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Kommentar 21

Na und?

25. September 2017
Stephan Wehowsky
Die AfD ist mit knapp 13 Prozent zur drittstärksten Kraft im deutschen Bundestag geworden. Von den etablierten Parteien will niemand mit ihr zu tun haben. Ein Fehler.

Die AfD ist rechtsradikal, fremdenfeindlich etc. Das stimmt. Daraus folgt aber kein kluges politisches Kalkül für ihre Bekämpfung.

Die AfD ist nicht durch ein unerwartetes Loch aus dem Untergrund gekrochen. Ihren Wahlerfolg verdankt sie zum Beispiel auch enttäuschten CDU-Wählern. Und einige der AfD-Wähler erzählen, dass sie früher einmal die Grünen gewählt hätten. Àpropos Grüne: Als diese 1983 in den Bundestag einzogen, waren sie der reinste Bürgerschreck. Mittlerweile haben sie sich zu den Langweilern von heute entwickelt.

Die AfD ist ein zerstrittener Haufen. Das hat sie mit dem Front National in Frankreich und mit der UKIP in England gemeinsam. Der Front National zerbricht an seinen Niederlagen, während sich die UKIP in England nach ihrem politischen Brexit-Erfolg buchstäblich in Luft aufgelöst hat. Realität ist für Gruppierungen dieser Art offensichtlich unbekömmlich.

Also sollte die AfD eingebunden werden: in Ausschüssen, Ämtern und allem, was der parlamentarische Betrieb an Wohltaten zu verteilen hat. Besser kann man diese Partei nicht neutralisieren.

Denn es zeigt sich immer wieder, dass es eine Sache ist, mit wilden Parolen auf sich aufmerksam zu machen, aber dass sie im Falle eines Wahlerfolgs nicht allzu weit tragen.

Denn das Parlament bietet die Bühne, auf der am klarsten und wirksamsten alten und neuen braunen Parolen entgegengetreten werden kann. Ressentiments wirken im Dunkeln. Werden sie auf die Bühne und ans Licht gezerrt, wird es für die Extremisten schwierig. Denn dann müssen sie etwas begründen, was aus dem Bauch kommt, aber keinem vernünftigen Argument standhält.

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