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Marokko

Mehr als 2700 Tote

12. September 2023 , aktualisiert
Marrakesch
Marrakesch (Foto: Keystone/AP/Mosa'ab Elshamy)

Ein Erdbeben der Stärke 6,8 hat in Marokko in der Nacht zum Samstag mehr als 2900 Tote gefordert. Das Epizentrum lag 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigen wird. Die Retter dringen erst jetzt in entlegene Gebirgsregionen vor, die offenbar besonders betroffen sind.

Marokko
(Karte: journal21.ch/stepmap.de)

Das Erdbeben ereignete sich am Freitag um 23:11 Uhr Ortszeit. Das Innenministerium spricht am Dienstag von mindestens 2900 Toten. 4000 Personen seien verletzt worden, rund 800 davon schwer.

Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 18,5 Kilometer im Atlasgebirge 70 Kilometer südöstlich von Marrakesch. Laut der amerikanischen Erdbebenbehörde kam es kurz nach dem Hauptbeben zu einem Nachbeben der Stärke 4,9. Teile der historischen Medina von Marrakesch liegen in Trümmern.

Das Erdbeben von Agadir im Jahr 1960, bei dem 15'000 Menschen starben, hatte auf der Momenten-Magnitudenskala (Mw) «nur» eine Stärke von 5,7. Nach Angaben des Nationalen Instituts für Geophysik war das jetzige Beben «das stärkste in Marokko innerhalb des letzten Jahrhunderts».

Dass das Erdbeben in Agadir so viele Tote gefordert hatte, liegt daran, dass der Erdbebenherd direkt unter der stark bevölkerten Altstadt lag. Fast ganz Agadir wurde zerstört.

Am Sonntag wurde ein weiteres Nachbeben der Stärke 4,9 gemessen.

Für die kommenden Tage und Monate erwartet Seismologen weitere Nachbeben. Diese würden aber nicht mehr so stark sein wie bisher. Leicht erhöhte seismische Aktivitäten seien jedoch noch «über Jahre möglich».

Djemaa el Fna
Aus Angst vor weiteren Beben verbrachten auch in der Nacht zum Sonntag Tausende Marokkaner und Marokkanerinnen die Nacht im Freien. Das Bild zeigt den Djemaa el Fna, den zentralen Marktplatz in Marrakesch. (Foto: Keystone/EPA/Yoan Valat)

König Mohammed VI. ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Das Beben war in einem Umkreis von 400 Kilometern zu spüren.

Rabat
In Rabat, Casablanca und Agadir war das Beben nur schwach zu spüren. Doch auch dort verbrachten Tausende die Nacht im Freien. Das Bild stammt aus Rabat (Foto: Keystone/EPA/Jalal Morchidi)

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