Suheil Hamwi (Mitte) war 32 Jahre in Syrien im Gefängnis. Nach dem Sturz des Diktators Baschar al-Assad konnte er nach Chekka in seiner libanesischen Heimat zurückkehren. Dem Fotografen präsentiert er sich hier mit seinen Grosskindern, die ihn gar nicht gekannt haben. Das Assad-Regime beruhte auf gnadenloser Verfolgung jeglichen Widerstands in der Bevölkerung durch mehrere Geheimdienste.
Die Geheimdienste betrieben zahlreiche Gefängnisse, die über das ganze Land verteilt waren. Das berüchtigste davon war das Sednaya-Militärgefängnis bei Damaskus, das zu einem Symbol der Unterdrückung wurde. Tausende Gefangene wurden dort gefoltert und ohne Prozess hingerichtet.
Die Bedingungen in den syrischen Foltergefängnissen mit unsagbaren hygienischen Verhältnissen in überfüllten Zellen waren darauf ausgerichtet, die Menschen zu brechen. Freigelassene Häftlinge berichteten nach dem Sturz Assads, wie in Sednaya täglich gefoltert wurde, teils, bis die Menschen den Verstand verloren oder starben.
Bei ihrer Befreiung Syriens gingen die Rebellen vielerorts sofort in die Militärgefängnisse, um die dort Festgehaltenen freizulassen. Die neuen Machthaber erklären, es gebe keine politischen Gefangenen mehr in Syrien. Noch immer werden aber Tausende vermisst, von denen man nicht weiss, was mit ihnen geschehen ist.