
Ein Afghane verkauft Brote an einer Strassenecke in Kabul. Doch selbst Brote können sich längst nicht mehr alle Menschen in Afghanistan leisten. Rund 23 Millionen Afghanen und Afghaninnen, die Hälfte der Bevölkerung, hungert oder ist unterernährt.
Die Einstellung der humanitären Hilfe der USA, die für die Entwicklung Afghanistans von entscheidender Bedeutung ist, droht die anhaltende Wirtschaftskrise des Landes weiter zu verschärfen. Kurzfristig mussten mehrere humanitäre Organisationen ihre Arbeit einstellen. Hauptbetroffene sind in erster Linie Frauen und Mädchen.
In Afghanistan besteht eine der grössten humanitären Notlagen weltweit. Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 stürzte Afghanistan in eine dramatische sozio-ökonomische Krise. Die Corona-Pandemie und anhaltende Dürren verstärkten den schnellen Kollaps der afghanischen Wirtschaft. Der jetzige Stopp der US-Hilfe und der Austritt Washingtons aus der Weltgesundheitsorganisation WHO führten dazu, dass Bildungs- und Gesundheitsprojekte von einem Tag auf den anderen eingestellt wurden. Selbst Minenräumaktionen sind betroffen. Die Gefahr besteht, dass der Hunger und die Unterernährung stark zunehmen und der Ausbruch von Krankheiten beschleunigt wird.