Überraschend hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den ehemaligen EU-Kommissar Michel Barnier zum neuen französischen Premierminister ernannt. Der Ernennung gingen zwei Gespräche mit Marine Le Pen voraus, die sich bereit erklärte, ihn zunächst zu stützen. Das Bild zeigt die Übergabezeremonie im Hotel Matignon in Paris am 5. September mit dem scheidenden Premierminister Gabriel Attal.
Barnier, seines Zeichens Gaullist, der mehrere Male Minister war, bevor es ihn nach Brüssel zog, sieht die europäische Asyl- und Immigrationspolitik mittlerweile überaus kritisch. Aber seine europäischen Verdienste als Brexit-Unterhändler und EU-Kommissar sind unbestritten. Er gilt allerdings als etwas dröge. Barnier argumentiere mit der Überzeugungskraft «einer Schlaftablette», hiess es hier und da in der französische Presse. Barnier sieht sich selbst als Gegenpol zum ungeduldigen, unsteten Präsidenten.