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Schlacht um Tikrit

Die Offensive braucht Luftunterstützung

17. März 2015
Arnold Hottinger
Die Befreiung der Stadt vom IS erweist sich als schwieriger als erwartet. Die irakische Regierung spricht von einer Kampfpause «zur Schonung der Mannschaften und der Infrastruktur».

Die Schlacht um Tirkit ist am Montag zum Stillstand gekommen. Nur wenige Kampfhandlungen an den Rändern der Fronten wurden erwähnt. Am Montag erklärte der irakische Innenminister – ihm unterstehen die Polizei und Sonderpolizeitruppen, die in Tikrit mitkämpfen –, die Regierung habe eine Ruhepause angeordnet, einerseits «um unsere Helden zu schonen», andrerseits, «um eine Zerstörung der Infrastrukturen der Stadt zu vermeiden».

Zuvor, am 13. März, war gemeldet worden, die Einnahme der Stadt stehe bevor. Die IS-Kämpfer seien auf eine enge Position im Stadtzentrum zurückgedrängt worden. Nur noch 150 Mann von ihnen seien verblieben. Doch diese Meldungen waren offenbar vorschnell. Am nächsten Tag hiess es, «möglicherweise in einer Woche» werde Tikrit fallen. Darauf, am 16. März, erfolgte die Meldung vom Stillstand der Offensive. In Wirklichkeit waren die irakischen Truppen und Milizen nicht über die seit Tagen umkämpfte Vorstadt von Qadisiya hinaus vorangekommen.

Hilfe aus der Luft angefordert

Mehrere Sprecher der Regierung und der Militärführung erklärten, die Offensive benötige Unterstützung durch Luftschläge. Der Sprecher des Ministerpräsidenten, Rifat al-Jaboori, sagte: «Wir haben immer gesagt, dass wir Luftwaffenhilfe für alle unsere Operationen brauchen. Wir begrüssen Luftwaffenhilfe für all unsere Aktionen.» Der Verteidigungsminister desgleichen: «Wir benötigen Luftwaffenunterstützung, die mit uns zusammenarbeiten kann», und der General, der die Truppen in Salaheddin (der Provinz, deren Hauptstadt Tikrit ist) kommandiert: «Wir brauchen Luftschläge durch die von den USA angeführten Kräfte.»

Das Pentagon hat bestätigt, dass die Tikrit-Offensive keine Unterstützung durch die amerikanische Luftwaffe erhalten habe. Als diese Offensive am 1. März begann, hatten auch die irakischen Sprecher betont, sie hätten für sie nicht um Unterstützung durch die amerikanische Luftwaffe ersucht. Offenbar bestand damals die Ansicht, die irakische Armee und ihre schiitischen Hilfsmilizen könnten die Offensive von sich aus gewinnen.

Die für die diese Offensive bereitgestellten Kräfte bestanden in weit überwiegendem Masse aus schiitischen Milizen, die den neuen Namen «Volksmobilisationskräfte» erhalten haben und die weitgehend unter iranischer Aufsicht stehen. Der oben zitierte Sprecher des Ministerpräsidenten hat nicht gesagt, woher die benötigte Luftunterstützung kommen solle. Er wurde befragt, ob von Iran oder von Amerika, und er weigerte sich diese Frage zu beantworten. Was die delikate Natur der Frage aufzeigt.

Heikler Entscheid für die USA

Sollen und wollen die Amerikaner eine Offensive aus der Luft unterstützen, die am Boden in erster Linie durch pro-iranische Milizen vorangetragen wird und dem Vernehmen nach durch den Geheimdienstgeneral der Quds-Kräfte Irans, Omar Soleimani, beaufsichtigt wird? Oder werden die Iraner sie mit ihrer Luftwaffe unterstützen?

Vielleicht ist die gegenwärtige Pause eingetreten, weil in Washington und in Teheran über diese Frage entschieden werden muss. Dass die Pause bereits das Ende der Offensive bedeuten könnte, scheint zunächst unwahrscheinlich. Offensichtlich ist der Angriff jedoch auf zäheren Widerstand gestossen als seine Organisatoren in Bagdad und in Teheran erwartet hatten.

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