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Iran

Demonstration gegen Chamenei

11. Januar 2020
Journal21
Iranerinnen und Iraner demonstrieren vor der Amir-Kabir-Universität in Teheran gegen die Geheimhaltungspolitik der Revolutinsgarden. „Tod dem Lügner“, riefen sie. (Foto: Keystone/EPA/Abedin Taherkenareh)
Iranerinnen und Iraner demonstrieren vor der Amir-Kabir-Universität in Teheran gegen die Geheimhaltungspolitik der Revolutinsgarden. „Tod dem Lügner“, riefen sie. (Foto: Keystone/EPA/Abedin Taherkenareh)
Tausende Menschen haben am Samstagnachmittag in Teheran gegen die iranische Führung manifestiert.

Sie protestierten gegen die Geheimhaltung des wahren Grunds des laut iranischer Revolutionsgarde „unabsichtlichen“ Abschusses und verlangten den Rücktritt des geistlichen Oberhaupts des Landes, Ajatollah Ali Chamenei.

Proteste gab es unter anderem vor der Amirkabir University of Technology (Polytechnic) im Zentrum Teherans. Die Manifestanten zündeten Kerzen an, sangen Lieder und gedachten der 176 Opfer. In Videos der Kundgebung in sozialen Netzwerken sind auch Parolen gegen die Revolutionsgarde zu hören. Sie lauten etwa „Rücktritt genügt nicht, ein Prozess ist notwendig“ oder „Tod dem Lügner“. Augenzeugen berichten, dass Sicherheitskräfte vor der Universität Tränengas eingesetzt hätten. In Videoaufnahmen rufen Protestteilnehmern den Sicherheitskräften zu: „Ehrlos! Ehrlos!“

Auch vor der Sherif-Universität für Technologie, einer Eliteuniversität in Teheran, wurde demonstriert. Mit Parolen wie „Tod dem Diktator“ protestierte das Publikum gegen das religiöse Oberhaupt des Landes, Ali Khamenei, und verlangte seinen Rücktritt als Oberbefehlshaber der iranischen Streitkräfte. In Videos ist zu hören: „Die Revolutionsgarde begeht Verbrechen, der Führer unterstützt sie.“

Auch die staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtete über die Versammlungen und veröffentlichte Bilder. Zeitgleich mit den Protesten gab es Meldungen über Störungen des Internets.

Der Generalstab der Streitkräfte der Islamischen Republik hatte am Samstagmorgen zugegeben, dass das Passagierflugzeug der Ukraine Airlines von einer Rakete der Revolutionsgarde getroffen worden war. Zuvor hatte es aus Teheran geheissen, die Maschine sei infolge eines „technischen Defekts“ abgestürzt. Viele der Opfer sind aus dem Iran stammende Akademikerinnen und Akademiker, die zur Fortsetzung ihres Studiums oder zum Lehren und Forschen nach Kanada ausgewandert waren.

Mit freunlicher Genehmigung Iran Journal

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