Banda Aceh, Indonesien, 13. Februar 2023; Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitszentrums führen in einer örtlichen Schule die zweite Phase der Polioimpfung mit einem bivalenten oralen Polioimpfstoff (BOPV) durch. Die lokale Regierung setzt ihre Impfkampagne für Schulkinder fort, um Aceh von Polio zu befreien, nachdem im Jahr 2022 in dieser indonesischen Provinz Fälle von Kinderlähmung entdeckt wurden. (Keystone/EPA, Hotli Simanjuntak)
Die Kinderlähmung oder Poliomyelitis (kurz: Polio) gilt in Europa seit 2002 als ausgerottet. In der Schweiz ist dies dank einer hohen Durchimpfungsrate seit 1989 der Fall. Die WHO hat sich zum Ziel gesetzt, die Krankheit weltweit zum Verschwinden zu bringen. Dank grosser internationaler Anstrengungen wird es voraussichtlich bald soweit sein. Nach den Pocken wäre dann eine zweite Infektionskrankheit vollständig besiegt.
Im Jahr 1955 gelang der Durchbruch bei der Polio-Impfung: Der amerikanische Arzt und Immunologe Jonas Salk entwickelte als Erster einen wirksamen und sicheren Polio-Impfstoff. Um das Ziel einer weltweiten Befreiung von Polio zu erreichen, muss jeder neue Ausbruch der Krankheit durch flächendeckende Impfungen konsequent eingedämmt werden.
Polio wird durch Viren ausgelöst, die das Nervensystem befallen. Kinder unter fünf Jahren sind besonders betroffen – darum der Name Kinderlähmung. In den allermeisten Fällen führt die Infektion nur zu Grippe-Symptomen, die nach wenigen Tagen wieder abklingen. In einem von 200 Fällen kommt es jedoch zu bleibenden Lähmungen. Wenn die Lähmung die Atemmuskulatur betrifft, kann Polio auch zum Tod führen.