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Ukraine Tag 65

Leben im Untergrund

29. April 2022
Charkiw, Coiffeursalon
Charkiw (Foto: Keystone/EPA/Valiliy Zhlobsky)

Hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer leben seit Wochen im Untergrund. Sie suchen Schutz vor russischen Bombenangriffen in U-Bahn-Stationen und Kellern. Inzwischen wurde in der Metro-Station in Charkiw, der zweitgrössten ukrainischen Stadt, ein Coiffeur-Salon eingerichtet.

Wieder Bomben auf Kiew

Fünf russische Raketen sind in Kiew eingeschlagen – dies kurz nach dem Treffen zwischen Uno-Generalsekretär António Guterres und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyj. Es war der erste grössere Raketenangriff auf Kiew, nachdem die Russen einige Wochen lang die Hauptstadt verschont hatten. Der Angriff forderte mindestens einen Toten und zehn Verletzte.

Kiew
Kiew in der Nacht zum Freitag (Foto: Keystone)

Der ukrainische Präsidentenberater Olexyj Arestowytsch liess durchblicken, dass der Angriff mit Marschflugkörpern Guterres zum Ziel hatte. «Für einen Marschflugkörper ist die Entfernung zwischen Aufschlagsort und Aufenthaltsort von Guterres etwa so gross wie zwei Millimeter für eine Pistole. Der Schuss ging also an seiner Schläfe vorbei.»

Russland hatte gedroht, Kiew anzugreifen, auch wenn sich hohe ausländische Gäste in der Hauptstadt aufhielten.

Guterres, Selenskyj
António Guterres, Wolodimir Selenskyj (Foto: Keyston/AP/Efrem Lukatsky)

Namen und Fotos der Täter von Butscha

Die ukrainischen Behörden veröffentlichten die Namen und Fotos von zehn russischen Soldaten, die sie beschuldigten, unbewaffnete Zivilisten in der Stadt Butscha entführt und gefoltert zu haben. In dem Kiewer Vorort wurden die Leichen von Hunderten von Zivilisten gefunden, nachdem sich die russischen Soldaten Ende März aus dem Gebiet zurückgezogen hatten. Die russischen Behörden bestreiten, dass ihre Truppen in Butscha Verbrechen begangen haben.

Ruhe vor dem Sturm?

Die russischen Truppen sind im Osten der Ukraine offenbar dabei, sich neu zu formieren. In der Nacht zum Freitag blieb es nach Einschätzung des ukrainischen Generalstabs «relativ ruhig». Aus fast allen östlichen Gebieten, auch in der Gegend um Donezk, werden Artilleriebeschuss, aber keine Raketenangriffe gemeldet.

Wieder Angriffe in Mariupol

Die russischen Streitkräfte haben ihre Angriffe auf den «Azowstal»-Komplex in Mariupol fortgesetzt. In dem Stahlwerk harren noch immer mehrere tausend Kämpfer und Zivilisten aus. Das ukrainische Aussenministerium erklärte, die jüngsten Angriffe hätten in einem Feldlazarett Dutzende Soldaten getötet oder verwundet.

Wieder Evakuierungsversuch in Mariupol

Am heutigen Freitag soll nach ukrainischen Angaben erneut versucht werden, die im Stahlwerk Asowstal verschanzten Zivilisten zu evakuieren. Details wurden keine genannt. Uno-Generalsekretär Guterres hatte bei seinem Besuch in Moskau versucht, eine Rettung der vermutlich etwa tausend Zivilisten in die Wege zu leiten.

Geheimdienst verübte Anschlag auf Muratow

Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes waren es, die am 7. April einen Säure-Anschlag auf Nobelpreisträger Dmitri Muratow verübt haben. Zu diesem Schluss kommt gemäss Angaben der Washington Post der amerikanische Geheimdienst. Muratow ist Chefredaktor der unabhängigen Kreml-kritischen Zeitung «Novaya Gazeta». Laut dem Bericht des US-Geheimdienstes war Muratov dabei, in Moskau einen Zug zu besteigen, als ihm rote, mit Aceton versetzte Farbe ins Gesicht geschleudert wurde, was zu chemischen Verbrennungen in seinen Augen, seinem Gesicht und an seinen Armen führte. Nach dem Anschlag postete der mit roter Farbe besprühte Muratow ein Foto von sich.

Muratow
(Foto: Telegram via AP)

Ukraine schiesst Cruise Missiles ab

Die ukrainischen Streitkräfte haben im Süden in der Nacht auf Freitag nach Angaben des Generalstabs fünf Cruise Missiles (Marschflugkörper) und neun Drohnen abgeschossen.

Öldepot bei Donezk angegriffen

Die russische Agentur RIA Novosti berichtet, dass ukrainische Truppen ein Öldepot in der von pro-russischen Separatisten gehaltenen Stadt Donezk in Brand geschossen haben.

Sprungbrett Transnistrien?

Ukrainische Beamte schliessen nicht aus, dass russische Truppen bald von der abtrünnigen moldawischen Separatistenrepublik «Transnistrien» aus eine neue Front gegen die Ukraine eröffnen. Aus diesem Grund hätte die Ukraine ihre Streitkräfte im Südwesten des Landes verstärkt. Von Transnistrien aus könnten die Russen Angriffe gegen die Millionenstadt Odessa am Schwarzen Meer führen. 

Weitere 33 Milliarden Dollar für die Ukraine

Präsident Joe Biden hat den Kongress aufgefordert, weitere 33 Milliarden Dollar für militärische, wirtschaftliche und humanitäre Hilfe für die Ukraine zu genehmigen.

Einführung des Rubels

Russland beginnt, in den eroberten Gebieten in der Ukraine den Rubel als Zahlungsmittel einzuführen. Ab Sonntag sollen in der südukrainischen Stadt Cherson, die von Russland teilweise kontrolliert wird, Waren und Dienstleistungen mit Rubel bezahlt werden. Dies erklären russische Beamte. Die Pseudo-Währung werde kurzlebig sein und am Widerstand der Bevölkerung scheitern, sagte Olexij Danillow, der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates.

Volksabstimmung in Cherson

Russland hat Pläne, in Cherson eine Volksabstimmung durchführen zu lassen, mit der die Russen eine «Volksrepublik Cherson» legalisieren wollen. Der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates, Olexij Danilow, bezeichnet das als «juristisch und international bedeutungslos».

Ukraine Karte
Karte: Journal21/stepmap.de

(Wird laufend aktualisiert)

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