Laura Weidacher, regelmässige Berichterstatterin bei Journal 21 über Kultur auf der Bühne, im Konzertsaal und im Museum, hat ihren dritten Gedichtband veröffentlicht. «Inselland» ist eine Sammlung von oft sehr persönlicher Lyrik mit herbstlichen Stimmungen.
Gedichte horchen auf die Musik in der Sprache. So ist es nicht verwunderlich, dass die Musikerin und einstige Sängerin Laura Weidacher nebst ihrer literarischen und kulturjournalistischen Arbeit sich auch der Lyrik zugewandt hat. Nun überreicht sie dem Publikum im Alter von 82 Jahren ein weiteres Bändchen mit Gedichten.
Das Alter, das Abschiednehmen und der Abend des Lebens setzen bei vielen dieser lyrischen Texte den Ton. Aber auch die Natur gibt Bilder und Themen vor, die Beobachtungen im Kleinen, in denen ein grosses Ganzes erahnbar wird.
Die Endlichkeit ist bei Laura Weidacher kein drohendes Verhängnis, sondern wirft ein intensives Licht auf Erinnerungen, auf Persönliches, auf gewesene Liebe. Das letzte Gedicht steht in Dur und Moll und schliesst mit dem Wort «Glück»:
Vermächtnis
Zurück bleiben
wird nur ein Klang
ein Lachen
und Schluchzen
ein Leben
Goldstaubgeflimmer
der Nachmittagssonne
Tränen
Glück
Laura Weidacher: Inselland, Edition Laurin bei Innsbruck University Press, 95 S.