In Zürich demonstrierten 40’000 Menschen gegen den Krieg in der Ukraine. Der inhaftierte russische Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat für heute Sonntag zu weltweiten Protesten aufgerufen. Moskau hatte alle Demonstrationen verboten. Trotzdem gingen Tausende im ganzen Land auf die Plätze.
Hunderte Festnahmen in Russland
Zürich: Die grösste Manifestation seit Jahren
Evakuierung erneut gescheitert
Ein zweiter Versuch, Menschen aus der umkämpften südukrainischen Stadt Mariupol zu evakuieren, ist erneut gescheitert. Als sich Menschen auf den Weg machen wollten, die Stadt zu verlassen, wurden sie beschossen. Der ehemalige ukrainische Innenminister Anton Heraschtschenko erklärte auf seinem Telegram-Account: «Es kann keinen Korridor geben, weil der kranke Geist der Russen entscheidet, wann und auf wen geschossen wird.» Schon am Samstag hatten russische und pro-russische Soldaten auf fliehende Zivilisten geschossen.
Eine ukrainische und eine russische Delegation hatten sich bei Gesprächen in Belarus darauf geeinigt, «humanitäre Korridore» einzurichten. Sie sollen der Zivilbevölkerung stark umkämpfter Städte erlauben zu fliehen. Gleichzeitig, so wurde vereinbart, sollten während wenigen Stunden die Waffen schweigen. In Mariupol selbst herrschen katastrophale Zustände. Es gibt weder Wasser noch Strom. Überall würden Leichen herumliegen, heisst es in den sozialen Medien.
1,5 Millionen Flüchtlinge
Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge steigt dramatisch. Nach Angaben des Uno-Hochkommissariats für das Flüchtlingswesen UNHCR wird sie demnächst die 1,5 Millionen-Grenze überschreiten. Allein Polen hat inzwischen 920’000 Flüchtlinge aufgenommen. Filippo Grandi, der Uno-Hochkommissar, spricht von der «am schnellsten wachsenden Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg».
Vermittler Bennett?
Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett hatte am Samstag im Kreml zweieinhalb Stunden mit Putin konferiert. Während Putin mit Macron und Scholz an einem sehr langen Tisch konferierte, sass er mit Bennett recht nah beisammen. Anschliessend reiste Bennett nach Berlin und traf Bundeskanzler Olaf Scholz. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj hatte Bennett mehrmals aufgefordert zu vermitteln.
Hauptziel Kiew und Charkiw
Russische Soldaten versuchen, von Südwesten her in die Hauptstadt Kiew einzudringen. Auch im Nordosten und rund um den internationalen Flughafen werden Truppenbewegungen gemeldet. Mehrmals wurde in Kiew in der Nacht zum Sonntag Flugalarm gegeben. Neben Kiew ist auch Charkiw und die südukrainische Stadt Mykolajiw umzingelt.
«Humanitäre Korridore» in Charkiw?
Die Ukraine hofft, dass an diesem Sonntag «humanitäre Korridore» in Charkiw, der zweitgrössten ukrainischen Stadt, eingerichtet werden können. «So Gott will, wird dies gelingen», erklärte David Arachamija, der Leiter der ukrainischen Delegation bei den Gesprächen mit Russland.
Flucht aus Irpin
Erdoğan fordert Feuerpause und «humanitäre Korridore»
Der türkische Präsident hat eine Stunde lang mit Wladimir Putin telefoniert. Dabei bot er sich erneut als Vermittler an. Putin hat sich nach Agenturberichten «dialogbereit» erklärt, doch müsse die «Realität vor Ort anerkannt werden». Der russische Einsatz in der Ukraine verlaufe nach Plan, sagte Putin. Er werde erst dann beendet, wenn alle russischen Forderungen erfüllt seien.
Putin droht
Mastercard und Visa ziehen sich aus Russland zurück
Die beiden weltweit grössten Kreditkartenanbieter stellen ihr Geschäft in Russland ein. Mit in Russland ausgestellten Karten kann künftig im Ausland kein Geld mehr bezogen werden.
Westliche Medien verlassen Russland
Nach der BBC, CNN, Bloomberg, der ARD und dem ZDF verlässt jetzt auch Radio Free Europa Russland.
Wut auf Schröder
74 Prozent der Deutschen sind der Meinung, der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, ein bekennender Freund von Putin, solle aus der SPD ausgeschlossen werden. Dies geht aus einer Meinungsumfrage des Instituts Insa für die «Bild am Sonntag» hervor. Unter den SPD-Wählern ist die Wut auf Schröder noch grösser: 82 Prozent der sozialdemokratischen Wähler verlangen einen Rauswurf des Ex-Kanzlers aus der Partei.
«Champagner»
Just married
(Wird laufend aktualisiert)
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