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Ukraine Tag 28

Nach Russland überführt

23. März 2022 , wird laufend aktualisiert
Taganrog
(Foto: Keystone/European Pressphoto Agency/Arkady Bdunitsky)

Russland hat nach eigenen Angaben innerhalb von drei Tagen 60‘000 Menschen aus der umkämpften Stadt Mariupol nach Russland gebracht. Hunderte von ihnen wurden in einer Sporthalle in Taganrog bei Rostow, etwa 100 Kilometer östlich von Mariupol, untergebracht.

Wird laufend aktualisiert

  • Raketenhagel auf Kiew
  • Zehntausende nach Russland gebracht
  • Der Kreml schliesst Atomwaffeneinsatz nicht aus
  • Die Russen bei Kiew zurückgedrängt
  • Russische Probleme bei Cherson
  • Rettungskonvoi gekapert
  • Schwere Kämpfe um Charkiw


330'000 Menschen evakuiert?

Die ukrainischen Behörden sprechen von Zwangsdeportation. Russland hingegen sagt, die Menschen hätten darum gebeten, in Russland in Sicherheit gebracht zu werden. Nach ukrainischen Angaben seien allen vor der Deportation die Pässe abgenommen worden. Bei den Evakuierten handelt es sich vor allem um Frauen und Kinder.

Evakuiert
(Foto: Keystone/European Pressphoto Agency/Arkady Bdunitsky)

Laut russischen Informationen hat das russische Militär während des Krieges mehr als 330‘000 Menschen evakuiert, darunter fast 69‘000 Kinder. Überprüfen lassen sich diese Meldungen nicht. Ukrainische Beamte sagen, im Donbass seien Kinder den Eltern «einfach weggenommen» worden.

In der umkämpften Stadt Mariupol lebten vor dem Krieg 440‘000 Menschen. Russland meldete gestern, zur Zeit würden sich noch 130‘000 Bewohnerinnen und Bewohner in der Stadt befinden. Da nur wenigen Tausend die Flucht gelungen war, schätzen die ukrainischen Behörden die Zahl der in der Stadt Verbliebenen viel höher ein.

Unter den nach Russland Deportierten sollen sich auch 139 ausländische Staatsangehörige befinden. Auch diese Informationen können nicht verifiziert werden.

Nato verstärkt Ost-Flanke

Nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wird das Bündnis die Zahl der Gefechtsverbände an seiner Ostflanke verdoppeln und vier neue Gefechtsverbände in Bulgarien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei stationieren, was eine erhebliche Verstärkung der Nato-Präsenz in der Region bedeutet.

Öl und Gas nur gegen Rubel

Um den Zerfall des Rubels zu bremsen, verlangt Russland von «unfreundlichen Staaten», dass das russische Öl und Gas nur noch in Rubel und nicht mehr Dollar oder Euro bezahlt wird. «Ich habe beschlossen, in kürzester Zeit eine Reihe von Massnahmen zu ergreifen, um die Zahlungen für ... unser Erdgas, das an die so genannten unfreundlichen Länder geliefert wird, auf russische Rubel umzustellen», sagte Putin am Mittwoch.

 

Raketenhagel  auf Kiew

In einem Wohngebiet nahe des Zentrums der Hauptstadt schlugen am Mittwochmorgen zahlreiche Raketen ein und lösten mehrere Explosionen aus. Bei den Geschossen handelt es sich wahrscheinlich um russische Grad-Raketen, die von einem Mehrfachraketenwerfersytem abgefeuert werden. Es ist das erste Mal, dass solche Raketen im Zentrum von Kiew einschlugen. Der Angriff setzte ein Haus in Brand und beschädigte Wohngebäude. Über Opfer ist noch nichts bekannt.

Das BM21-Raketenwerfersystem kann innerhalb von 20 Sekunden 40 Raketen abfeuern. Das Grad-System besteht aus einem mobilen Werfer, den Raketen und einem Nachladefahrzeug. Die ganze Station ist sehr flexibel und kann innert weniger Minuten die Stellung wechseln. Entwickelt wurden die Raketenwerfer schon in der Sowjetunion.

 

Ukrainische Gegenoffensive

Die ukrainischen Streitkräfte haben eine Gegenoffensive gestartet, bei der sie nach eigenen Angaben Gebiete ausserhalb Kiews Terrain gewonnen haben. Laut unbestätigten Angaben haben die ukrainischen Streitkräfte das strategisch wichtige Städtchen Makariv westlich von Kiew und Irpin zurückerobert.

Russische Probleme bei Cherson

Im Süden des Landes versuchten die Ukrainer, die Region Cherson zurückzuerobern. Satellitenbilder, die der New York Times vorliegen, zeigen, wie die Russen schwere Helikopter von einem wichtigen Flugplatz bei Cherson entfernen. Der Flugplatz war zweimal von ukrainischen Geschossen getroffen worden. Dabei wurde eine unbestimmte Zahl von russischen Helikoptern zerstört. Die Entfernung der Helikopter könnte darauf hindeuten, dass die Russen Schwierigkeiten haben die Region zu halten. Cherson ist die bisher einzige grosse Stadt, die die Russen erobert haben.

14'000 gegen 3’000

Russische Kampfflugzeuge haben am Mittwoch zwei schwere Bomben auf die belagerte Stadt Mariupol abgeworfen. Die Stadt bleibt in ukrainischer Hand, wie Beamte der Stadt mitteilten. Ein Assistent des Bürgermeisters von Mariupol sagte, dass die 3’000 Soldaten, die Mariupol verteidigen, etwa 14'000 russischen Soldaten gegenüberstehen.

«Atomwaffeneinsatz bei existentieller Bedrohung»

Nur wenn eine «existentielle Bedrohung» bestehe, werde Russland Atomwaffen einsetzen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem CNN-Interview mit Christiane Amanpour. Atombomben kämen nach der «bekannten russischen Sicherheitsdoktrin» zum Einsatz.

Christiane Amanpour, Dmitri Peskow
Christiane Amanpour, Dmitri Peskow (Screenshot CNN)

Das Pentagon reagierte gelassen auf diese Aussage. Bisher sei trotz «gefährlicher Rhetorik» nichts beobachtet worden, was eine erhöhte Alarmbereitschaft nötig machen würde.

Christiane Amanpour fragte den Kreml-Sprecher auch, ob Russland nicht jede Glaubwürdigkeit verloren habe, weil es immer erklärt hatte, es werde nicht in der Ukraine einmarschieren. Peskow reagierte ausweichend.

Geiselnahme bei Mariupol?

Ein Rettungskonvoi der sich auf dem Weg in die belagerte Stadt Mariupol befand, ist von russischen Streitkräften gekapert worden. Das Rettungspersonal und der Busfahrer seien als Geiseln genommen worden, erklärt die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Vereshchuk. Der humanitäre Konvoi habe sich auf einer Route befunden, die mit dem Roten Kreuz vereinbart worden war.

«Putin hat kein Kriegsziel erreicht»

Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Biden, erklärte, dass der russische Präsident bisher keines der drei grundlegenden Kriegsziele erreicht habe. Es sei seiner Armee nicht gelungen, die Ukraine zu unterwerfen, den Westen zu spalten und zu schwächen und die russische Macht und das russische Prestige zu stärken. Russland habe bisher «das Gegenteil erreicht». Jake Sullivan erklärte: «Dieser Krieg wird weder leicht noch schnell beendet werden.»

 

Russische Kampfkraft: unter 90 Prozent

Die russische Kampfkraft in der Ukraine ist unter 90 Prozent ihrer ursprünglichen Stärke gesunken. Wie das Pentagon in Washington erklärt, habe diese Kampfkraft zu Beginn des Krieges aus mehr als 150'000 Soldaten bestanden, die in Westrussland und Belarus zusammengezogen worden waren. Inzwischen hätten die Russen erhebliche Verluste erlitten.

 

Kämpfe in Charkiw

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben einen russischen Angriff in Charkiw, der zweitgrössten ukrainischen Stadt, abgewehrt. Die Stadt war zuvor mit russischen Raketen beschossen worden. Die Russen sollen schwere Kampfhelikopter eingesetzt haben.

Russischer Angriff bei Riwne

Russische Einheiten haben Militäranlagen bei der Grossstadt Riwne westlich von Kiew mit drei Raketen beschossen. Nach russischen Angaben sind bei Kämpfen auf dem Truppenübungsplatz Nowa Ljubomyrka nahe von Riwne 80 ukrainische Soldaten getötet worden. Überprüfen lassen sich diese Meldungen nicht.

Biden nach Europa

Der amerikanische Präsident fliegt heute Mittwoch nach Brüssel, um am Nato- und EU-Gipfeltreffen teilzunehmen. Es wird erwartet, dass er neue Sanktionen gegen Russland ankündigen wird, da die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten versuchen, Putin von allen Seiten unter Druck zu setzen. Biden wird nach Angaben amerikanischer Medien Sanktionen gegen Hunderte Mitglieder der Staatsduma verhängen.

Macron und Putin telefonieren erneut

Die beiden Präsidenten haben während eines einstündigen Telefongesprächs über die Bedingungen für einen Waffenstillstand in der Ukraine gesprochen. Dies erklärt das Élysée. Der Kreml spricht von einem «ausführlichen Meinungsaustausch über die Situation um die Ukraine, einschließlich der laufenden Verhandlungen zwischen russischen und ukrainischen Vertretern». Macron hatte am Dienstag auch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj gesprochen

(Wird laufend aktualisiert)

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