Alltag in Port-au-Prince, Haiti, am 8. Oktober 2022. Die haitianische Regierung hat ihre internationalen Partner um die sofortige Entsendung einer spezialisierten bewaffneten Truppe gebeten, um die schwerwiegenden Probleme im Land zu bekämpfen. (Keystone/EPA, Carvens Adelson)
Die Situation wird von der Regierung als «destabilisiert» bezeichnet. Sie sei vermutlich das Ergebnis einer «geplanten» Aktion. Haiti befindet sich in allen Bereichen in einer schweren Krise, die das Land praktisch lahmgelegt hat. Seit der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse im Juli 2021 hat sich die Lage noch verschlimmert.
Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents. Seit Jahrzehnten kommt es nicht aus seiner Dauerkrise heraus. Wirbelstürme und schwere Erdbeben haben das Land wiederholt heimgesucht, Despotie und Staatsversagen verhindern eine gedeihliche Entwicklung. Bandenkämpfe dauern seit mehr als einem Jahr an und haben die ohnehin schwierige Sicherheitslage weiter verschlechtert. Immer wieder blockieren Banditen den Zugang zum Hafen in Port-au-Prince, was unter anderem zu Treibstoffknappheit führt.
Hinzu kamen in den vergangenen Wochen Proteste und Plünderungen, nachdem die amtierende Regierung von Interims-Premierminister Ariel Henry eine massive Erhöhung der Kraftstoffpreise angekündigt hatte. Erstmals nach drei Jahren kam es zudem in den vergangenen Tagen wieder zu einem Cholera-Ausbruch.
Die USA und weitere Länder haben ihren Staatsangehörigen dringend geraten, Haiti rasch zu verlassen.