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Ukraine Tag 27

Biden warnt vor Chemiewaffen-Einsatz

22. März 2022 , wird laufend aktualisiert
Biden am Montag in Washington
Biden am Montag in Washington (Foto: Keytone/AP/Patrick Semansky)

Putin stehe «mit dem Rücken zur Wand», erklärt der amerikanische Präsident. Deshalb bestehe die Gefahr, «dass er Chemiewaffen einsetzen» werde. Russland wiederhole ständig den Vorwurf, die Ukraine verfüge über biologische und chemische Waffen. Das sei «ein klares Zeichen, dass Putin selbst den Einsatz solcher Waffen erwäge». «Er hat in der Vergangenheit bereits chemische Waffen eingesetzt, und wir sollten vorsichtig sein mit dem, was noch kommen wird», sagte Biden.

Wird laufend akutalisiert

  • Biden warnt vor Chemiewaffen-Einsatz
  • Er überlebte die Nazis, die Russen überlebte er nicht
  • Tausende Kinder nach Russland verschleppt?
  • Stockende Friedensgespräche
  • Anschlag auf Selenskyj verhindert?
  • Russland will Gefangenenaustausch
  • Nawalny erneut verurteilt


«Zeichen der Schwäche»

Den Einsatz der russischen «Kindschal»-Hyperschall-Rakete sieht Biden als Zeichen der Schwäche. «Sie haben gerade die Hyperschall-Rakete gestartet, weil es das Einzige ist, was sie mit absoluter Sicherheit durchbringen können», sagt Biden an einem Roundtable-Meeting mit amerikanischen CEOs in Washington. Es sei fast unmöglich, die Rakete zu stoppen. 

Der russische Präsident habe nicht mit der Einheit der Nato gerechnet. Je mehr Putin mit dem Rücken zur Wand stehe, desto härter werde die Taktik, die er anwende.

Biden kommt diese Woche nach Europa, um am Nato- und EU-Gipfeltreffen teilzunehmen. Er wird auch nach Polen reisen und mit der polnischen Führung diskutieren.
 

Stockende Friedensgespräche

Die virtuellen ukrainisch-russischen Gespräche kommen «viel langsamer und weniger substantiell voran, als wir es uns wünschen», sagt Klreml-Sprecher Dmitzri Peskow.

Die Verhandlungen sind am Montag nach anderthalb Stunden vertagt worden. Die Beratungen würden jetzt in Arbeitsgruppen weitergeführt, sagte ein ukrainischer Delegierter.

Moskau fordert einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt und eine Anerkennung der ostukrainischen sezessionistischen «Volksrepubliken» Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten. Ebenso verlangt Russland, dass die Krim als russisches Staatsgebiet anerkannt wird. Die Ukraine lehnt dies ab. Die ukrainische Delegation verlangt eine sofortige Waffenruhe und den Abzug der russischen Streitkräfte sowie Sicherheitsgarantien durch den Westen.

Drei «Humanitäre Korridore» aus Mariupol

Am Dienstag sollen erneut Menschen aus der umzingelten und beschossenen südukrainischen Stadt Mariupol evakuiert werden. Die ukrainische Vizeministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk erklärt, die Evakuierten sollen aus den umliegenden Orten Berdjansk, Jurjiwka und Nikolske in die Stadt Saporischschja gebracht werden

Noch 130‘000 Menschen in Mariupol?

Laut Meldungen des russischen Verteidigungsministeriums befinden sich noch 130‘000 Menschen in Mariupol. Diese Zahl wird von ukrainischer Stelle bezweifelt. Zu Beginn des Krieges hatte Mariupol 440‘000 Einwohner.

Attentat auf Selenskyj verhindert?

Ein Gruppe russischer Attentäter hat angeblich einen Anschlag auf den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyj geplant. Die ukrainische Spionageabwehr hat dies nach eigenen Angaben verhindert. Die Attentäter seien im Dreiländereck zwischen der Ukraine, Ungarn und der Slowakei festgenommen worden. Überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. Schon mehrmals wurde von versuchten Anschlägen auf Selenskyj berichtet.

Er überlebte die Nazis, die Russen überlebte er nicht

Der 96-jährige Boris Romantschenko ist am vergangenen Freitag bei einem russischen Angriff auf sein Haus in Charkiw ums Leben gekommen. Er war im Alter von 16 Jahren nach dem Einmarsch der Nazis nach Deutschland zu Zwangsarbeit verschleppt worden. Er überlebte später drei Konzentrationslager: Buchenwald, Peenemünde, Dora und Bergen-Belsen. Das Maximilian-Kolbe-Werk erklärt, dass Romantschenko allein gelebt habe. Seine Frau sei vor vielen Jahren gestorben. Die Wohnung in Charkiw konnte er nicht mehr allein verlassen. Er habe an Krebs und Gefässentzündungen gelitten. Aus Angst vor Covid habe er sich in seiner Wohnung isoliert.

Das Haus von Romantschenko wurde bei dem russischen Angriff am Freitag durch ein Feuer völlig zerstört. Nach ukrainischen Angaben sind in Charkiw seit Beginn des Krieges 266 Zivilisten, unter ihnen 14 Kinder, getötet worden.

Romantschenko
Boris Romantschenko (zweiter von rechts, mit Stock) an einer Gedenkveranstaltung in Buchenwald (Foto: Twitter)

Tausende Kinder verschleppt?

Tausende Kinder aus der östlichen Donbass-Region sind nach ukrainischen Angaben nach Russland zwangsumgesiedelt worden. Der Sprecher des ukrainischen Aussenministeriums, Oleg Nikolenko, sagte, allein am vergangenen Samstag seien 2’389 Kinder ihren Eltern weggenommen und nach Russland verschleppt worden. Verifizieren lassen sich diese Angaben nicht.

Russland will Gefangene austauschen

Nach eigenen Angaben hat Russland 560 ukrainische Soldaten gefangen genommen. Wie Tajana Moskalkowa, eine russische Regierungsbeauftragte, sagte, sei Russland bereit, die Ukrainer gegen gefangene Russen auszutauschen. Dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz IKRK seien Dokumente der Gefangenen übergeben worden.

Facebook und Instagram verboten

Auf Antrag der russischen Generalstaatsanwaltschaft sind die Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram verboten worden. Beide wurden schon früher abgeschaltet. Jetzt hat ein Gericht ein offizielles Verbot verhängt. Begründet wird der Schritt damit, dass die westlichen sozialen Medien die russischen Medien «diskriminieren» würden. Nicht betroffen ist Whatsapp.

Nawalny erneut schuldig gesprochen

Die russische Richterin Margaria Kotowa hat den russischen Putin-Gegner Alexej Nawalny erneut schuldig gesprochen. Nawalny wird diesmal vorgeworfen, er habe durch «Täuschung und Missbrauch von Vertrauen» das Vermögen von Fremden erschlichen. Die Staatsanwaltschaft hatte 13 Jahre Haft beantragt. Das verhängte Strafmass steht noch aus.

Bei dem umstrittenen Prozess ging es um angebliche Veruntreuung von Geldern für Nawalnys inzwischen in Russland verbotene Anti-Korruptionsstiftung und um Beleidigung einer Richterin in einem früheren Verfahren.

(Wird laufend aktualisiert)

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