Mit dem Putsch in Niger herrscht neben Burkina Faso und Mali in einem weiteren zentralafrikanischen Land ein antiwestlich eingestelltes Militärregime. Die Machthaber wurden vom Westen ausgerüstet und trainiert und wenden sich jetzt Russland zu.
Womöglich bahnt sich in der Zentralafrikanischen Region ein grosser Konflikt an, mit unübersehbaren Folgen für Afrika, aber auch für Europa.
Nachdem die Gemeinschaft westafrikanischer Staaten Ecowas den neuen Machthabern in Niger ein Ultimatum gestellt hatte, die demokratisch gewählte Regierung wieder einzusetzen, schalten sich nun die Führungen der Nachbarländer Burkina Faso und Mali ein.
Dort sind ebenfalls Putschisten an der Macht. Sie warnten die Ecowas vor einem militärischen Eingreifen in Niger. Ein solches Vorgehen würde einer Kriegserklärung gegen Burkina Faso und Mali gleichkommen.
Frankreich hat mit drei Airbus-Maschinen der Armee französische Staatsangehörige und Bürger anderer europäischer Staaten aus Niger ausgeflogen. Das Aussenministerium in Paris nannte die jüngste Gewalt, die sich gegen die französische Botschaft richtete, als einen der Gründe für die Evakuierungsaktion. Die Entscheidung ist Anzeichen einer sich verschärfende Krise.
Niger ist für den Westen wichtig als Stützpunkt und Partner im Kampf gegen islamistische Terroristen, welche die gesamte Sahelregion destabilisieren. Zudem verfügt das Land über wichtige Rohstoffe. So bezieht Frankreich 20 Prozent des Urans für seine 56 Kernkraftwerke aus Niger.