht um „links-rechts“, sondern um einen Grundwert in der Demokratie: die Unabhängigkeit der Medien. Wenn einer der reichsten Schweizer, der auch Vizepräsident der grössten Partei ist, beginnt, Medien aufzukaufen, dann sind wir auf dem Weg zu Verhältnissen à la Berlusconi.

Basel kann die BaZ und das dazugehörende Medienunternehmen nur zurückgewinnen, wenn eine breite zivile Bewegung der Bürger-innen entsteht, die sich gegen die SVP-Besitzer auflehnt und öffentlich protestiert.

Blocher soll die BaZ sofort wieder verkaufen. Die BaZ soll an Besitzer verkauft werden, die breit gefächerte publizistische, und keine politischen Absichten haben.

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