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Neujahrswünsche

«Berlusconi, mein Freund»

31. Dezember 2022 , Rom
Heiner Hug
Putin, Berlusconi
Putin, Berlusconi im Jahr 2004 bei Moskau (Foto: Keystone/AP/Itar-Tass)

Wie jedes Jahr verschickte der russische Präsident «gute Wünsche zum neuen Jahr». Doch nur wenige erhielten diesmal Post aus dem Kreml.

Freuen über Putins Neujahrswünsche durfte sich der 86-jährige Silvio Berlusconi. Er hatte Putin mehrmals sehr privat besucht und pflegt seit Jahren eine «Männerfreundschaft» mit ihm.

«Putin-Versteher» Berlusconi hat denn auch den russischen Überfall auf die Ukraine nur halbherzig kritisiert. Zu seinem 86. Geburtstag erhielt er vom Kreml-Herrscher zwanzig Flaschen russischen Wodka. Berlusconi revanchierte sich mit 20 Flaschen exzellentem italienischen Wein. Putin bezeichnete den ehemaligen vierfachen italienischen Ministerpräsidenten als den «ersten meiner fünf besten Freunde». Nicht genug: Berlusconi erklärte, er habe wieder Kontakt zu Putin aufgenommen, und die beiden hätten «süsse Briefe» ausgetauscht.

Und Gerhard Schröder

Die langjährige «Männerfreundschaft» zwischen Putin und Berlusconi ist ein Dorn im Auge der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die sich im Ukraine-Krieg klar und deutlich auf die Seite Kiews und des Westens gestellt hat. Sie kündigte an, sie werde demnächst die ukrainische Hauptstadt besuchen. Berlusconis Putin-freundliche Haltung belastet die italienische Regierung, die von Melonis Fratelli d’Italia, Salvinis Lega und Berlusconis Forza Italia gebildet wird.

In Europa hat Putin neben Berlusconi offenbar nur noch wenige Freunde: Glückwünsche erhielten der belarussische Präsident Lukaschenko, der türkische Präsident Erdoğan, der ungarische Präsident Orbán und der serbische Präsident Vučić.

Und Gerhard Schröder.

Autokraten, Diktatoren

«Best wishes» aus dem Kreml erhielten laut der russischen Nachrichtenagentur Ita-Tass auch Syriens Diktator Assad, Venezuelas Autokrat Maduro, der chinesische Präsident Xi und der indische Präsident Modi.

Nicht beglückwünscht wurden Joe Biden, Emmanuel Macron und Olaf Scholz.

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