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Italien

Gegen den Faschismus

24. Februar 2018
Journal21
Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni und sein Vorgänger Matteo Renzi an der Kundgebung in Rom (Foto: Keystone/AP/Ansa/Giuseppe Lami)
Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni und sein Vorgänger Matteo Renzi an der Kundgebung in Rom (Foto: Keystone/AP/Ansa/Giuseppe Lami)
Zehntausende demonstrieren in Rom gegen Rechtsextremismus und Rassismus.

An der Kundgebung auf der Römer Piazza del Popolo nahmen auch Ministerpräsident Paolo Gentiloni und sein Vorgänger Matteo Renzi teil. Die Grosskundgebung ist eine Reaktion auf die immer aggressiver auftretenden Neofaschisten der „Forza Nova“.

In einer Woche finden in Italien Parlamentswahlen statt. Es ist das erste Mal seit Monaten, dass die gespaltene Linke gemeinsam auftritt und gemeinsam demonstriert. Gentiloni und Renzi, beide Sozialdemokraten, umarmten sich gar zur Überraschung vieler vor den Fernsehkameras. Gentiloni möchte Regierungschef bleiben und Renzi möchte wieder Premierminister werden.

In Mailand demonstrierten auf dem Domplatz zehntausende Anhänger der rechtspopulistischen „Lega“ und der postfaschistischen Partei „Fratelli d’Italia“ unter dem Slogan „Prima gli Italiani“ („Zuerst die Italiener“). Angeführt wurde die Mailänder Demonstration von Lega-Chef Matteo Salvini und der „Fratelli d’Italia“-Vorsitzenden Giorgia Meloni.

Ende Januar hatte ein Afrikaner im Städtchen Macerate in der Region Marken eine 18-jährige Drogenabhängige getötet und die Leiche zerstückelt. Danach schoss ein 28-jähriger Rechtsextremer wahllos auf Dunkelhäutige und verletzte sechs Menschen. Anschliessend fuhr er zu einem Kriegsdenkmal, warf eine italienische Fahne um sich, rief „Italien den Italienern“ und streckte die Hand zum Faschistengruss.

Die Frage ist, wieweit die Rechtspopulisten bei den Wahlen vom Mord in Macerate profitieren können. An der Kundgebung in Mailand nahmen auch mehrere Vertreter von Berlusconis „Forza Italia“ teil.

In Meinungsumfragen liegt das Rechtsbündnis von Berlusconi, dem auch die Lega und die Fratelli d’Italia angehören, vorn. Die jetzt regierenden Sozialdemokraten von Gentiloni und Renzi landen abgeschlagen zurück.

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