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Ukraine Tag 11

Weltweite Proteste – auch in Russland

6. März 2022
Zürich Demo Russin
Eine Russin an der Demonstration in Zürich (Foto: Keystone/Michael Buholzer)

In Zürich demonstrierten 40’000 Menschen gegen den Krieg in der Ukraine. Der inhaftierte russische Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat für heute Sonntag zu weltweiten Protesten aufgerufen. Moskau hatte alle Demonstrationen verboten. Trotzdem gingen Tausende im ganzen Land auf die Plätze.

Hunderte Festnahmen in Russland

Moskau
Die russische Polizei geht gegen eine nicht bewilligte Demonstration im Zentrum von Moskau vor. Nach Angaben der unabhängigen russischen Menschenrechtsgruppe OVD-Info wurden am Sonntag bei Protesten in russischen Grossstädten Hunderte von Menschen festgenommen. Der inhaftierte Kreml-Kritiker Nawalny hatte für Sonntag zu landes- und weltweiten Protesten aufgerufen. (Foto: Keystone/EPA/Juri Kochetkov)

Zürich: Die grösste Manifestation seit Jahren

Zürich Demo
Selten hatten in Zürich so viele Menschen an einer Manifestation teilgenommen. 40’000 Menschen demonstrieren gegen den Krieg und gegen Putin. (Foto: Keystone/Michael Buholzer)

Evakuierung erneut gescheitert

Ein zweiter Versuch, Menschen aus der umkämpften südukrainischen Stadt Mariupol zu evakuieren, ist erneut gescheitert. Als sich Menschen auf den Weg machen wollten, die Stadt zu verlassen, wurden sie beschossen. Der ehemalige ukrainische Innenminister Anton Heraschtschenko erklärte auf seinem Telegram-Account: «Es kann keinen Korridor geben, weil der kranke Geist der Russen entscheidet, wann und auf wen geschossen wird.» Schon am Samstag hatten russische und pro-russische Soldaten auf fliehende Zivilisten geschossen.

Eine ukrainische und eine russische Delegation hatten sich bei Gesprächen in Belarus darauf geeinigt, «humanitäre Korridore» einzurichten. Sie sollen der Zivilbevölkerung stark umkämpfter Städte erlauben zu fliehen. Gleichzeitig, so wurde vereinbart, sollten während wenigen Stunden die Waffen schweigen. In Mariupol selbst herrschen katastrophale Zustände. Es gibt weder Wasser noch Strom. Überall würden Leichen herumliegen, heisst es in den sozialen Medien.

1,5 Millionen Flüchtlinge

Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge steigt dramatisch. Nach Angaben des Uno-Hochkommissariats für das Flüchtlingswesen UNHCR wird sie demnächst die 1,5 Millionen-Grenze überschreiten. Allein Polen hat inzwischen 920’000 Flüchtlinge aufgenommen. Filippo Grandi, der Uno-Hochkommissar, spricht von der «am schnellsten wachsenden Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg».

Vermittler Bennett?

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett hatte am Samstag im Kreml zweieinhalb Stunden mit Putin konferiert. Während Putin mit Macron und Scholz an einem sehr langen Tisch konferierte, sass er mit Bennett recht nah beisammen. Anschliessend reiste Bennett nach Berlin und traf Bundeskanzler Olaf Scholz. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj hatte Bennett mehrmals aufgefordert zu vermitteln.

Haaretz
(Bild: Haaretz)

Hauptziel Kiew und Charkiw

Russische Soldaten versuchen, von Südwesten her in die Hauptstadt Kiew einzudringen. Auch im Nordosten und rund um den internationalen Flughafen werden Truppenbewegungen gemeldet. Mehrmals wurde in Kiew in der Nacht zum Sonntag Flugalarm gegeben. Neben Kiew ist auch Charkiw und die südukrainische Stadt Mykolajiw umzingelt.

«Humanitäre Korridore» in Charkiw?

Die Ukraine hofft, dass an diesem Sonntag «humanitäre Korridore» in Charkiw, der zweitgrössten ukrainischen Stadt, eingerichtet werden können. «So Gott will, wird dies gelingen», erklärte David Arachamija, der Leiter der ukrainischen Delegation bei den Gesprächen mit Russland.

Flucht aus Irpin

Irpin
Frauen überqueren auf einer improvisierten Brücke die umkämpfte Kleinstadt Irpin, 27 Kilometer nordwestlich von Kiew. Andere Brücken waren von russischen Kampfflugzeugen zerstört worden. Seit Tagen wird die Stadt beschossen. (Foto: Keystone/AP/Vadim Ghirda)
Irpin
Ein gehbehinderter Mann wird aus Irpin herausgekarrt. (Foto: Keystone/AP/Vadim Ghirda)

Erdoğan fordert Feuerpause und «humanitäre Korridore»

Der türkische Präsident hat eine Stunde lang mit Wladimir Putin telefoniert. Dabei bot er sich erneut als Vermittler an. Putin hat sich nach Agenturberichten «dialogbereit» erklärt, doch müsse die «Realität vor Ort anerkannt werden». Der russische Einsatz in der Ukraine verlaufe nach Plan, sagte Putin. Er werde erst dann beendet, wenn alle russischen Forderungen erfüllt seien.

Putin droht

Putin, Stewardessen
Während eines Essens mit Stewardessen stösst Wladimir Putin neue Drohungen gegen den Westen aus. Neue Sanktionen würden «einer Kriegserklärung an Russland» gleichkommen. Er warnte vor allem vor einer Verhängung einer Flugverbotszone über der Ukraine. «Jede Bewegung in diese Richtung wird von uns als Teilnahme des jeweiligen Landes an einem bewaffneten Konflikt betrachtet.» Putin traf die Stewardessen im Hinblick auf den «Tag der Frau». Es gibt Indizien, dass das Ganze ein schlecht gemachter Fake ist und Putin in die Fotos und Videos hineinkopiert wurde. (Foto: Keystone/EPA/Mikhael Klimentyev/Sputnik/Klemerlin Pool)

Mastercard und Visa ziehen sich aus Russland zurück

Die beiden weltweit grössten Kreditkartenanbieter stellen ihr Geschäft in Russland ein. Mit in Russland ausgestellten Karten kann künftig im Ausland kein Geld mehr bezogen werden.

Westliche Medien verlassen Russland

Nach der BBC, CNN, Bloomberg, der ARD und dem ZDF verlässt jetzt auch Radio Free Europa Russland.

Wut auf Schröder

74 Prozent der Deutschen sind der Meinung, der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, ein bekennender Freund von Putin, solle aus der SPD ausgeschlossen werden. Dies geht aus einer Meinungsumfrage des Instituts Insa für die «Bild am Sonntag» hervor. Unter den SPD-Wählern ist die Wut auf Schröder noch grösser: 82 Prozent der sozialdemokratischen Wähler verlangen einen Rauswurf des Ex-Kanzlers aus der Partei.

«Champagner»

Champagner
In vielen ukrainischen Städten bereitet sich die Bevölkerung auf das Eindringen russischer Kräfte vor. Panzersperren wurden errichtet. Tausende Flaschen «Champagner» wurden abgefüllt, um die Russen zu empfangen. So werden die hausgemachten Molotow-Cocktails genannt. Das Bild stammt aus Odessa. (Foto: Keystone/EPA/Maria Senovilla)

Just married

Lesya, Klitschko
Vitaly Klitschko, der Bürgermeister von Kiew, beglückwünscht die ukrainische Soldatin Lesia Ivashchenko. Sie hatte eben – in Kampfmontur – an einem Kontrollposten in Kiew den Soldaten Valerii Fylymonov geheiratet. (Foto: Keystone/EPA/Sergey Dolzhenko)

(Wird laufend aktualisiert)

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