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Italien

Die Zahl der Slumbewohner hat sich verdreifacht

28. April 2012
Journal21
Über 71‘000 Italienerinnen und Italiener leben in Bretterbuden, Zelten oder Wohnwagen. Damit hat sich die Zahl dieser sogenannten „barracati“ innerhalb von zehn Jahren verdreifacht.

Dies ist eines der Ergebnisse der Volkszählung, die im vergangenen Oktober stattgefunden hat und deren erste Ergebnisse am Freitag veröffentlicht wurden. Nicht inbegriffen in diesen offiziellen Zahlen ist das Heer der „Illegalen“, die keinen festen Wohnsitz haben und nicht gezählt werden konnten. Viele von ihnen leben in Vorstadtslums.

6,34 Prozent Ausländer

Verdreifacht hat sich in den letzten zehn Jahren in Italien auch die Zahl der Ausländer. Im Oktober 2011 lebten 3‘769‘518 Ausländer im Land. Damit beträgt der Ausländeranteil 6,34 Prozent. Das liegt minim unter dem EU-Durchschnitt (6,4 Prozent). Die von fremdenfeindlichen Parteien geschürte Gefahr einer Überfremdung ist also sehr relativ.

Deutschland hat einen Ausländeranteil von 8,8 Prozent, Frankreich von 5,8 Prozent. (Die Schweiz: 22,3). Nicht inbegriffen in den offiziellen italienischen Zahlen sind Hunderttausende Schwarzarbeiter und Boat People.

Die Industriemetropole Brescia in der Lombardei ist mit 16 Prozent die Stadt mit dem grössten Ausländeranteil. Ohne Immigranten müsste dort die industrielle Tätigkeit radikal redimensioniert werden. Das hindert die fremdenfeindliche Lega Nord nicht daran, gerade auch in Brescia gegen die Ausländer zu hetzen.

Geringes Bevölkerungswachstum

Insgesamt leben jetzt in Italien offiziell 59'464'644 Menschen. Damit hat die Bevölkerung innerhalb von zehn Jahren um 4,3 Prozent zugenommen. Seit Jahren weist Italien eine der geringsten Geburtenraten Europas auf (1,28 Kinder pro italienische Frau). Seit der Vereinigung Italiens vor 151 Jahren hat sich die Bevölkerung fast verdreifacht, von damals 22 Millionen auf heute fast 60 Millionen.

Vor allem in Nord- und Mittelitalien wächst die Bevölkerung, während sie in Süditalien, auf Sardinien und Sizilien leicht abnimmt. 70 Prozent der Gemeinden in Nord- und Mittelitalien weisen eine wachsende Bevölkerungszahl auf. In 60 Prozent der Gemeinden in Süditalien und auf den Inseln nimmt sie ab.

Rom mit 2,6 Millionen

Auch Italien weist einen Frauenüberschuss aus. Auf 100 Einwohner kommen 52 Frauen oder Mädchen.

Stichtag der 15. Volkszählung war der 9. Oktober 2011. Zehntausende Studenten waren ausgeströmt und hatten Fragebogen verteilt und eingesammelt.

Rom ist mit 2,6 Millionen Einwohnern die grösste Stadt. Die Hauptstadt ist mit über 1‘300 Quadratkilometern auch die flächenmässig grösste Gemeinde Italiens. Die bevölkerungsmässig kleinste ist Pedesina in der Provinz Sondrio im Veltlin. Der Ort liegt auf über tausend Metern Höhe. Er zählt jetzt 30 Einwohner, zehn Monate zuvor waren es noch 34.

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