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Medien und Demokratie

23. Juli 2017
Journal21
Die dramatische Veränderung der Medien durch die Digitalisierung ist eine Gefahr für die schweizerische Demokratie.

Dieser Ansicht ist der „Club Helvétique“ und unterstreicht in seinem neusten Positionspapier die Bedeutung des dualen Mediensystems für die Schweiz: Eine starke SRG sowie starke private Medienhäuser, die gegebenenfalls mit öffentlichen Mitteln gestützt werden, damit sie ihre Service-public-Funktion weiterhin angemessen erfüllen können.

Informationsmedien unter Druck

Die Qualität demokratischer Entscheide hängt vom Informationsstand der Bürgerinnen und Bürger ab. Dazu trägt Journalismus entscheidend bei. Die Informationsmedien aber befinden sich in einer Transformation und stehen namentlich finanziell unter Druck. Werbeeinnahmen fliessen von traditionellen Medienmarken weg ins Internet und damit hin zu internationalen Gross-Unternehmen im Digitalsektor. Finanziell geschwächte Medien werden von politischen Interessengruppen, respektive deren Geldgebern übernommen und zu ihren Sprachrohren umfunktioniert. Gewichtige Beispiele gibt es im In- und Ausland.

Die Folgen in den traditionellen Medienhäusern sind massive Sparmassnahmen, Konzentration von Anbietern und Abbau in den Redaktionen, speziell im eigenen Korrespondentennetz.

Digitalisierung

Die Digitalisierung hat durchaus positive Seiten. Information ist einfacher zugänglich, vielfältiger und günstiger, ja oft gratis zu haben. Doch sie erleichtert auch die Verbreitung von Halbwahrheiten und gezielter Falschinformation. Statt eines Dialoges auf möglichst breiter Ebene bilden sich „Filter Bubbles“. Gruppen von Gleichgesinnten, die von tatsachengetreuer Information abgeschnitten sind und sich damit in ihren Vorurteilen bestärken. Solche Entwicklungen schwächen die Medien insgesamt und gefährden die Demokratie.

Duales Mediensystem

Deshalb plädiert der Club Helvétique dezidiert für die Beibehaltung des dualen Mediensystems. Die Schweiz braucht starke Medienhäuser, welche sich guten Journalismus leisten können. Ebenso braucht sie die SRG, welche als nationale Plattform dient und Informations- und Kulturangebote für alle vier Landesteile produzieren kann, die über den Markt allein nicht zu finanzieren sind. Über die konkrete Ausgestaltung kann und soll diskutiert werden.

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