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Arman im Tinguely Museum

Kunst aus Müll

15. Februar 2011
Dagmar Wacker
Der südfranzösische Künstler Arman machte aus Müll Kunst. Zusammen mit Jean Tinguely gehörte er zur Gruppe der "Nouveaux Réalistes". Das Basler Tinguely Museum zeigt jetzt bis zum 15. Mai eine Retrospektive. Präsentiert werden 80 Werke Armans sowie eine Auswahl von Filmen, Tonaufnahmen und Dokumenten.

Arman, Subida al cielo, 1961
Coupe eines Kontrabass auf Holz montiert
Sammlung Stéphanie und Oliver Dacourt, Paris
Courtesy cudemo, Monaco, Dauerleihgabe im
Mamac, Nizza, © 2011 Pro Litteris, Zürich
Foto: alle Rechte vorbehalten
Arman, Subida al cielo, 1961
Coupe eines Kontrabass auf Holz montiert
Sammlung Stéphanie und Oliver Dacourt, Paris
Courtesy cudemo, Monaco, Dauerleihgabe im
Mamac, Nizza, © 2011 Pro Litteris, Zürich
Foto: alle Rechte vorbehalten

‚Ich behaupte, dass der Ausdruck des Mülls, der Objekte, für sich einen Wert hat, unvermittelt, ohne das Zielgerichtete einer ästhetischen Behandlung, die sie entwertet und mit den Farben auf einer Palette gleichsetzt; überdies führe ich ohne Erbarmen und Reue den Sinn der globalen Geste ein’. (Arman 1961)

Arman, Poubelle des Halles, 1961
Centre Pompidou
© 2011 Pro Litteris, Zürich; Foto: Centre Pompidou,
Georges Méguerditchian
Arman, Poubelle des Halles, 1961
Centre Pompidou
© 2011 Pro Litteris, Zürich; Foto: Centre Pompidou,
Georges Méguerditchian

Die Schau konzentriert sich vor allem auf die späten 50ger und die 60ger Jahre, Armans kreativste Zeit, in der sich viele Themen der Avantgarde in seinem Werk manifestierten, wie die Abwendung von der Malerei zur ‚Allures d’objects’, die Hinwendung zur Plastik und Installation und die Erhöhung des ‚gefundenen’ Gegenstandes, wie bei Marcel Duchamps, wo der Zufall, die spezifische Zeit und das Alltagsleben als Gestaltungsfaktoren Bedeutung bekamen. Ansammlungen von Gegenständen, gesammelter Müll, werden in Polyesterharz eingegossen und so für die Nachwelt aufbereitet und konserviert.

Arman, Poubelle de Jim Dine, 1961
Abfall in Plexiglaskasten
Sonnabend Collection, on loan to Museo di arte Moderna
e Contemporanea di Trento e Rovereto (MART), Italy
© 2011 Pro Litteris, Zürich, Foto: Courtesy Sonnabend
Collection
Arman, Poubelle de Jim Dine, 1961
Abfall in Plexiglaskasten
Sonnabend Collection, on loan to Museo di arte Moderna
e Contemporanea di Trento e Rovereto (MART), Italy
© 2011 Pro Litteris, Zürich, Foto: Courtesy Sonnabend
Collection

In seinen ‚Coleres, Coupes und Combustions’, meist vor Publikum in öffentlichen Akten geschaffen oder zumindest gefilmt, zerstört Arman später diese ‚objects’ und Geschichtszeichen, bzw führt sie in eine neue Realität hinüber und gibt ihnen eine neue und damit weitere Dimension:

Abfall in Sardinenbüchse, diente als Einladung zur
Eröffnung von Armans Ausstellung „Le Plein“ in der
Galerie Iris Clert, Paris
Centre Pompidou, Bibliothèque Kandinsky, Fonds
Galerie Iris Clert, Paris
© 2011 Pro Litteris, Zürich; Georges Méguerditchian
Abfall in Sardinenbüchse, diente als Einladung zur
Eröffnung von Armans Ausstellung „Le Plein“ in der
Galerie Iris Clert, Paris
Centre Pompidou, Bibliothèque Kandinsky, Fonds
Galerie Iris Clert, Paris
© 2011 Pro Litteris, Zürich; Georges Méguerditchian

Arman: ‚Ich glaube in dem Wunsch Dinge anzuhäufen steckt das Bedürfnis nach Sicherheit und hinter der Zerstörung, dem Schnitt, steckt der Wille die Zeit aufzuhalten.’ (1964)

de Salemotrice), 1967
Karosserieelemente, Privatsammlung Boullion
© 2011 Pro Litteris, Zürich
Foto: alle Rechte vorbehalten
de Salemotrice), 1967
Karosserieelemente, Privatsammlung Boullion
© 2011 Pro Litteris, Zürich
Foto: alle Rechte vorbehalten

Besonders eindrücklich wird Armans Konsumkritik bei seinen Autoplastiken, den ‚Accumulations Renault’, denn das Auto war für diesen ‚Archäologen der Gegenwart’ der Inbegriff unserer Konsum- und Repräsentationsgier.

Arman, La Colère monte, 1961
Accumulation von Manometern in Kasten aus Holz und
Plexiglas
Collection Sylvio Perlstein
© 2011 Pro Litteris, Zürich
Foto: alle Rechte vorbehalten
Arman, La Colère monte, 1961
Accumulation von Manometern in Kasten aus Holz und
Plexiglas
Collection Sylvio Perlstein
© 2011 Pro Litteris, Zürich
Foto: alle Rechte vorbehalten

Am Schluss seines Schaffens wendet sich der einstige Maler Arman wieder der Malerei zu, allerdings in Anlehnung an Jackson Pollocks ‚Action Painting’, an ‚Drippings’, integriert er die Elemente des zum Maler notwendigen gleich in seine Gemälde.

Ein Gang durch die Armand Schau wird durch die vielen ‚quotes’, Zitate, zugleich ein Gang durch die neuere Kunstgeschichte.

Arman, Hello Jackson, 1990
Privatsammlung
© 2011 Pro Litteris, Zürich, Foto: François Fernandez
Arman, Hello Jackson, 1990
Privatsammlung
© 2011 Pro Litteris, Zürich, Foto: François Fernandez

Arman am Tag der Eröffnung von «Le Plein» 1960
© Roy Lichtenstein Foundation Foto: Shunk-Kender
Arman am Tag der Eröffnung von «Le Plein» 1960
© Roy Lichtenstein Foundation Foto: Shunk-Kender

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